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Roman Kreuziger entscheidet die Erstaustragung des Pro Ötztaler 5.500 am Timmelsjoch für sich
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25.08.2017

Roman Kreuziger entscheidet die Erstaustragung des Pro Ötztaler 5.500 am Timmelsjoch für sich

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Info: Pro Ötztaler 5.500 2017 (1.1)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Sölden, 25.08.2017 – Der Ötztaler Radmarathon zählt seit 35 Jahren zu den größten Radveranstaltungen in Österreich. Zwei Tage, bevor tausende Amateure und Hobbyradsportler die Fahrt über vier Alpenpässe in Angriff nehmen, gab es auf derselben Strecke nun erstmals auch ein Profi-Eintagesrennen. Stolzer Sieger der Premiere war der Tscheche Roman Kreuziger, der nach hartem Kampf am letzten Anstieg alle Gegner abschütteln konnte und das Ziel im Tal in Sölden als Solist erreichte. Simon Spilak und Giulio Ciccone stiegen ebenfalls aufs Podium, während der beste Österreicher Riccardo Zoidl den achtbaren fünften Platz einfuhr.

Schwerer als die schwerste GT-Etappe
Der Veranstalter bewarb die Erstaustragung des auf den Namen Pro Ötztaler 5.500 getauften neuen Rennens als „das weltweit härteste Eintagesrennen für Radprofis“, was sicher keine Übertreibung war, da der Namensteil „5.500“ die Anzahl der Höhenmeter repräsentierte, die es zu überstehen galt. Auf einer 217,4 Kilometer langen Runde um Sölden wurden die Pässe Kühtai (18,5 km, 6,5%), Brenner (39,0 km, 2,0%), Jaufenpass (15,5 km, 7,3%) und Timmelsjoch (28,7 km, 6,1%) überquert. Zum Vergleich: Das schwerste Grand Tour-Teilstück dieser Saison, die Königsetappe des Giro d’Italia, brachte es „nur“ auf 5309 Höhenmeter. Immerhin 62 der 154 Starter ließen die gesamte Tortur über sich ergehen und schafften es bis ins Ziel. Der Schnellste war mit einem Schnitt von 32,81 km/h 6:37:34 Stunden unterwegs, womit der bisherige Ötztaler-Rekord des Schweizers Hugo Jenni aus dem Jahr 2001 um 13 Minuten unterboten wurde. Die Langsamten brauchten über eine halbe Stunde länger und lagen damit offiziell sogar außerhalb des Zeitlimits.

Plaza dominiert, aber auch Lehner fällt auf
Im ersten Anstieg des Tages bildete sich eine achtköpfige Ausreißergruppe um den spanischen Tour- und Vuelta-Etappensieger Ruben Plaza (Orica-Scott) und den Österreicher Daniel Lehner (Felbermayr Simplon Wels). Das Duo setzte sich später kurz vor der Bergwertung am Brenner – welche Lehner ebenso wie jene auf dem Kühtai gewann – von seinen Mitstreitern Matteo Spreafico (Androni Giocattoli Sidermec), Alessandro Tonelli (Bardiani CSF), Marco Bernardinetti (Amore & Vita-Selle SMP), Roland Thalmann (Roth-Akros) sowie Nicola Gaffurini und Michele Gazzara (beide Sangemini-MG.Kvis) ab. Der 37-jährige WorldTour-Routinier fuhr dem 23-jährigen Continental-Jüngling am Jaufenpass davon, den er als Solist noch gut zwei Minuten vor dem Hauptfeld passierte, das zuvor bis zu fünfeinhalb Minuten zurückgelegen hatte. Zu Beginn des fast 30 Kilometer langen Anstiegs zum Timmelsjoch trumpfte der Schweizer Thalmann auf und zog an Plaza vorbei, blieb aber selbst nur bis 43 Kilometer vor dem Ziel an der Spitze – dann überholte eine nur noch neun Fahrer umfassende Gruppe, die aus dem Feld übriggeblieben war, den letzten Ausreißer. Fortan bestimmten Plazas Teamkollegen Robert Power, Damien Howson und Roman Kreuziger das Geschehen.

Kreuziger bringt starkem Orica-Scott den Sieg
Dem Orica-Scott-Trio waren einzig Simon Spilak (Katusha Alpecin), Angelo Ciccone (Bardiani CSF), Jan Hirt (CCC Sprandi Polkowice), Pierpaolo Ficara (Amore & Vita-Selle SMP) und die beiden Österreicher Riccardo Zoidl (Felbermayr Simplon Wels) und Daniel Geismayr (Vorarlberg) als Gegner verblieben. Zwar lagen einige Verfolger nicht weit zurück und fanden später noch einmal kurzzeitig Anschluss, doch als Hirt sieben und sechs Kilometer vor dem letzten Gipfel zwei Attacken lancierte, fielen sie alle wieder zurück. Tatsächlich konnten nur noch Kreuziger und Power sowie Spilak dem Tschechen Paroli bieten. Wenig später waren es dann gar nur noch zwei Mann an der Spitze des Rennens: der viermalige Top10-Finisher der Tour de France Kreuziger und der diesjährige Tour de Suisse-Sieger Spilak. Zweieinhalb Kilometer vor der finalen Bergwertung setzte sich Kreuziger schließlich von Spilak ab und nahm daraufhin einen Vorsprung von 25 Sekunden mit in die mehr als zwanzig Kilometer Abfahrt zum Ziel. Dort kam Kreuziger 43 Sekunden vor dem Verfolger an und feierte seinen ersten Saisonsieg.

Drei Österreicher finishen unter den Top15
Als Dritter war der Italiener Ciccone über die Bergwertung auf dem Timmelsjoch gekommen und konnte diesen Platz bis ins Ziel mühevoll verteidigen, denn Kreuzigers Teamkollege Power jagte ihm nach. Schlussendlich erreichten sie das Ziel 1:33 Minute und 1:38 Minute hinter dem Sieger. Nach 3:36 Minuten folgte einer Dreiergruppe, deren Sprint Zoidl gegen Hirt und Ficara gewann, womit der beste Österreicher also den fünften Platz erreichte. Die nächste Gruppe führte nach genau sieben Minuten Ivan Santaromita (Nippo-Vini Fantini) an, was ihm den achten Platz einbrachte. Gut eine weitere Minute später kam die nächste Gruppe um Daniel Geismayr (Vorarlberg) und Hermann Pernsteiner (Amplatz-BMC) ins Ziel, die ihre Namen auf den Positionen zwölf und fünfzehn im Resultat des ersten Pro Ötztaler 5.500 verewigten.

-> Zum Resultat

Video der Zielankunft






Entscheidende Attacke von Kreuziger am Timmelsjoch (Foto: Ötztal Tourismus)
Entscheidende Attacke von Kreuziger am Timmelsjoch (Foto: Ötztal Tourismus)

Zieleinlauf von Kreuziger (Foto: Ötztal Tourismus)
Zieleinlauf von Kreuziger (Foto: Ötztal Tourismus)

Welcome Mr. Kreuziger in Sölden (Foto: Ötztal Tourismus)
Welcome Mr. Kreuziger in Sölden (Foto: Ötztal Tourismus)

Siegerehrung mit den Trophäen aus Granit (Foto: Ötztal Tourismus)
Siegerehrung mit den Trophäen aus Granit (Foto: Ötztal Tourismus)


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