<< älterer Bericht  | zurück zur News |  neuerer Bericht >>
Start > Critérium du Dauphiné
Froome schließt Tour-Generalprobe erfolgreich ab – Solist Cummings gewinnt letzte Dauphiné-Etappe
Suchen Critérium du Dauphiné Forum  Critérium du Dauphiné Forum  Critérium du Dauphiné
12.06.2016

Froome schließt Tour-Generalprobe erfolgreich ab – Solist Cummings gewinnt letzte Dauphiné-Etappe

Info: CRITÉRIUM DU DAUPHINÉ 2016
Autor: Felix Griep (Werfel)



Superdévoluy, 12.06.2016 – Es kam diesmal nicht wie 2014, als Andrew Talansky Alberto Contador noch entthronte, oder 2015, als Chris Froome Tejay Van Garderen noch stürzte. Diesmal gab es am letzten Tag des Critérium du Dauphiné keinen Leaderwechsel mehr und Froome feierte als erst fünfter Fahrer nach Nello Lauredi (1950, 1951, 1954), Luis Ocaña (1970, 1972, 1973), Bernard Hinault (1977, 1979, 1981) und Charly Mottet (1987, 1989, 1992) einen dritten Gesamtsieg bei dieser Rundfahrt. Den vorherigen Zweiplatzierten erwischte es bei der dritten Bergankunft in Folge hingegen noch, Richie Porte fiel komplett vom Podium herab. Die eigentlich Männer des Tages kamen aber beide aus dem Rennstall Dimension Data: Daniel Teklehaimanot gewann das Bergtrikot und Stephen Cummings nach langem Solo mit viel Vorsprung die Etappe.

Teklehaimanot gewinnt zum zweiten Mal in Folge das Bergtrikot
Business as usual beim Critérium du Dauphiné: Die 7. Und letzte Etappe war wie die beiden vorherigen ziemlich kurz, dafür überaus bergig. Sechs kategorisierte Anstiege waren es diesmal auf den 151 Kilometern von Le Pont-de-Claix nach Supérdevoly. Côte de Monteynard (10,6 km à 4,7%) und Côte des Terrasses (2,7 km à 6,9%) sorgten in der ersten Rennstunde für die Bildung einer abermals sehr großen Spitzengruppe. Unter den heute 20 Ausreißern befanden sich wieder einige klangvolle Namen wie Jurgen Van den Broeck (Katusha), Tony Gallopin, Thomas De Gendt (beide Lotto Soudal), Ryder Hesjedal (Trek-Segafredo), Tom-Jelte Slagter (Cannondale) oder Jérôme Coppel (IAM Cycling), aber diesmal niemand, der eine ernsthafte Bedrohung für die Gesamtwertung darstellte. Ebenfalls gehörte einmal mehr Daniel Teklehaimanot (Dimension Data) dazu, der zu Beginn der zweiten Etappenhälfte den einen Punkt auf dem Kategorie-4-Hügel Côte de Saint-Laurent-du-Cros mitnahm und danach als Dritter auf dem Col de Moissière (8,3 km à 8,2%) weitere sechs Zähler einstrich. Damit konnte der Eritreer einerseits Thibaut Pinot (FDJ) wieder von Rang eins des Bergklassements zu verdrängen, und sich zudem vor dem Äthiopier Tsgabu Grmay (Lampre-Merida) halten, der unterwegs ebenfalls Punkte sammelte.

Cummings nach langem Solo mit dritten WorldTour-Saisonsieg
Die Titelverteidigung in der Bergwertung durch Teklehaimanot war ein toller Erfolg für Dimension Data, den sein Teamkollege Stephen Cummings allerdings noch toppen konnte. Der angriffslustige Brite, der in dieser Saison schon Etappen bei Tirreno-Adriatico und Baskenland-Rundfahrt gewonnen hatte, attackierte am Fuß des Moissière-Anstiegs und legte ab dort 57 Kilometer alleine bis ins Ziel zurück. Auf dem Gipfel des Moissière hatte er bereits 1:40 Minute Vorsprung auf Grmay und nochmal deutlich mehr auf eine nächste Gruppe um Teklehaimanot. Diese und alle anderen Ausreißer wurden in der Folge noch eingeholt, während Cummings seinen Vorsprung gegenüber der Hauptgruppe der Favoriten auf gut viereinhalb Minuten ausbaute und davon am Ende rund vier Minuten ins Ziel brachte. Mit zuvor über einer halben Stunde Rückstand auf das Gelbe Trikot konnte man den Solisten in Bezug auf die Gesamtwertung ruhigen Gewissens außer Acht lassen. Auch der schwere Col du Noyer (7,5 km à 8,4%), wie der Moissière in der 1. Kategorie gewertet, konnte Cummings nicht mehr stoppen. Auf dem Weg zu dieser nur 11,5 Kilometer vor dem Ziel gelegenen Bergwertung entfaltete sich aber ein neuer Handlungsstrang dieser Etappe.

Contador geht in Offensive, aber es fehlt die Durchschlagskraft
Es war wie so oft Alberto Contador (Tinkoff), der sich nicht kampflos geschlagen und mit seinem fünften Gesamtrang zufrieden geben wollte. Im oberen Teil des Col du Noyer wurde seine erste Attacke noch von den aufmerksamen und gewohnt starken Sky-Helfern jäh beendet, doch der prompt folgende zweite Versuch des Spaniers zeigte Wirkung. Als sich der in der Gesamtwertung 35 Sekunden zurückliegende Fahrer absetzen konnte, führte Leader Chris Froome (Sky) selbst das „Podiums-Trio“ mit Richie Porte (BMC Racing) und Romain Bardet (AG2R La Mondiale) wieder an den Angreifer heran. Contador versuchte dann nochmals, die Konkurrenten abzuhängen, aber Froome wies ihn zwischenzeitlich mit einem eigenen Antritt klar in die Schranken, so dass das Quartett schließlich bis zur Bergwertung zusammen blieb. Oben kamen sie etwa 15 Sekunden vor dem Gesamtvierten Daniel Martin (Etixx-Quick Step) an und noch ein paar Sekunden mehr vor den weiteren Topfahrern, die teils alleine, teils in kleinen Grüppchen diesen vorletzten Berg des Tages überquerten. All diese winzigen Differenzen waren aber nicht von Dauer und noch vor dem Schlussanstieg nach Superdévoluy, einem relativ kurzen „Rollerberg“ (3,8 km à 5,9%), waren die Favoriten alle wieder beisammen.

Nicht Porte, sondern Bardet und Martin auf dem Podium
Unter der Führung des Teams Sky, das neben Froome noch Wout Poels, Mikel Landa und Sergio Henao dabei hatte, rollte die aus 16 Mann bestehende Hauptgruppe den letzten Anstieg des Rennens hinauf. Nach einem missglückten Angriff von Pierre Rolland (Cannondale) kurz vor der Flamme Rouge gab Daniel Martin auf dem letzten Kilometer den Startschuss zum Bergsprint, bei dem es immerhin noch um einige Platzierungen in der Gesamtwertung ging. Martin spurtete vor Bardet auf Platz zwei; neben den Zeitgutschriften erzielten sie auch noch fünf Sekunden Vorsprung auf u.a. Froome und Porte, was dem einen egal sein konnte, den anderen aber das Podium kostete. Froome steht am Ende dieser Dauphiné wie schon 2013 und 2015 – als er im Anschluss jeweils auch die Tour de France gewann! – auf Rang eins. 12 und 19 Sekunden zurück folgen Bardet und Martin, 21 Sekunden zurück dann erst Porte und mit 35 Sekunden auf Rang fünf Contador. Danach kommen Julian Alahpilippe (Etixx-Quick Step) und Adam Yates (Orica-GreenEdge), zwischen denen ein Abstand von sechs Sekunden bestehen blieb, womit der Franzose zum ersten Mal die Nachwuchswertung einer WorldTour-Rundfahrt gewinnt. Die Punktewertung konnte Alaphilippe aber nicht mehr holen, liegt in dieser schlussendlich nur fünf Zähler hinter Edvald Boasson Hagen – einem weiteren Fahrer von Dimension Data, bei denen es also viele Gründe zum Feiern gab.

-> Zum Resultat und allen Endständen





Froome schließt Tour-Generalprobe erfolgreich ab – Solist Cummings gewinnt letzte Dauphiné-Etappe
Froome schließt Tour-Generalprobe erfolgreich ab – Solist Cummings gewinnt letzte Dauphiné-Etappe

Zum Seitenanfang von für Froome schließt Tour-Generalprobe erfolgreich ab – Solist Cummings gewinnt letzte Dauphiné-Etappe



Radsportnews auf Twitter - Radsport, Cycling, Radrennen live