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Ausreißer Armée gewinnt die 18. Vuelta-Etappe, auf der Leader Foome zu alter Souveränität zurückfindet
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07.09.2017

Ausreißer Armée gewinnt die 18. Vuelta-Etappe, auf der Leader Foome zu alter Souveränität zurückfindet

Info: VUELTA A ESPAÑA 2017 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Santo Toribio de Liébana, 07.09.2017 – Die 18. Etappe der Vuelta a España war wieder ein klassischer Ausreißertag, an dem die Favoriten einer großen Gruppe den Kampf um den Sieg überließen. Aus dieser setzte sich zum Schluss der auf den letzten 30 Kilometern ausgesprochen offensiv fahrende Sander Armée durch, der bei der Tour de Romandie in diesem und im letzten Jahr das Bergtrikot gewonnen hatte, nun mit 31 Jahren aber seinen ersten wirklichen Profi-Sieg feierte. Obwohl sie den Etappensieg bereitwillig hergeschenkt hatten, lieferten sich die Topfahrer der Gesamtwertung im sehr hügeligen letzten Etappendrittel noch einen packenden Fight, doch der wiedererstarkte Chris Froome und seine Sky-Mannschaft behielten die Lage jederzeit unter Kontrolle. Am Ende konnte der Brite am Schlussanstieg sogar seinen Vorsprung ausbauen.


Das Profil der 18. Vuelta-Etappe

4 von20 Ausreißern waren bereits Etappensieger
Auf einer anfangs auf nur leicht welligem Terrain an der Küste Kantabriens entlang führend Route, beanspruchte der Kampf um die richtige Ausreißergruppe auf der 18. Etappe der Spanien-Rundfahrt etwa ein Drittel der 169 Kilometer, die zwischen Suances und Santo Toribio de Liébana zu absolvieren waren. Genau 20 Fahrer waren es, die sich nach über einer Stunde absetzen konnten: Alaphilippe und Trentin (Quick-Step Floors), De Marchi (BMC Racing), Cort Nielsen (Orica-Scott), Rojas und Soler (Movistar), Konrad (Bora-Hansgrohe), Chevrier und Gougeard (AR2R La Mondiale), Skujins (Cannondale Drapac), Tolhoek (LottoNL-Jumbo), Mohoric (UAE Team Emirates), Lutsenko (Astana), Armée (Lotto Soudal), Visconti (Bahrain Merida), Maison und Roux (FDJ), Rossetto (Cofidis), Pardilla (Caja Rural-Seguros RGA) und Reyes (Manzana Postobón). Eine stark besetzte Gruppe mit immerhin vier Fahrern, die bei dieser Vuelta schon Etappensieger waren (Alaphilippe, Trentin, Mohoric, Lutsenko), aber ohne einen gefährlichen Mann für die Top10 der Gesamtwertung. So kam es, dass diese Gruppe bis Kilometer 64 vor dem Ziel einen Vorsprung von 13(!) Minuten herausfahren durfte. Kilometer 64 – dort begann eine Serie von drei Anstiegen niedrigere Kategorien, die für sehr unterhaltsamen Radsport sorgten.

Aru kann sich absetzen, Contador kommt nicht weg
Besonders im Hauptfeld ging, nachdem der Collada de Carmona (4,8 km à 7,2%) noch ohne nennenswerte Ereignisse passiert worden war, am zweiten und dritten Berg die Post ab! Ilnur Zakarin (Katusha Alpecin) attackierte gleich mit vier seiner Teamkollegen in den Collada de Ozalba (6,0 km à 6,6%) hinein, doch Bahrain Merida holte den Gesamtvierten rasch wieder zurück. Astana wählte eine etwas tratidionellere Variante für einen Angriff: zuerst setzte sich Luis Leon Sanchez leicht ab, bevor Fabio Aru attackierte und zu seinem Teamkollegen aufschloss. Alberto Contador (Trek-Segafredo) folgte dem Vorstoß des italienischen Meisters, der ihn dann aber doch abschüttelte. Mit einem kleinen Vorsprung von fast zehn Sekunden überquerte Aru die Bergwertung und baute diesen bis zum Beginn des nächsten Anstiegs, Collada de la Hoz (7,0 km à 6,0%), auf eine Minute aus. Contador, der vor fünf Jahren bei einem seiner legendärsten Siege genau an diesem Berg attackiert hatte, versuchte dort mit Hilfe seines Teamkollegen Jarlinson Pantano erneut der Konkurrenz davonzufahren. Auch Miguel Angel Lopez (Astana) beteiligte sich an dieser Offensive und einige andere Fahrer versuchten im Anschluss noch ihr Glück, doch das Team Sky konnte die Situation unter Kontrolle halten und ließ niemanden mehr davonkommen.

Armée zeichnet sich durch offensive Fahrweise aus
Die Ausreißergruppe hatte die ersten beiden Berge trotz der ein oder andere Tempoverschärfung noch in kompletter Formation überstanden, löste sich dann aber am Collada de la Hoz in seine Bestandteile auf. Besonders Sander Armée (Lotto Soudal) war darum bemüht, möglichst viele Gegner abzuhängen und setzte sich vorübergehend nur mit Alexis Gougeard (AG2R La Mondiale) vom Rest ab. Kurz vor der Bergwertung, von der aus es noch 29,3 Kilometer bis ins Ziel waren, schloss Marc Soler (Movistar) zu ihnen auf; mit Beginn der Abfahrt folgten Julian Alaphilippe (Quick-Step Floors) und Alexey Lutsenko (Astana). Als dann 15 Kilometer vor dem Ziel auch Alessandro De Marchi (BMC Racing), José Joquin Rojas (Movistar) und Giovanni Visconti (Bahrain Merida) wieder Anschluss fanden, wurde Armée abermals sehr unruhig und attackierte solange, bis nur noch Geburtstagskind Lutsenko und Alaphilippe bei ihm waren, wobei Letztgenannter noch vor dem circa zwei Kilometer langen Schlussanstieg auf den Alto de Santo Toribio de Liébana den Kontakt verlor. Auf dem letzten Kilometer konnte Armée bei durchgängig zweistelligen Steigungprozenten dann auch Lutsenko abhängen und einen mit 31 Sekunden Vorsprung sehr deutlichen Sieg herausfahren. Das Tagespodium komplettierte mit 46 Sekunden Rückstand Visconti, während Alaphilippe noch auf Platz 13 durchgereicht wurde. Sein Teamkollege Matteo Trentin eroberte als Siebter Platz zwei in der Punktewertung zurück und damit das Recht, stellvertretend für Froome das grüne Trikot zu tragen.

Froome zeigt sich wieder in bestechender Form
Nach Armées Ankunft dauerte es 9:56 Minuten, bis Aru das Ziel erreichte. Wirklich gelohnt hat sich das mehr als 40 Kilometer lange Solo für ihn letztlich aber nicht: zwar war er noch mit über einer Minute Vorsprung in die Schlusssteigung gegangen – doch davon blieben gegenüber Froome letztlich gerade einmal zwölf Sekunden übrig. Der Mann in Rot zeigte sich bestens erholt von seinem schwachen Tag am Alto de Los Machucos und sprengte das kleine Feld mit seiner späten Attacke. Nur Contador und Michael Woods (Cannondale-Drapac) blieben bis zum Schluss an ihm drin, alle anderen kassierten Rückstand auf den Leader. Von den 42 Sekunden, die er Froome am Vortag abgenommen hatte, büßte Vincenzo Nibali (Bahrain Merida) schon wieder 21 Sekunden ein, womit er als Gesamtzweiter nun ein Defizit von 1:37 Minute aufweist. Wilco Kelderman (Sunweb) und Ilnur Zakarin (Katusha Alepcin), die Nummern drei und vier des Klassements, kamen gemeinsam vier Sekunden hinter Froome ins Ziel. Platzierungswechsel gibt es erst ein paar Positionen weiter unten: Aru verbesserte sich immerhin um einen Platz und übernimmt Rang acht von Wout Poels (Sky) und Steven Kruijswijk (LottoNL-Jumbo) hat David De La Cruz (Quick-Step Floors) von Rang zehn verdrängt.

-> Zum Resultat

Die morgige 19. Etappe hat ebenfalls vier Bergwertungen zu bieten, allerdings nur eine im Etappenfinale: den Alto San Martín de Güerces (4,5 km à 7,2%) 15,2 Kilometer vor dem Ziel.

Video der Zielankunft der Ausreißer



Video der Favoriten am Schlussanstieg






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