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Sagan macht das Dutzend bei der Tour de Suisse voll, Cancellara verliert Gelb an Roelandts

13.06.2016

Sagan macht das Dutzend bei der Tour de Suisse voll, Cancellara verliert Gelb an Roelandts

Info: TOUR DE SUISSE 2016
Autor: Felix Griep (Werfel)

Baar, 12.06.2016 – Nur einen einzigen Tag durfte sich Fabian Cancellara seiner Mitgliedschaft im Club der elffachen Tour de Suisse-Etappensieger erfreuen, dann wurden er und seine Schweizer Landsleute Hugo Koblet sowie Ferdy Kübler von Peter Sagan überflügelt, der seit seinem ersten Start 2011 in jedem Jahr mindestens ein TdS-Etappe gewann und nun bereits zum 12. Mal bei seiner wahrscheinlichen Lieblingsrundfahrt erfolgreich war. Der Slowake setzte sich auf der 2. Etappe in einem Sprint durch, bei dem sich die ersten Fahrer ganz leicht vom Hauptfeld lösten, wodurch Jürgen Roelandts Fabian Cancellara das Leadertrikot entreißen konnte, was ihm kurz zuvor an einem Zwischensprint noch nicht gelungen war. Das Schweizer Team Roth freute sich über die Eroberung des Bergtrikots.

Duell Krizek vs. Tolhoek um das Bergtrikot
Nach dem Auftaktzeitfahren vom Samstag wurde das erste Wochenende der 80. Tour de Suisse am Sonntag in der Region um Baar fortgesetzt, das auch Start- und Zielort der 187,6 Kilometer langen 2. Etappe war, die viermal über einen hügeligen Rundkurs führte, der gleich ansteigend begann, was die Angriffe von Fluchtinteressierten befeuerte. Nach zehn Kilometern stand schließlich eine vierköpfige Gruppe mit dem Schweizer Marcel Wyss von IAM Cycling, dem Österreicher Matthias Krizek vom zweiten Schweizer Profi-Team Roth, dem Franzosen Sébastien Minard (AG2R La Mondiale) sowie dem Niederländer Antwan Tolhoek (Roompot-Oranje Peloton). Dieses Quartett pedalierte sich bis zu fünf Minuten Vorsprung heraus. Im Anstieg nach Allenwinden, wo sie sich vom Feld abgesetzt hatten, wurden in den Runden zwei, drei und vier jeweils Bergpunkte vergeben, was zu einem spannenden Zweikampf führte. Den ersten Bergpreis gewann nämlich Krizek vor Toelhoek, während beim zweiten Mal die Reihenfolge andersherum lautete. Beim entscheidenden Bergsprint in der Schlussrunde konnte sich dann aber wieder Krizek durchsetzen und der Wildcard-Mannschaft Roth das Sondertrikot sichern.

Cancellara verliert Gelb trotz Sieg am Zwischensprint
Nur sechs Kilometer nach der letzten Bergwertung, ganze 35 Kilometer vor dem Ziel, ging die Flucht von Krizek und Co. bereits zu Ende. Weitere Ausreißer gab es auf dem Rest der Etappe nicht, womit der zweite Zwischensprint – den ersten hatte Wyss gewonnen, der zum kämpferischsten Fahrer des Tages ernannt wurde – in Uerzlikon 11,8 Kilometer vor dem Ziel Jürgen Roelandts (Lotto Soudal) die Möglichkeit gab, die eine Sekunde, die er im Zeitfahren hinter dem Sieger Fabian Cancellara (Trek-Segafredo) lag, durch Bonifikationen wettzumachen. Aber der Tour de Suisse-Leader fightete, unterstützt von Teamkollege Stijn Devolder, um sein Gelbes Trikot und konnte den Zwischensprint tatsächlich vor Roelandts gewinnen. Doch ausgerechnet, das im Kampf um die Gesamtführung eigentlich unbeteiligte Team Orica-GreenEdge führte dann doch noch einen Wechsel an der Spitze des Klassements herbei. Die australische Mannschaft machte auf den letzten Kilometern das Tempo im Peloton und riss bei der Ankunft in Baar ein kleines Grüppchen von sechs Fahrern aus dem Feld heraus, das drei Sekunden vor dem Rest die Ziellinie überquerte. Roelandts war vorne dabei – Cancellara nicht.

Sagans Erfolgsgeschichte in der Schweiz setzt sich fort
Platz zwölf und der gewonnene Zwischensprint reichten Cancellara daher nicht, um Führender der Tour de Suisse zu bleiben, nun liegt Roelandts eine Sekunde vor ihm. Der Belgier schloss die Etappe als Fünfter vor Jasper Stuyven (Trek-Segafredo) und direkt hinter Magnus Cort Nielsen ab, dem letzten Anfahrer von Matthews, welcher sich letztlich mit dem dritten Rang zufriedengeben musste. Zweiter wurde Ariel Maximiliano Richeze (Etixx-Quick Step), der erst spät erfahren hatte, dass er den Sprint bestreiten sollte, nachdem sein Teamkollege Fernando Gaviria sich bei einem Sturz gut 30 Kilometer vor dem Ziel leichte Blessuren zugezogen hatte. Erster wurde – man ist geneigt zu schreiben „natürlich“ – Peter Sagan (Tinkoff), dem die Tour de Suisse wie kein anderes Rennen liegt. Nach zwei Etappensiegen 2011, vier 2012, zwei 2013, einem 2014 und zwei 2015 trug sich der amtierende Weltmeister also im sechsten Jahr in Folge in die Liste der Etappengewinner ein. Nicht unwahrscheinlich, dass er auch zum sechsten Mal in Serie die Punktewertung für sich entscheiden wird, welche aktuell aber noch Cancellara anführt, für den weiterhin Martin Elmiger (IAM Cycling) als Stellvertreter das Trikot des besten Schweizers trägt.

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Die 3. Etappe ist eine, die Peter Sagan noch mehr auf den Leib geschneidert scheint. Die zweite Hälfte der 192,6 Kilometer ist unentwegt hügelig mit insgesamt sechs kleinen Bergwertungen, von denen die letzten beiden nur 17,5 und 11,5 km vor dem Ziel liegen.