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Technologischer Betrug: Femke van den Driessche erhält 6-Jahres-Sperre und Geldstrafe
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26.04.2016

Technologischer Betrug: Femke van den Driessche erhält 6-Jahres-Sperre und Geldstrafe

Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Die Disziplinarkommission des Radsportweltverbands hat die Belgierin Femke van den Driessche für sechs Jahre gesperrt, weil in einem ihrer Fahrräder bei der Radcross-WM Anfang des Jahres ein verbotener Hilfsmotor gefunden worden war. Ihr Fall galt als erster nachgewiesener technologischer Betrug und war daher der erste dieser Art, der von der UCI Disciplinary Commission verhandelt werden musste. Abgesehen von der Sperre, die vom 11. Oktober 2015 bis 10. Oktober 2021 läuft, werden Van den Driessches nach dem 11. Oktober 2015 erreichten Resultate aberkannt, inklusive ihres belgischen und ihres europäischen Meistertitels in der U23-Klasse. Die 19-Jährige muss außerdem die erhaltenen Preisgelder zurückzahlen, bekam eine Geldstrafe in Höhe von 20.000 Schweizer Franken (18.185 Euro) auferlegt und hat die Kosten des Prozesses zu tragen.
Obwohl die Disziplinarkommission weit unterhalb der von der UCI geforderten lebenslangen Sperre blieb, sprach Verbandspräsident Cookson von einem "großen Erfolg der UCI und all jener Fans, Fahrer und Teams, die versichert sein wollen, dass wir diese Art des Betrugs von unserem Sport fernhalten."
In seiner Pressemitteilung zum Urteil verteidigt der Weltverband erneut die von verschiedenen Seiten als unzureichend kritisierte Magnetresonanz-Detektionsmethode und beschreibt den bei Van den Driessche gefundenen Antrieb näher. Es habe sich um einen Vivax Motor gehandelt, der zusammen mit einer Batterie im Sitzrohr verborgen gewesen sei. Angesteuert worden sei er mit einem Bluetooth Schalter, der sich unter dem Lenkerband befand.
Femke van den Driessche dürfte allenfalls die Geldstrafe bekümmern, nicht aber die Sperre. Die junge Frau – die immer betonte, unwissentlich das Fahrrad eines Freunds zum Wettkampf mitgenommen zu haben – hat bereits im März ihre Karriere für beendet erklärt. Zuletzt war von ihr zu hören, sie sei bei einem regionalen Laufwettbewerb Dritte geworden.


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