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König des Kopfsteinpflasters: Bernal siegt auf dem Gotthardpass, aber Dennis bleibt in Schlagdistanz
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21.06.2019

König des Kopfsteinpflasters: Bernal siegt auf dem Gotthardpass, aber Dennis bleibt in Schlagdistanz

Info: TOUR DE SUISSE 2019 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



San Gottardo, 21.06.2019 – Bisher war Dimitri Konyshev der einzige Fahrer, der eine Etappenankunft auf dem Gotthardpass gewinnen konnte, weil es nur diese eine im Jahr 2001 gegeben hatte. Heute machte es ihm nun aber der Kolumbianer Egan Bernal nach, der auf dem Kopfsteinpflaster der Tremolastraße nicht aufzuhalten war und in seinem tags zuvor in Flumserberg eroberten Gelben Trikot den Etappensieg feierte. Sein Vorsprung in der Gesamtwertung beträgt jetzt 42 Sekunden – man ist geneigt zu sagen, „nur 42 Sekunden“, denn Zweiter ist der viel stärkere Zeitfahrer Rohan Dennis.


Das Profil der 7. Etappe der Tour de Suisse

Vier Schweizer und ein Teamkollege Tolhoeks
Auf der mit 216,6 Kilometern längsten Etappe der Tour de Suisse dauerte es auch sehr lange, bis sich eine Ausreißergruppe bildete. Erst im Anstieg zu einer Bergwertung bei Kilometer 65,5 setzten sich acht Fahrer ab – die Hälfte davon Schweizer! Neben Steve Morabito (Groupama-FDJ), Michael Albasini (Mitchelton-Scott) und Gino Mäder (Dimension Data) begab sich auch Mathias Frank (AG2R La Mondiale) auf die Flucht, der nach einem schwachen Tag bei der Bergankunft in Flumserberg nicht einmal mehr in den Top30 der Gesamtwertung lag. Albasini hatte mit Tsgabu Grmay einen Teamkollegen in der Gruppe, außerdem waren Winner Anacona (Movistar) und Koen Bouwman (Jumbo-Visma) dabei, und bis etwa hundert Kilometer vor Schluss auch Lukasz Wisniowski (CCC), der im langen Anstieg zum Lukmanierpass (16,5 km à 5,3%) zurückfiel. Der Niederländer Bouwman eiferte seinem in Flumserberg erfolgreichen Teamkollegen Antwan Tolhoek nach und attackierte bei noch zwei Minuten Vorsprung bereits vier Kilometer vor dem Beginn des Schlussanstiegs zum Gotthardpass.

Frank eine Weile Führender am Schlussanstieg
Als der Schlussanstieg (12,4 km à 7,1%) begann, lag Tolhoek rund zwanzig Sekunden vor seinen ersten drei Verfolgern, den Schweizer Frank, Morabito und Mäder. Als kurz nach der Zehn-Kilometer-Marke das für einen von Radprofis befahrenden Hochgebirgsanstieg ungewöhnliche Kopfsteinpflaster begann, schloss das Trio zum Führenden auf, wobei aber Frank sogleich alleine davonzog. Der Traum von seinem ersten Tour-de-Suisse-Etappensieg blieb jedoch unerfüllt – gut fünf Kilometer vor dem Ziel, als es nach einem etwas längeren Asphaltabschnitt erneut aufs Pflaster ging, wurde Frank vom Hauptfeld eingeholt, das bereits nur noch aus zwanzig Fahrern bestand – vier davon gehörten dem Ineos-Rennstall an. Egan Bernals Helfer ließen sich bei ihrer Arbeit auch nicht durch einen Angriff von Enric Mas (Deceuninck-Quick Step) aus der Ruhe bringen, der sich nicht weit absetzen konnte. Drei Kilometer vor dem Ziel gingen bei Bernals letztem Helfer die Lichter aus – und so attackiert der Mann im strahlenden Gelben Trikot jetzt selbst. Niemand konnte ihm folgen, und auch an Mas zog er locker vorbei.

Ein Bahrain-Duo und ein Österreicher hinter Bernal
So feierte Bernal, der im vorigen Jahr bei der Tour de Romandie das Bergzeitfahren nach Villars gewonnen hatte, auch bei der zweiten Schweizer WorldTour-Rundfahrt einen Etappensieg. Seine ersten beiden Verfolger kamen aus dem Team Bahrain Merida: der klar stärkere Kletterer Domenico Pozzovivo unterstützte seinen Teamkollegen Rohan Dennis dabei, nur 23 Sekunden zu verlieren. In der Gesamtwertung liegt Dennis jetzt 41 Sekunden hinter Bernal, dem er im ersten Zeitfahren der Tour de Suisse 23 Sekunden abgenommen hatte, was ihm im doppelt so langen zweiten Zeitfahren die Chance auf das Gelbe Trikot bietet. Der Österreicher Patrick Konrad (Bora-Hansgrohe) verteidigte als Etappenvierter seinen dritten Platz im Gesamtklassement; 1:13 Minute liegt er hinter Bernal und nur noch vier Sekunden vor Pozzovivo. Die beiden besten Schweizer des Tages waren am Ende Kilian Frankiny (Groupama-FDJ) und Patrick Schelling, die 14. und 15. wurden. In der Gesamtwertung rutscht Schelling nur um eine Position auf Rang zwölf ab. Sein Nationalmannschaftskollege Claudio Imhof hat zwar die Führung im Bergklassement eingebüßt, wird das Bergtrikot aber auch auf den letzten beiden Etappen als Stellvertreter von Bernal tragen dürfen.

-> Zum Resultat

Auf der 1. Etappe hatte es bereits einen 9,5 Kilometer langen Kampf gegen die Uhr gegeben – das Zeitfahren auf der 8. Etappe ist mit 19,2 Kilometern ziemlich genau doppelt so lang.

Video der Zielankunft






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