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Kolumbianer dominieren am Col de Turini: Martinez Etappensieger und Bernal im Gelben Trikot
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16.03.2019

Kolumbianer dominieren am Col de Turini: Martinez Etappensieger und Bernal im Gelben Trikot

Info: PARIS - NICE 2019 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



La Bollène-Vésubie, 16.03.2019 – Nachdem der Belgier Thomas De Gendt in seinem gepunkteten Trikot die ersten fünf Bergwertungen der 7. Etappe von Paris-Nizza als Erster überquert hatte, wurde das Geschehen am Schlussanstieg von den Kolumbianern dominiert. Der 22-jährige Daniel Felipe Martinez, der vor gut einem Monat bei den Zeitfahrmeisterschaften seines Landes seinen ersten Profi-Sieg gefeiert hatte, holte sich den Etappensieg vor Miguel Angel Lopez. Ihre Landsleute Egan Bernal und Nairo Quintana, die Stärksten aus dem Hauptfeld, konnten die Ausreißer zwar nicht mehr einholen, verbesserten sich aber in der Gesamtwertung auf die Plätze eins und drei.


Das Profil der 7. Etappe von Paris-Nizza

De Gendt an den Bergwertungen fast ohne Gegenwehr
Für die meisten Fahrer war natürlich der Schlussanstieg zum Col de Turini (14,9 km à 7,3%) der Fixpunkt dieser 7. Etappe, doch Thomas De Gendt (Lotto Soudal) maß den fünf Bergwertungen, die vor dem Schlussanstieg zu erklimmen waren, eine noch höhere Bedeutung bei. Côte de Gattières (4,5 km à 4,8%), Côte de Gourdon (7,7 km à 4,2%), Côte de Coursegoules (7,8 km à 5,0%), Côte de Gillette (2,0 km à 5,6%) und Côte de Pelasque (5,7 km à 6,2%) – der Belgier überquerte sie allesamt als Erster und baute seinen Vorsprung im Bergklassement auf 21 Punkte gegenüber Alessandro De Marchi (CCC) aus, der ebenfalls an allen fünf dieser Bergwertungen punkten konnte. Damien Gaudin, der das Bergtrikot noch bis zur 4. Etappe getragen hatte, holte sich dagegen keinen einzigen Punkt, obwohl auch er der Spitzengruppe des Rennens angehörte. Diese hatte sich nach gut 30 Kilometern gebildet und umfasste nicht weniger als 39 Fahrer, unter denen Philippe Gilbert (Deceuninck-Quick Step) der bestklassierte in der Gesamtwertung war.

Alle 39 Ausreißer im Überblick
- Carretero (Movistar)
- Yates + Nieve (Mitchelton-Scott)
- Lopez + Cort Nielsen (Astana)
- De Gendt + Montfort (Lotto Soudal)
- Garcia + Koren (Bahrain Merida)
- Poljanski (Bora-Hansgrohe)
- Cherel + Frank (AG2R La Mondiale)
- Henao + Sutherland (UAE Emirates)
- Bernard + Ciccone + Pantano (Trek-Segafredo)
- Démare (Groupama-FDJ)
- Declercq + Gilbert (Deceuninck-Quick Step)
- Politt + Spilak (Katusha Alpecin)
- Gesbert + Moinard + Pichon (Arkéa-Samsic)
- Eenkhorn + Teunissen (Jumbo-Visma)
- Martinez (Education First)
- Edet + Le Turnier (Cofidis)
- Davies (Dimension Data)
- De La Parte + De Marchi (CCC)
- Hivert (Direct Energie)
- Gautier + Pacher (Vital Concept-B&B Hotels)
- Combaud + El Farés + Siskevicius (Delko Marseille Provence)

Daniel Martinez gewinnt einen spannenden Vierkampf
Obwohl Gilbert vor der Etappe nur 2:01 Minuten Rückstand aufgewiesen hatte, ließ das Team Sky, welches das Hauptfeld kontrollierte, der Gruppe bis zum Beginn des Schlussanstiegs mehr als sechs Minuten Vorsprung. Diese Großzügigkeit freute vor allem die starken Kletterer unter den Ausreißern, denen dieses Polster locker reichte, um den Etappensieg unter sich auszumachen. An der Zehn-Kilometer-Marke waren noch 15 Fahrer, inklusive Gilbert, an der Spitze verblieben, bevor Simon Yates (Mitchelton-Scott) kurz hintereinander zwei Attacken abfeuerte, durch die sich die Spreu vom Weizen trennte. Dem Briten ebenbürtig waren einzig die beiden Kolumbianer Miguel Angel Lopez (Astana) und Daniel Felipe Martinez (Education First) sowie der Franzose Nicolas Edet (Cofidis). Jeder aus diesem Quartett versuchte im weiteren Rennverlauf mindestens einmal, die Gegner mit einem Angriff zu distanzieren, doch immer wieder fand sich das Quartett zusammen. Tausend Meter vor dem Ziel gelang Martinez eine vorentscheidende Attacke, durch die Edet und Yates geschlagen wurden, die mit zwanzig Sekunden Rückstand finishten. Lopez kam zwar noch einmal an seinen Landsmann heran, der ihn mit einem hervorragenden Endspurt aber wieder um sechs Sekunden distanzierte.

Sky hat alles im Griff und behält das Gelbe Trikot
Im Hauptfeld setzte das Team Sky die Gegner am Schlussanstieg mit seiner gewohnt dominanten Fahrweise unter Druck und eliminierte rund sechs Kilometer vor dem Ziel mit dem Gesamtvierten Wilco Kelderman (Sunweb) den ersten hochkarätigen Konkurrenten, nicht viel später folgten Luis Leon Sanchez (Astana) und Bob Jungels (Deceuninck-Quick Step), die auf den Rängen drei und fünf gelegen hatten. Zwar fiel anschließend auch Michal Kwiatkowski, der Mann im Gelben Trikot zurück, doch dessen Mannschaftskollege Egan Bernal konnte die Führung in den Reihen des Teams Sky halten. Der junge Kolumbianer, wie Martinez erst 22 Jahre alt, beendete die Etappe an der Seite seines Landsmannes Nairo Quintana (Movistar) 3:43 Minuten nach dem Sieger auf Platz 14 – Gilbert hatte nur knapp eine Minute zuvor als Elfter gefinisht, so dass sein Traum vom Gelben Trikot nicht erfüllt wurde. Bernal nimmt einen recht komfortablen Vorsprung von 45 Sekunden auf Gilbert und 46 Sekunden auf Quintana mit in die Schlussetappe. Kwiatkowski, der nach dem Ausstieg von Sam Bennett (Bora-Hansgrohe) nun die Punktewertung anführt, liegt mit 17 Sekunden Rückstand zum Podium auf dem vierten Platz.

-> Zum Resultat

Die 8. Etappe hält als großes Finale auf nur 110 Kilometern sechs Bergwertungen der 1. und 2. Kategorie bereit, endet aber wie gewohnt mit einer Abfahrt in den Zielort Nizza.

Video der Zielankunft





Etappensieger am Col de Turini: Daniel Felipe Martinez, hier bei der Tour de Romandie 2018 (Foto: Christine Kroth/cycling and more)
Etappensieger am Col de Turini: Daniel Felipe Martinez, hier bei der Tour de Romandie 2018 (Foto: Christine Kroth/cycling and more)

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