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Ärgerliches Déjà-vu für Sagan: Van Avermaet schlägt den Weltmeister beim Omloop Het Nieuwsblad erneut
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25.02.2017

Ärgerliches Déjà-vu für Sagan: Van Avermaet schlägt den Weltmeister beim Omloop Het Nieuwsblad erneut

Info: OMLOOP HET NIEUWSBLAD ELITE 2017 (1.UWT)
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Gent, 25.02.2017 – Auch bei seiner 72. Austragung war der Omloop Het Nieuwsblad wieder einmal ein höchst spannender und hart umkämpfter Auftakt in die belgische Klassikersaison, beim dem erneut der 60 Kilometer vor dem Ziel gelegene Taaienberg den Startschuss für die Favoriten gab, unter denen Peter Sagan hervorstach. Der Weltmeister investierte viel und schaffte es, den Kreis seiner Konkurrenten frühzeitig auf nur noch zwei Fahrer zu verkleinern. Nach langer und erfolgreicher Auseinandersetzung mit einer Verfolgergruppe hatte Sagan beim Zielsprint zwar Sep Vanmarcke im Griff, unterlag aber genau wie schon vor einem Jahr dem Olympiasieger Greg Van Avermaet.

Eine Fluchtgruppe entsteht erst spät
Im Zuge der Aufstockung der WorldTour hat es der Omloop Het Nieuwsblad 2017 auch in die Reihe der wichtigsten Rennen der Saison geschafft, wobei der Stellenwert dieses ersten belgischen Klassikers des Jahres ohnehin schon immer sehr groß war. Bei schönem, frühlingshaftem Wetter begaben sich 199 Fahrer auf die 198,3 Kilometer lange Strecke, die rund um Gent diesmal 13 Hellingen und zehn weitere Kopfsteinpflaster-Abschnitte umfasste. Die ersten Schwierigkeiten ließen allerdings gut 50 Kilometer auf sich warten, was dazu führte, dass es in der ersten Rennstunde keinen einzigen ernsthaften Ausreißversuch gab. Im ersten hügeligen Abschnitt – zwischen Kilometer 54,4 und 68,9 standen die Hellingen Leberg, Berendries, Tenbosse und Eikenmolen auf dem Programm – änderte sich das aber schnell. Gediminas Bagdonas (AG2R La Mondiale) und Justin Jules (WB Veranclassic) fuhren als Erste dem Feld davon, kurz darauf machten es ihnen Mike Teunissen (Sunweb), Preben Van Hecke (Sport Vlaanderen-Baloise), Brian van Goethem (Roompot-Nederlandse Loterij) und Leigh Howard (Aqua Blue Sport) nach, die bald schon nach vorne aufschlossen. Bis zur Verpflegungszone in der Mitte des Rennens konnte das Sextett achteinhalb Minuten Vorsprung herausfahren.

Sagan gibt ab dem Taaienberg das Tempo vor
Es blieb ruhig bis zur 81 Kilometer vor dem Ziel gelegenen siebten Helling Kaperij, wo Andriy Grivko (Astana) attackierte, dem sich Alexis Gougeard (AG2R La Mondiale) und Thomas Boudat (Direct Energie) anschlossen. Immerhin rund eineinhalb Minuten konnte sich dieses Trio zwischenzeitlich vom Feld absetzen, ehe dort das Tempo massiv erhöht wurde, als der bei diesem Rennen oftmals vorentscheidende Streckenteil mit den Hellingen Taaienberg, Eikenberg und Wolvenberg näher rückte. Das führte kurz davor auf der Pavé-Straße Donderij zu einem Massensturz, in welchen u.a. Tom Boonen (Quick-Step Floors) und Alexander Kristoff (Katusha Alpecin) involviert waren, für die das Rennen damit gelaufen war. Gewartet wurde im Feld auf die Gestürzten nicht, denn es ging direkt danach in den 60 Kilometer vom Ziel entfernten Taaienberg, wo Jasper Stuyven (Trek-Segafredo) eine starke Tempoverschärfung hinlegte, die das restliche Feld auseinander riss. Dass es nach dem Taaienberg nicht wieder zu einem generellen Zusammenschluss kam, war in besonderem Maße das Verdienst von Peter Sagan (Bora-Hansgrohe), der immer wieder dafür sorgte, dass das Tempo nicht zurückging. Zunächst schien sich zwar wieder eine etwas größere Gruppe um den Weltmeister zu formieren, diese schrumpfte dann aber doch recht schnell wieder.


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Nur Van Avermaet und Vanmarcke bleiben bei Sagan
Nach Taaienberg, Eikenberg und Wolvenberg, die innerhalb von nicht einmal zehn Kilometern absolviert wurden, hatte Sagan nur noch fünf Begleiter: Greg Van Avermaet (BMC Racing) und Sep Vanmarcke (Cannondale-Drapac) sowie die von ihnen eingeholten Grivko, Gougeard und Boudat. Innerhalb der nächsten zehn Kilometer holten sie die noch fünfköpfige die Spitzengruppe ein, aus welcher Howard bereits zurückgefallen und durchgereicht worden war. In dieser Phase verloren jedoch auch Grivko und Boudat den Anschluss, so dass die neue Spitze dann neun Fahrer umfasste. Dahinter hatte sich durch die Verschmelzung mehrerer Gruppen ein recht großes Verfolgerfeld gebildet, in dem Sky, Astana und Trek-Segafredo die treibenden Kräfte waren und dessen Rückstand sich bei ungefähr einer halben Minute einpegelte. Am Molenberg, der 35 Kilometer vor dem Ziel gelegenen letzten Helling, war eine Tempoverschärfung von Vanmarcke zuviel für Bagdonas, Van Hecke, Van Goethem und Gougeard. Wenig später mussten auf der Paddestraat, einem der letzten Kopfsteinpflaster-Abschnitte, auch Jules und Teunissen die Segel streichen, so dass kein Ausreißer mehr vorne war und die Topfavoriten Sagan, Van Avermaet und Vanmarcke die letzten knapp 30 Kilometer unter sich waren.

Van Avermaet schlägt Sagan zum 2. Mal in Folge beim Omloop
Das Verfolgerfeld hinter dem Trio teilte sich wieder und nur ein Dutzend Fahrer setzte die Jagd unentwegt weiter fort. Stuyven, dessen Angriff am Taaienberg sich nur als kleines Strohfeuer erwiesen hatte, und sein Teamkollege Fabio Felline gehörten dazu und neben diesem Trek-Segafredo-Duo sogar ein Trio von Quick-Step Floors: Philippe Gilbert, Zdenek Stybar und Matteo Trentin. Doch sie kamen nicht näher an die Führenden heran, konnten den Rückstand kaum einmal unter 30 Sekunden drücken, und gaben sich ab der Zehn-Kilometer-Marke sichtlich auf. Ganz vorne gab es überhaupt keine Angriffe mehr und die drei Männer des Tages fochten den Sieg im Sprint aus, der genauso wie im vorigen Jahr endete. Van Avermaet war zum Schluss eindeutig der Stärkste, wiederholte seinen Sieg aus 2016 und verwies abermals den tief enttäuschten Sagan auf den zweiten Platz. Vanmarcke hatte zwar 250 Meter vor der Ziellinie als Erster angetreten, doch für ihn war nur Platz drei drin. Felline finishte 45 Sekunden später alleine auf dem vierten Platz, hatte den Rest der Verfolgergruppe im Finale noch leicht abgehängt. Oscar Gatto (Astana) wurde Fünfter vor Luke Rowe (Sky), Oliver Naesen (AG2R) und Stuyven.

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Mit Kuurne-Brüssel-Kuurne findet am morgigen Sonntag gleich noch ein weiterer belgischer Klassiker statt, der zwar auch zwölf Hellingen überquert, aber traditionell etwas sprinterfreundlicher ist.







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