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Luis Leon Sanchez siegt vor Navarro – Abfahrer schlagen das Feld beim Auftakt der Baskenland-Rundfahrt
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04.04.2016

Luis Leon Sanchez siegt vor Navarro – Abfahrer schlagen das Feld beim Auftakt der Baskenland-Rundfahrt

Info: VUELTA CICLISTA AL PAIS VASCO 2016
Autor: Felix Griep (Werfel)



Markina-Xemein, 04.04.2016 – Simon Gerrans war der Schnellste aus einem nach acht Bergwertungen stark dezimierten Hauptfeld, doch Sieger der 1. Etappe der 56. Vuelta Ciclista al Pais Vasco wurde der Australier trotzdem nicht, denn in der finalen Abfahrt hatten einige Kilometer vor dem Ziel zwei Spanier attackiert, die wenige Meter vor ihm das Ziel erreichten. Luis Leon Sanchez pokerte am Ende fast zu hoch, konnte sich aber vor Daniel Navarro den Tagessieg und das Leadertrikot sichern. Aus dem Kreis der Kandidaten auf den Rundfahrtsieg setzte Alberto Contador seine ersten kleinen Duftmarken, die Favoriten blieben aber alle noch in derselben Zeit.


Vorschau 56. Baskenland-Rundfahrt

Zum Auftakt gleich eine der bergigsten Etappen
Die Strecken der Baskenland-Rundfahrt sind auch in diesem Jahr wieder gewohnt hügelig, weniger als fünf Bergwertungen gibt es lediglich am letzten Tag, aber dabei handelt es sich ja auch um ein Einzelzeitfahren. Das Maximum von acht kategorisierten Anstieg gibt es auf der 5. Etappe und gab es auch gleich zum Auftakt auf der 144 Kilometer langen 1. Etappe von Etxebarria nach Markina-Xemein. Die erste Bergwertung nach nur gut zehn Kilometer entschied Carlos Verona (Etixx-Quick Step) vor Jan Bakelants (AG2R La Mondiale) und Kataloniens Bergkönig Thomas De Gendt (Lotto Soudal) für sich, doch verschwanden sie danach alle wieder im Feld. Eine Gruppe mit vier Fahrern, zwischen denen sich die Vergabe des Bergtrikots entscheiden sollte, bildete sich kurz darauf: Gianluca Brambilla (Etixx-Quick Step), Marcel Wyss (IAM Cycling), Jonathan Lastra (Caja Rural-Seguros RGA) und Nicolas Edet (Cofidis) fuhren rund zweieinhalb Minuten Vorsprung heraus. Brambilla blieb allerdings nicht allzu lange dabei, fiel schon nach 60 Kilometern am Alto de Azkarate auf dem Weg zur dritten Bergwertung des Tages zurück, während die drei übrigen Ausreißer ab da nur noch eine Minute Vorsprung auf das Peloton vorweisen konnten.

Cataldo der erste von vielen Angreifern am Alto de Ixua
Der Schweizer Wyss beteiligte sich nicht am Kampf um die Prämien an den Bergwertungen und Zwischensprints und verschwand 34 Kilometer vor dem Ende auf mysteriöse Weise aus der Spitzengruppe. Offenbar hatte ihn ein Defekt gestoppt. Edet, der bis dahin 16 Bergpunkte gesammelt hatte, und der sichtlich kurz vor dem Ende seiner Kräfte stehende Lastra, der einen Zähler mehr vorweisen konnte, kamen somit nur noch zu zweit an den Fuß des Alto de Ixua (6,2 km à 7,02%). Dies war der schwerste und einzige Kategorie-1-Berg der Etappe. Mit Dario Cataldo (Astana) attackierte sofort ein ganz anderes Kaliber und hatte die beiden Aureißer schnell von der Spitze verdrängt. Edet konnte ihm noch ein Weilchen folgen, musste dann seine Hoffnungen auf das Bergtrikot aber doch begraben. Denn es kam zu weiteren Angriffen: erst von Angel Madrazo (Caja Rural-Seguros RGA) und Simone Petilli (Lampre-Merida), dann zogen Sebastian Henao (Sky) und Verona nach, schließlich auch Giovanni Visconti (Movistar), ehe das Hauptfeld das Quintett wieder eliminierte. Davide Villella (Cannondale), der 2014 das Bergtrikot im Baskenland gewonnen hatte, war der nächste Angreifer, zu dem dann Matteo Montaguti (AG2R La Mondiale), Wilco Kelderman (LottoNL-Jumbo) und Luis Angel Maté (Cofidis) aufschlossen.

Contador testet am letzten Anstieg kurz seine Gegner an
Cataldo erreichte den 25,9 Kilometer vor dem Ziel gelegenen Gipfel des Ixua 20 Sekunden vor Villella, dem in geringem Abstand weitere einzelne Fahrer und dann das noch circa 50 Fahrer zählende Feld folgten, das alle bis auf den führenden Italiener schnell wieder einsammeln konnte. Zwischen Cataldo und seinem ersten Sieg seit zwei Jahren lag nur noch der Alto de San Miguel (5,2 km à 5,48%), aber dort wurde er wieder eingeholt. Robert Gesink (LottoNL-Jumbo) attackierte und wurde rasch von Daniel Navarro (Cofidis) überflügelt, dessen Vorstoß aber noch vor der Bergwertung ein Ende fand, weil mit Alberto Contador (Tinkoff) einer der Topfavoriten auf den Gesamtsieg die Muskeln spielen ließ und einmal das Tempo verschärfte. Um seine Gegner in Schwierigkeiten zu bringen war die Steigung aber schlicht zu einfach, so dass es nur ein kleines Strohfeuer des dreifachen Gesamtsiegers der Vuelta al Pais Vasco blieb, der diese Rundfahrt 2008 und 2009 sowie 2014 gewonnen hatte. Navarro ließ sich von seinem ersten fehlgeschlagenen Versuch nicht entmutigen und stürmte in der kurvigen Abfahrt acht Kilometer vor dem Etappenende erneut nach vorne – diesmal mit mehr Erfolg, denn in Windeseile war er den Blicken des Feldes entkommen.

Navarro und Sanchez nutzen die letzte Abfahrt zu ihrem Vorteil
Kurz nach Navarros Angriff konterte Luis Leon Sanchez, ein Astana-Teamkollege des zuvor erfolglosen Solisten Cataldo. Der Spanier schloss 4,7 Kilometer vor dem Ziel zu seinem spanischen Landsmann auf und übernahm die Führungsarbeit durch den Rest der Downhill-Passage, nachdem Navarro eine Kurve falsch einschätze und fast neben der Straße gelandet wäre. Auch als die Strecke auf den letzten zwei, drei Kilometern abflachte, gab es im Hauptfeld keine organisierte Verfolgung mehr, stattdessen immer wieder einzelne Angriffe, auch Contador probierte nochmal etwas. An Navarro und Sanchez kamen sie dadurch aber nur sehr langsam näher heran. Letztlich waren es, nachdem Sanchez auf dem letzten Kilometer etwas gepokert und am Hinterrad seines Gegenspielers auf den richtigen Moment für den finalen Antritt gewartet hatte, nur noch wenige Meter, die das Duo von der Spitze des Feldes trennten, in dem Simon Gerrans (Orica-GreenEdge) klar der Schnellste war. Doch den Etappensieg holte sich der in diesem Jahr schon bei einer Bergankunft der Volta ao Algarve siegreiche Sanchez vor Navarro. Die ersten 51 Fahrer kamen zeitgleich in die Tageswertung, die eins zu eins dem Gesamtklassement entspricht, weil es keine Zeitgutschriften gibt. Für Edet sprang am Ende anstelle des um einen Punkt verpassten Bergtrikots das Leibchen für den Punktbesten der Zwischensprints heraus; Sanchez ist logischerweise auch Führender der Punktewertung.

-> Zum Resultat

Auf der 2. Etappe verzeichnet man fünf Bergwertungen, von denen nur eine auf den letzten 40 Kilometer liegt. Allerdings handelt es sich bei dieser letzten Bergwertung um die erste von zwei Bergankünften der Rundfahrt – und der Alto de Garrastatxu (2,7 km à 11,67%) ist zwar kurz, aber extrem steil.





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