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Knapper Solosieg für Gianluca Brambilla bei erster bergiger Trofeo der Mallorca Challenge
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29.01.2016

Knapper Solosieg für Gianluca Brambilla bei erster bergiger Trofeo der Mallorca Challenge

Info: Trofeo Pollença-Andratx 2016 (1.1)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Andratx, 29.01.2016 – In der Theorie hätte auch das zweite Teilstück der Mallorca Challenge etwas für den gestern erfolgreichen André Greipel sein können, doch die Praxis sah bei der Trofeo Pollença-Andratx letztlich doch ganz anders aus. An zwei Bergwertungen etwa im Bereich von 40 bis 30 Kilometer vor dem Ziel flog den Sprintern das Rennen um die Ohren und am Ende setzte sich Gianluca Brambilla als Solist vor einem sehr kleinen Verfolgerfeld durch. Nach 20 Kilometern Alleinfahrt und mit am Ende gerade einmal 2 Sekunden Vorsprung.

Die Anstiege sorgen für Vorentscheidung
Die 153 Kilometer lange Strecke der Trofeo Pollença-Andratx hatte ein paar der mallorquinischen Berge zu bieten, die es am ersten Tag der Mallorca Challenge noch nicht gegeben hatte. Nach 50 Kilometern erreichte man auf dem Coll de Femenías den mit 515 Metern über dem Meer höchsten Punkt, aber von größerer Bedeutung für den Rennausgang waren Coll des Grau und Coll de Galilea, die sich 40,4 und 31,8 Kilometer vor dem Ziel befanden. Dort spielte sich die Vorentscheidung dieses Rennens ab. Zwischen diesen beiden Bergwertungen wurden alle Fahrer einer riesigen Ausreißergruppe eingeholt und es startete eine neue Flucht, aus welcher später der Sieger hervorging.

Lotto Soudal verhindert einen Erfolg der großen Flucht
Die erwähnte riesige Gruppe, die sich erst am Coll de Femenías gebildet hatte, war mit 35 Fahrern üppig bestückt, jedes Team hatte mindestens einen Mann dabei – Trek-Segafredo (Felline, Rast, Stuyven), Bora-Argon 18 (Nerz, Mendes, Mühlberger), Cofidis (Chetout, Edet, Perez), Euskadi Basque Country-Murias (Txoperena, Estevez, Gonzalez) und die spanische Nationalmannschaft (Amores, Zuazubiskar, Jurado) sogar jeweils drei. Weitere bekannte Fahrer waren Visconti (Movistar), König (Sky), Navardauskas (Cannondale), Elmiger (IAM Cycling) oder auch Marcel Sieberg (Lotto Soudal), dessen Mannschaft im Feld ihr Bestes versuchte, den Rückstand, der maximal 2:20 Minuten erreichte, unter Kontrolle zu halten. Die Belgier setzten aber keineswegs voll und ganz auf André Greipel, sondern vor allem auf Tiesj Benoot. Klug, wie sich später herausstellen sollte, denn für den deutschen Sprinter war heute nichts zu holen, er stieg vorzeitig vom Rad, während seine Teamkollegen die letzten beiden Bergwertungen gewannen. Sieberg führte die schon schrumpfende Spitzengruppe über den Coll des Grau, ehe im Anstieg zum Coll de Galilea die Karten komplett neu gemischt wurden und Benoot mit einigen weiteren Angreifern – Gorka Izagirre (Movistar), Gianluca Brambilla (Etixx-Quick Step) und Lars Petter Nordhaug (Sky) folgten an der Bergwertung direkt hinter ihm – das zerfallende Feld attackierte.

Brambilla kämpft sich zu seinem erst zweiten Profi-Sieg
In der Abfahrt nach dem letzten größeren Anstieg bildete sich um Benoot und Co. wieder eine etwas größere Gruppe, bis ungefähr 20 Kilometer vor dem Ziel Brambilla attackierte. Benoot, Izagirre und Nordhaug nahmen gemeinsam mit Navardauskas und Jasper Stuyven (Trek-Segafredo) die Verfolgung auf. In diesem Grüppchen fuhren zudem der nun für Benoot arbeitende Sieberg und Brambillas Teamkollege Matteo Trentin mit. Den Führenden konnten sie allerdings nicht einholen, stattdessen schlossen nach einer Weile wieder mehr Fahrer zu ihnen auf. So bildete sich nach und nach ein kleines Hauptfeld mit rund zwei Dutzend Fahrern, das trotzdem große Mühe hatte und den Rückstand zu Brambilla erst wieder reduzieren konnte, als dieser an der Fünftausend-Meter-Marke bis auf 38 Sekunden angewachsen war. Es wurde ein Kampf auf Biegen und Brechen, doch Brambilla konnte sich mit zwei Sekunden Vorsprung ins Ziel retten und feierte seinen erst zweiten Profi-Sieg nach dem G.P. Nobili Rubinetterie 2010. Bei den geschlagenen Jägern sprintete Michal Kwiatkowski am schnellsten und vor Zdenek Stybar auf Platz zwei – in der vorigen Saison hätte das noch einen Etixx-Dreifachsieg bedeutet, doch der Ex-Weltmeister aus Polen fährt neuerdings für das Team Sky. Benoot brachte Lotto Soudal mit Platz vier ebenfalls ein gutes Ergebnis. Auf den Plätzen sechs, acht und elf landeten der Schweizer Fabian Cancellara (Trek-Segafredo), der beste Fahrer des Jahres 2015 Alejandro Valverde (Movistar) und Edvald Boasson Hagen (Dimension Data), der einzige aus den Top10 der Trofeo Felanitx-Ses Salines-Campos-Porreres, der heute wieder weit vorne mit dabei war.

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Am morgigen Samstag steht mit der Trofeo Serra de Tramuntana die definitiv schwerste Prüfung dieser Mallorca Challenge auf dem Programm. Das Finale mit Coll de sa Batalla (8,6 km à 5,9%), Coll de Puig Major (6,9 km à 4,1%) und Coll den Bleda (4,1 km à 6,3%), drei Anstiegen, deren Bergwertungen 41,3, 24,8 und 4,1 Kilometer vor dem Ziel liegen, kennt man aus dem letzten Jahr, als Alejandro Valverde dort alles in Grund und Boden fuhr.





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