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Formstarker Gilbert gewinnt Strade Bianche vor Ballan und Cunego
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05.03.2011

Formstarker Gilbert gewinnt Strade Bianche vor Ballan und Cunego

Info: Strade Bianche (1.1)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Siena, 05.03.2011 - Bis kurz vor Schluss war das Rennen noch ganz offen, zwanzig Fahrer gingen bei Strade Bianche, dem Eintagesrennen über toskanische Schotterstraßen, auf den letzten Kilometer. An der steilen Schlusssteigung attackierte Philippe Gilbert (Omega Pharma-Lotto) und holte überlegen den Sieg bei einer im Profiradsport einmaligen Veranstaltung. Ex-Weltmeister Alessandro Ballan (BMC Racing Team) und Damiano Cunego (Lampre) betraten die weiteren Plätze auf dem Podium.

Strade Bianche - im fünften Jahr schon ein Klassiker
Erst zum fünften Mal fand das italienische Eintagesrennen Strade Bianche statt, das zu Beginn noch Eroica hieß. Doch ganz schnell hatte man gemerkt, dass dieses Rennen etwas Besonderes hat, das es so im Profiradsport noch nicht gab. Die Schotterstraßen und unbefestigten Wege in der Toskana - jene strade bianche, die in diesem Jahr wieder 57,2 der total 190 Kilometer ausmachten - waren der Untergrund für bereits vier fantastische Austragungen und geben dem Rennen einen ganz eigenen Charakter. Den Verlockungen der strade bianche erlag schon 2010 der Giro d'Italia, dessen Schotteretappe bei heftigem Regen in eine unvergessliche Schlammschlacht ausartete, deren Sieger damals Weltmeister Cadel Evans war. Das Wetter am heutigen Samstag war wesentlich freundlicher, die Sonne schien bei Gradzahlen im niedrigen zweistelligen Bereich. Nur 110 Fahrer aus 14 Mannschaften - darunter die ProTeams BMC, HTC-Highroad, Lampre, Liquigas, Omega Pharma-Lotto, Garmin-Cervélo und Leopard Trek - machten sich auf den Weg, der neben dem Schotter auch immer wieder kleine, aber mächtig steile Hügel aufwies. Es hätten sicher noch mehr Teams eine Teilnahme an Strade Bianche in Erwägung gezogen, doch auf den engen, anspruchsvollen Wegen wollten die Organisatoren das Feld und den Begleittross möglichst klein halten.

O’Grady und Van Avermaet die stärksten von zwölf Ausreißern
35 Kilometer nachdem der Startort Gaiole in Chianti verlassen wurde und nachdem ein erster Angriff von Alessandro De Marchi (Androni Giocattoli) und Joost Posthuma (Leopard Trek) gescheitert war, erreichte das noch geschlossene Feld den ersten von acht Schottersektoren, mit 13,5 Kilometern der längste. Im Verlauf dieser ersten holprigen Fahrt kamen zwei Handvoll Fahrer zu etwas Vorsprung. Als sie wieder Asphalt unter die Räder bekamen, lagen der Schweizer Martin Kohler (BMC), Matthias Brändle (Geox-TMC) aus Österreich, Giairo Ermeti (Androni Giocattoli), Federico Rocchetti (De Rosa), Davide Ricci Bitti (Farnese Vini), Peter Velits (HTC-Highroad), Thomas Peterson (Garmin-Cervélo), Greg Van Avermaet (BMC), Stuart O‘Grady (Leopard Trek) und Paolo Longo Borghini (Liquigas) eine halbe Minute in Führung. Wenig später schafften noch Adam Hansen (Omega) und mit Patrick Sinkewitz (Farnese) auch ein Deutscher den Anschluss und das Dutzend kam auf mehr als drei Minuten Vorsprung. Zwischen Kilometer 132,4 und 143,9 befand sich der härteste Sektor, nach dem O’Grady und Van Avermaet alleine an der Spitze lagen. Das Duo schaffte es noch in Führung liegend über das letzte Schotterstückchen, das nur 1100 Meter kurz, aber bis zu 18% steil war, ehe es zwölf Kilometer vor dem Ziel eingeholt wurde.


Weiterer Bericht: Ballan Zweiter bei Montepaschi Strade Bianche

Gilberts Antritt auf dem steilen letzten Kilometern ist nicht zu widerstehen
Das Feld war durch die besonderen Anforderungen des Kurses auf eine rund 20 Fahrer umfassende Gruppe zusammengeschrumpft, in der sich viele der im Vorfeld als Favoriten gehandelten Fahrer nun auf das Finale vorbereiteten. Auf den letzten Kilometern gab es wie eigentlich im ganzen Rennen kaum ein flaches Stück, ständig ging es rauf und runter. Nach der Flamme Rouge wurde es mit einer 16%-igen Rampe noch einmal richtig heftig. Philippe Gilbert (Omega Pharma-Lotto), der zweifache Gewinner der Lombardei-Rundfahrt, hatte den besten Punch und fuhr mit einer starken Attacke einen weiteren prestigevollen Sieg für seine ohnehin beeindruckenden Palmarès ein. Gilbert, der schon eine Etappe der Algarve-Rundfahrt gewonnen hatte, zeigt sich in starker Form für die anstehenden großen Frühjahrsklassiker. Alessandro Ballan (BMC) und Damiano Cunego (Lampre) konnten es nicht verhindern, dass sie einige Meter hinter den Belgier zurückfielen und so nur noch Zweiter und Dritter werden konnten. Es folgten Jure Kocjan (Team Type 1) und Fabian Cancellara (Leopard Trek), der im Jahr 2008 vor Ballan gewann. In kleinen Abständen kamen die Mitglieder der zersprengten Hauptgruppe ins Ziel, Fabian Wegmann (Leopard Trek) und Michael Albasini (HTC-Highroad) fuhren auf die Plätze zehn und elf. Platz 46 sprang am Ende für Longo Borghini heraus, der nicht nur als Teil der Ausreißergruppe Aufmerksamkeit auf sich zog. Der 30-jährige Italiener ist der Einzige, der alle bislang fünf Auflagen der Strade Bianche beenden konnte.

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