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Alexander Kristoff gewinnt die ultraschnelle 81. Auflage von Gent-Wevelgem
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31.03.2019

Alexander Kristoff gewinnt die ultraschnelle 81. Auflage von Gent-Wevelgem

Info: GENT - WEVELGEM 2019 (1.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Wevelgem, 31.03.2019 – Vier Jahre nach seinem Triumph bei der Flandern-Rundfahrt hat Alexander Kristoff einen weiteren großen belgischen Klassiker gewinnen können. Zwar kein weiteres Monument, dafür aber das schnellste Gent-Wevelgem aller Zeiten. Nach einem wahren Höllenritt mit einem Schnitt von 46,3 km/h setzte sich der Norweger im Sprint des etwa 30 Fahrer großen Feldes deutlich gegen die Konkurrenz durch. Neben dem 31-Jährigen stiegen John Degenkolb und Oliver Naesen auf das Podium, während Deceuninck-Quick Step trotz eines eigentlich wie gewohnt sehr starken Auftretens die Top10 komplett verpasste.


Das Profil von Gent-Wevelgem

Große Spitzengruppe voller Favoriten
Innerhalb einer Stunde scheuchte der Wind das Peloton über die ersten 51 der 251,5 Kilometer, die bei Gent-Wevelgem in diesem Jahr zu fahren waren. Und die zweite Rennstunde wurde mit zurückgelegten 54,5 Kilometern sogar noch schneller, nachdem das Feld zersplittert und eine Spitzengruppe mit 20 Fahrern entstanden war – darunter hoch gehandelte Fahrer wie Peter Sagan (Bora-Hansgrohe), der mit drei Erfolgen zu den Rekordsiegern von Gent-Wevelgem gehört, der 2014 bei diesem Rennen erfolgreiche John Degenkolb (Trek-Segafredo), der letztjährige Flandern-Rundfahrt-Sieger Niki Terpstra (Direct Energie), Europameister Matteo Trentin (Mitchelton-Scott), Topsprinter Fernando Gaviria (UAE Emirates) und die „Cross-Spezialisten“ Wout van Aert (Jumbo-Visma) und Mathieu van der Poel (Corencon-Circus), die längst auch zu den besten Klassikfahrern auf der Straße gehören. Bei zwischenzeitlich bis zu zwei Minuten Vorsprung für diese Gruppe, in der einige der genannten Fahrer auch noch mehrere Teamkollegen bei sich hatten, schien sogar eine extrem frühe Vorentscheidung in der Luft zu liegen.

Alle 20 Fahrer der Spitzengruppe im Überblick
- Sagan + Ackermann + Selig (BOH)
- Declercq (DQT)
- Trentin (MTS)
- Van Aert + Wynants + Teunissen + Van der Hoorn + Van Poppel (TJV)
- Rowe (SKY)
- Bol (SUN)
- Degenkolb + Pedersen + Stuyven + Theuns (TFS)
- Gaviria (UAD)
- Van der Poel (COC)
- Terpstra (TDE)
- Van Schip (ROC)

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Aus zwanzig Spitzenreitern werden fünf
Doch es gab Teams wie Lotto Soudal oder CCC, welche die Gruppe verpasst hatten und viele Kräfte investierten, sie wieder zurückzuholen. Zumindest gelang es ihnen, den Rückstand des Hauptfeldes bis zum Beginn der ersten Runde über die Hellingen Baneberg und Kemmelberg (83 und 75 km vor dem Ziel) wieder auf knapp eine Minute zu verringern. Nach den Anstiegen hatte sich der Abstand zwar nur leicht zu Ungunsten der Gruppe verändert, sie war aber um einige Helfer geschrumpft; außerdem hatte sich Tim Declercq, der als einziger Fahrer von Deceuninck-Quick Step vorne gewesen war, zurückfallen lassen, um die Verfolgungsjagd des Feldes zu unterstützen. Die Erfolgsaussichten der Gruppe schwanden, bis 68 Kilometer vor dem Ziel Edward Theuns (Trek-Segafredo) eine Selektion erzwang, die wieder mehr Feuer an der Spitze des Rennens entfachte. Sagan, Trentin und Mike Teunissen (Jumbo-Visma) setzten die Flucht mit Theuns zu viert fort, bis der bereits zurückgefallene und eingeholte Luke Rowe (Sky) noch einmal angriff und nach einer Weile wieder zu ihnen aufschloss. So entstand vor der zweiten Baneberg-Kemmelberg-Runde (39 und 34 km vor dem Ziel) also ein Quintett, dessen Vorsprung wieder auf eine Minute gestiegen war.

Deceuninck-Quick Step führt die Jagd an
Die fünf Führenden meisterten die letzten beiden Hellingen gemeinsam, während es hinter ihnen im Feld zur Sache ging. Am Baneberg attackierte Van der Poel mit seinem Cross-Rivalen Van Aert im Schlepptau, doch sie konnten sich nicht absetzen. Am Kemmelberg gelang dies dann Zdenek Stybar (Deceuninck-Quick Step), an dessen Hinterrad auch wieder Van Aert hing. Die beiden holten anschließend Alexander Kristoff (UAE Emirates) ein, der in weiser Voraussicht schon kurz vor dem Baneberg angegriffen und sich einen kleines Polster verschafft hatte, um die Hellingen in einer möglichst guten Position zu überstehen. Als die flachen letzten 30 Kilometer begannen, wurde das Trio allerdings bald wieder von den folgenden Grüppchen eingeholt und es entstand ein etwa 30 bis 40 Fahrer großes Feld, das gut eine halbe Minute hinter Theuns, Sagan, Trentin, Teunissen und Rowe lag. Deceuninck-Quick Step arbeitete fortan für seinen Sprinter Elia Viviani, der die Hügel überstanden hatte und für den Fall einer Sprintankunft zu den Topfavoriten gezählt wurde – wäre nicht ein gewisser Sagan gewesen, hätte der Italiener 2018 sogar schon einmal in Wevelgem gewinnen können. Neben Stybar konnte er auch noch auf die Unterstützung von Yves Lampaert und Philippe Gilbert zählen.


Bericht zum Rennen der Frauen:
Kirsten Wild legt noch mal nach und gewinnt auch Gent-Wevelgem


Gaviria lässt Kristoff um den Sieg sprinten
Für die letzten fünf der einst zwanzig Ausreißer fand ihre Flucht schließlich 18 Kilometer vor dem Ziel ein Ende. Natürlich folgten bald schon wieder neue Angriffe, die aber alle schnell verpufften. Zumindest so lange, bis sechs Kilometer vor dem Ziel Jasper Stuyven (Trek-Segafredo) Jack Bauer (Mitchelton-Scott), Amund Grøndahl Jansen (Jumbo-Visma) und Sebastian Langeveld (Education First) hinter sich her zog und das Quartett ein paar Sekunden Vorsprung herausfuhr. Doch auch sie wurden wieder eingeholt, selbst wenn sie die Flamme Rouge noch kurz vor den Verfolgern passierten. Im Sprint überraschte Kristoff dann gleich auf zweierlei Art: Erstens war rein nominell Gaviria der UAE-Kapitän, hatte seinem Teamkollegen, der ihm in dieser Saison als Anfahrer schon zu einigen Erfolgen verholfen hatte, aber zu verstehen gegeben, dass er sich selbst nicht mehr in der Lage fühlte, um den Sieg zu kämpfen. Zweitens nutzte Kristoff diese Chance mit einer beeindruckenden Überlegenheit, verwies Degenkolb und Oliver Naesen (AG2R La Mondiale) deutlich auf die Plätze zwei und drei. Viviani konnte im Sprint überhaupt nicht mehr mithalten und brachte Deceuninck-Quick Step mit Platz 19 ein angesichts der bisherigen Klassiker-Ergebnisse enttäuschendes Resultat ein.

-> Zum Resultat

In der kommenden Woche stehen mit Dwars Door Vlaanderen (Mi.) und Ronde van Vlaanderen (So.) noch zwei weitere belgische WorldTour-Klassiker mit zahlreichen Hellingen auf dem Programm.

Video der Zielankunft






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