<< älterer Bericht  | zurück zur News |  neuerer Bericht >>
Start > Vattenfall Cyclassics
Deutscher Meister Ackermann stürzt in Hamburg, Viviani gewinnt die Cyclassics erneut vor Démare
Suchen Vattenfall Cyclassics Forum  Vattenfall Cyclassics Forum  Vattenfall Cyclassics
19.08.2018

Deutscher Meister Ackermann stürzt in Hamburg, Viviani gewinnt die Cyclassics erneut vor Démare

Info: EUROEYES CYCLASSICS HAMBURG 2018 (1.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Hamburg, 19.08.2018 – In der ersten Saison nach seinem Karrierende hat Tyler Farrar ein Alleinstellungsmerkmal verloren. Der frühere Garmin-Profi aus den USA hatte 2009 und 2010 als bislang einziger Fahrer zwei Siege bei den Hamburger Cyclassics errungen. Nun machte es ihm der Italiener Elia Viviani nach, der auf der Mönckebergstraße wie schon im vorigen Jahr den Franzosen Arnaud Démare auf Platz zwei verwies. Keinen Anlass für großen Jubel bot die Bilanz der deutschen Sprinter: Marcel Kittel war nicht am Start, André Greipel enttäuschte und Pascal Ackermann stürzte, nur John Degenkolb und Nikias Arndt kamen unter die Top10.


Das Profil der EuroEyes Cyclassics Hamburg

Dreimal Waseberg, aber nur einmal im Finale
Eine leicht veränderte Strecke präsentierten die EuroEyes Cyclassics zur 23. Ausgabe des Hamburger WorldTour-Rennens: Zu Beginn gab es keine Schleife südlich, sondern westlich der Hansestadt, bevor es das Rennen dann wie gewohnt zum Waseberg (400 m à 7,93%, max 22,71%) zog, der innerhalb der letzten 30 Kilometer allerdings nur noch ein- statt zweimal auf dem Programm stand, nämlich 15,5 Kilometer vor dem Ziel. Die Überfahrt 28 Kilometer vor dem Ziel, die es in den letzten Jahren stets gegeben hatte, fehlte diesmal in der Streckenführung. Zwei wesentlich frühere Waseberg-Passagen 68,7 und 55,9 Kilometer vor dem Ziel trugen kaum etwas zur Entwicklung des Rennengeschehens bei, das ohnehin fast 200 Kilometer lang wenig Aufregendes zu bieten hatte. Die Sprinterteams, allen voran Bora-Hansgrohe und Quick-Step Floors, ließen eine Ausreißergruppe an recht kurzer Leine vorausfahren – es gab kaum mehr als drei Minuten Maximalvorsprung für den Spanier Ivan Garcia (Bahrain Merida), den Italiener Alessandro De Marchi (BMC Racing), den Kolumbianer Winner Anacona (Movistar), den Polen Kamil Gradek (CCC Sprandi Polkowice) und den Russen Evgeny Shalunov (Gazprom-RusVelo).

Neun Angreifer bei der letzten Waseberg-Passage
Als der Vorsprung der Fünfergruppe rund 50 Kilometer vor Rennende bereits auf fast eine halbe Minute gefallen war, wollte Nils Politt (Katusha Alpecin) versuchen, alleine zu ihr vorzufahren. Es blieb allerdings beim Versuch. 40 Kilometer vor Schluss bei der ersten Zielpassage auf der Mönckebergstraße lag der Deutsche schon wieder gut eine Minute zurück und nur noch fünfzehn Sekunden vor dem Hauptfeld, das ihn bald darauf einholte. Die übrigen fünf Ausreißer wurde pünktlich drei Kilometer vor der letzten Waseberg-Passage gestellt, so dass dort das wahre Rennen beginnen konnte. Eröffnet wurde es – genau wie im vorigen Jahr – durch einen Angriff des Italieners Sonny Colbrelli (Bahrain Merida), der mit dem Polen Jan Tratnik (CCC Sprandi Polkowice) und dem Niederländer Danny van Poppel (LottoNL-Jumbo) zwei Begleiter hatte, die mit ihm gemeinsam über die Waseberg-Kuppe kamen. Wenige Sekunden dahinter folgten Tiesj Benoot (Lotto Soudal), Daryl Impey (Mitchelton-Scott), William Clarke (Education First-Drapac), Alexander Kristoff (UAE Emirates) sowie Dylan Teuns und Juergen Roelandts (beide BMC Racing), die kurz darauf zu den drei Führenden aufschlossen, so dass sich eine nicht ungefährliche Spitzengruppe bildete.

15. Saisonszehneg für Viviani, Nummer 55 für Quick Step
Bevor sich das Feld, das am Waseberg weit in die Länge gezogen worden war, wieder organisiert hatte, betrug der Vorsprung von Colbrelli und Co. 20 Sekunden. Erneut übernahmen Bora-Hansgrohe und Quick-Step Floors die Kontrolle und sorgten dafür, dass die letzten Angreifer letztlich schon kurz hinter der Fünf-Kilometer-Marke gestellt werden konnten. Bora-Hansgrohes Pläne für dieses Rennen lösten sich jedoch zwei Kilometer vor Schluss plötzlich in Luft auf, als der in den letzten Woche so starke deutsche Meister Pascal Ackermann selbstverschuldet stürzte und ausschied, wobei er wenigstens ohne schwerer Verletzungen davonkam. Weltmeister Peter Sagan konnte am Ende nur Platz zehn für die deutsche WorldTour-Mannschaft einfahren. Bei Quick-Step Floors lief dagegen alles nach Plan: Michael Mørkøv und Fabio Sabatini ebneten dem erfolgreichsten Fahrer 2018 den Weg zu seinem 15. Saisonsieg. Auf dem letzten Kilometer lieferten sie ihn am Hinterrad von Arnaud Démare (Groupama-FDJ) ab, dessen Teamkollege Jacopo Guarnieri bis 200 Meter vor der Ziellinie für Tempo sorgte. Als dann Démare antrat, zog Viviani unaufhaltbar an ihm vorbei und wiederholte seinen Sieg von 2017, als er noch im Sky-Trikot unterwegs gewesen war.

Frühere Hamburg-Sieger belegen die ersten vier Plätze
Mit seinem zweiten Sieg in Hamburg ist Viviani nun Rekordsieger bei den Cyclassics, teilt sich diese Rolle mit dem eingangs erwähnten Tyler Farrar, während der 2012 siegreiche Démare nun zum zweiten Mal hintereinander mit dem ungeliebten zweiten Platz Vorlieb nehmen muss. Zwei weitere frühere Sieger belegten heute die Plätze drei und vier: Kristoff, Sieger von 2014, schnappte sich, nachdem es mit der Fluchtgruppe nicht geklappt hatte, den letzten Podiumsplatz vor dem 2013 in Hamburg erfolgreichen John Degenkolb (Trek-Segafredo), für den Platz vier direkt vor Europameister Matteo Trentin (Mitchelton-Scott) bei dieser namhaften Konkurrenz aber als gutes Ergebnis gelten darf. André Greipel (Lotto Soudal) war hingegen weit von einer Wiederholung seines Sieges aus 2015 oder auch des fünften Platzes aus dem Vorjahr entfernt, kam gerade einmal auf Platz 23. Vor ihm platzierten sich neben Degenkolb mit Nikias Arndt (Sunweb) auf Platz 8 und Jonas Koch (CCC Sprandi Polkowice) auf Platz 16 noch zwei weitere Deutsche.

-> Zum Resultat

Mehr Glück und Erfolg werden sich die deutschen Sprinter in der nächsten Woche bei der Neuauflage der Deutschland Tour (23.-26.08.) erhoffen, deren Profile aber auch die Herzen von Klassikerspezialisen höher schlagen lassen dürften.

Video der Zielankunft






Deutscher Meister Ackermann stürzt in Hamburg, Viviani gewinnt die Cyclassics erneut vor Démare
Deutscher Meister Ackermann stürzt in Hamburg, Viviani gewinnt die Cyclassics erneut vor Démare

Zum Seitenanfang von für Deutscher Meister Ackermann stürzt in Hamburg, Viviani gewinnt die Cyclassics erneut vor Démare



Radsportnews auf Twitter - Radsport, Cycling, Radrennen live