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Über 100 Kilometer Wind-Action: Groenewegen geht auch aus zweiter Paris-Nizza-Etappe als Sieger hervor
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11.03.2019

Über 100 Kilometer Wind-Action: Groenewegen geht auch aus zweiter Paris-Nizza-Etappe als Sieger hervor

Info: PARIS - NICE 2019 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Bellegarde, 11.03.2019 – Was sich am ersten Tag von Paris-Nizza abgespielt hatte, wurde auf der 2. Etappe des „Rennens zur Sonne“ noch einmal getoppt, denn schon gut 100 Kilometer vor dem Ziel wurde das Peloton vom Wind zerpflückt, woraufhin das Renngeschehen bis zum Schluss von einem erbarmungslosen Kampf ums sportliche Überleben geprägt war. Wenige Kilometer vor dem Ende sorgte das Team Sky mit den starken Michal Kwiatkowski und Egan Bernal für eine letzte Teilung der zu jenem Zeitpunkt fast 50 Fahrer großen ersten Gruppe, woraufhin nur sieben Fahrer zeitgleich finishten. Dylan Groenewegen hatte den Sprung an die Spitze geschafft und feierte seinen zweiten Etappensieg in Folge.


Das Profil der 2. Etappe von Paris-Nizza

Windkanten mehr als 100 Kilometer vor dem Ziel
Sein Bergtrikot wollte Damien Gaudin (Direct Energie) am zweiten Tag von Paris-Nizza unbedingt verteidigen, weshalb es nur logisch war, dass der Franzose sofort nach dem Start des 163,5 Kilometer langen Teilstücks attackierte und sich an einer Bergwertung bei Kilometer 26,5 weitere Punkte holte. An der Côte de Senlisse wiesen Gaudin und seine beiden Begleiter Alessandro De Marchi (CCC) und Nicolas Edet (Cofidis) eine Minute Vorsprung auf, doch nur zehn Kilometer später war ihre Flucht schon wieder vorbei, weil der Wind erstmals auf das Peloton einwirkte. Es kehrte zwar recht schnell wieder Ruhe ein, doch diese war trügerisch, denn nach nicht einmal 60 Kilometern zerfiel das Feld schon wieder in diverse Gruppen – und für den Rest der Etappe war sprichwörtlich die Hölle los. Es gab Fahrer wie Simon Yates (Mitchelton-Scott), die sich plötzlich in einer der hinteren Gruppen wiederfanden und es nie wieder an die Spitze des Rennens schafften. Der Brite verlor am Ende des Tages fast sieben Minuten und damit wohl alle Chancen, seinen zweiten Gesamtrang aus dem Vorjahr wiederholen zu können. Noch mehr Rückstand als Yates kassierte Vorjahressieger Marc Soler (Movistar), der auf der 1. Etappe schon eine Minute verloren hatte.

Zwei Dutzend Fahrer mit einer Minute Vorsprung
Bei einem Schnitt von 55 km/h blieb das Geschehen in der zweiten Rennstunde sehr unübersichtlich, immer wieder zerfielen Grüppchen oder fügten sich mit anderen zusammen. Am ersten Zwischensprint nach 85 Kilometern staubten Michal Kwiatkowski (Sky), Luis Leon Sanchez (Astana) und Rudy Molard (Groupama-FDJ) die Zeitgutschriften ab – es war eine exakte Wiederholung des Ergebnisses vom zweiten Zwischensprint des Vortages. Etwa 50 Kilometer vor Rennende formierte sich an vorderster Front eine Gruppe mit 24 Fahrern, deren Vorsprung alsbald eine Minute gegenüber ihren ersten Verfolgern betrug. Treibende Kräfte an der Spitze waren Jumbo-Visma, deren Kapitän und Träger des Gelbe Trikots Dylan Groenewegen zwei Teamkollegen an seiner Seite hatte, und AG2R La Mondiale, das am zweiten Zwischensprint bei einer Zielpassage 23 Kilometer vor Schluss durch Tony Gallopin, Romain Bardet und Oliver Naesen sämtliche Bonifikationen abräumte. Aus dem Kreise der Fahrer, die man für den Gesamtsieg in Betracht ziehen muss, waren neben Bardet noch Molard, Nairo Quintana (Movistar), Bob Jungels (Deceuninck-Quick Step) und Wilco Kelderman (Sunweb) Teil dieser scheinbar vorentscheidenden Gruppe.

Zusammenschluss, sofort gefolgt von neuer Teilung
Doch Überraschung, die nur wenig größere erste Verfolgergruppe kam wieder näher an die Spitze heran und schloss zehn Kilometer vor dem Ziel sogar zu ihr auf. Kurz darauf sorgte ein abrupter Richtungswechsel der Strecke jedoch für eine abermalige Veränderung der Windbedingungen, was die Sky-Fahrer Kwiatkowski, Egan Bernal und Luke Rowe ausnutzten, um erneut Chaos ausbrechen zu lassen. So kam, es dass letztendlich sieben Fahrer fünf Sekunden vor den nächsten 35 Fahrern das Ziel erreichten und den Sieg unter sich ausmachten. Groenewegen, der in der Etappenmitte vorübergehend auch einmal abgehängt gewesen war, bot im Finale eine starke Vorstellung und holte sich im Sprint vor Ivan Garcia (Bahrain Merida), Philippe Gilbert (Deceuninck-Quick Step) und Matteo Trentin (Mitchelton-Scott) seinen zweiten Etappensieg; Kwiatkowski, Bernal und Sanchez waren die weiteren Mitglieder der vordersten Gruppe. In der Gesamtwertung weisen lediglich 35 Fahrer noch weniger als eine Minute Rückstand zum Führenden Groenewegen auf, wobei Kwiatkowski (+0:12), Sanchez (+0:13) und Bernal (+0:19) als Zweiter, Dritter und Fünfter wohl mittlerweile die Fahrer sind, die im Hinblick auf den Gesamtsieg als Fixpunkte zu gelten haben.

-> Zum Resultat

Die morgige 3. Etappe ist erneut flach, diesmal sogar gänzlich ohne Bergwertungen, und wahrscheinlich auch wieder sehr windanfällig. Bei einer nochmals deutlich längeren Distanz von 200 Kilometern könnte den Fahrern ein weiterer nervenaufreibender Tag bevorstehen.

Video der Zielankunft





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