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Nick Nuyens Sieger der Flandern-Rundfahrt, Chavanel und Cancellara nach tollem Rennen auf dem Podium
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03.04.2011

Nick Nuyens Sieger der Flandern-Rundfahrt, Chavanel und Cancellara nach tollem Rennen auf dem Podium

Info: RONDE VAN VLAANDEREN
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Meerbeke, 03.04.2011 - Nach seinem Flandern-Roubaix-Double von 2010 startete Fabian Cancellara (Leopard Trek) als Topfavorit in die 95. Ronde van Vlaanderen und bot erneut eine beeindruckende Vorstellung. Doch zeigte sich, dass "Superman", wie er ehrfurchtsvoll genannt wird, auch nur ein Mensch ist. Durch eine unerwartete Schwäche des Schweizers endete an der Mauer von Geraardsbergen seine aufsehenerregende Flucht mit Sylvain Chavanel (Quick Step). Kurz vor dem Ziel griff Cancellara aber noch einmal an, wieder mit dem Franzosen am Hinterrad. Es war der entscheidende Angriff, doch lachender Dritter im Bunde war Nick Nuyens (Saxo Bank), der im rechten Moment zum Sprint ansetzte und sich den wichtigsten Sieg seiner Laufbahn holte.

Ausreißergruppe um Hammond gibt den Ton an, bis Chavanel zum frühen Angriff bläst
Leicht bewölkt war es beim Start in der belgischen Hauptstadt Brügge, Regen gab es keinen am Tag der 95. Flandern-Rundfahrt, die über 256,3 Kilometer und 18 Hellingen nach Meerbeke führte. Erst nach gut einer Stunde bei höchstem Tempo kam eine Ausreißergruppe zustande, nachdem unzählige Versuche gescheitert waren. Ein Belgier war nicht dabei, dafür Roger Hammond (Garmin-Cervélo), der im letzten Jahr Platz sieben belegt hatte. Sein britischer Landsmann Jeremy Hunt (Team Sky), der Niederländer Stefan Van Dijk (Veranda's Willems), der Australier Mitchell Docker (Skil-Shimano) und der Franzose Sébastien Turgot (Europcar) begleiteten ihn auf der Flucht, während derer sie bis zu acht Minuten Vorsprung erreichten. Bis zur Mitte des Rennens konnten sie unbehelligt ihr Dasein an der Spitze genießen, doch dann kamen die Hellingen in immer kürzeren Abschnitten und im Feld gab es weitere Bewegungen. Kurzzeitig hatte sich eine 19 Fahrer große Verfolgergruppe gebildet, die aber von Leopard Trek wieder gestellt wurde. So richtig begann die Ronde bei Helling Nummer 7, dem Oude Kwaremont, der der längste Anstieg im Programm ist. Quick Step zeigte dort Präsenz, Sylvain Chavanel konnte sich sogar absetzen und auf die Verfolgung der Führenden machen.


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Quick Steps Taktik auf Angriff ausgerichtet, nach Chavanel ist Boonen dran
Chavanel gelang es gemeinsam mit Simon Clarke (Astana) in kurzer Zeit, den nicht mehr großen Abstand zur Spitzengruppe aufzuholen, und am berüchtigten Koppenberg hängten sie diese schon wieder ab. Im Feld demonstrierte Philippe Gilbert (Omega Pharma-Lotto) seine Form, zwang Tom Boonen (Quick Step) und Fabian Cancellara (Leopard Trek) zu einer ersten Reaktion. Nach dem Koppenberg war das Hauptfeld total zerpflückt, wuchs aber langsam wieder an. Ein paar Anstiege später, nach dem Eikenberg, schlossen Lars Boom (Rabobank) und Edvald Boasson Hagen (Team Sky) zu Chavanel und Clarke auf. Ihr Vorsprung betrug aber nicht einmal eine halbe Minute. Frédéric Guesdon (FDJ) und Greg Van Avermaet (BMC Racing Team) sowie Matthew Hayman (Team Sky) und Tom Leezer (Rabobank), die schon je einen Teamkollegen vorne hatten, begaben sich auf die Verfolgung, doch dann begann kurz nach Helling 13, dem Molenberg, das große Finale. Nach diesem 50 Kilometer vor dem Ziel gelegenen Anstieg, wo Cancellara und Boonen im letzten Jahr angegriffen hatten, befand sich Chavanel alleine in Führung. Als Nächstes ging es über den Kopfsteinpflaster-Abschnitt Haaghoek, wo Boonen zu einer Attacke ansetzte, nachdem Weltmeister Thor Hushovd (Garmin-Cervélo) das Tempo angezogen hatte. Damit rief der Ronde-Sieger von 2005 und 2006 seinen größten Gegner auf den Plan.

Alles sieht nach neuer Cancellara-Show aus, doch dann kommt die Spannung zurück
Als Boonen aus dem Feld davonsprang, stiefelte Cancellara sofort hinterher, nur Filippo Pozzato (Katusha) konnte den beiden noch folgen. Am Leberg sah Cancellara seine Chance gekommen, hängte Boonen und Pozzato ab und begab sich einmal mehr auf eine seiner charakteristischen Alleinfahrten wie zuletzt beim E3 Prijs. Dass es noch 40 Kilometer bis ins Ziel waren, hielt den Schweizer nicht davon ab. Auf dem Valkenberg hatte er Chavanel erreicht, der sich fortan an das Hinterrad des Topfavoriten klemmte, der nun zwar einen Begleiter hatte, aber von diesem keinerlei Unterstützung bekam. Dennoch schaffte es Cancellara, seinen Vorsprung zum Hauptfeld, das sich wieder um Boonen formierte, auf eine Minute auszubauen. Einige Teams hatten sich schon aufgegeben, nur BMC wollte noch kämpfen und organisierte fast in kompletter Mannschaftsstärke mit sieben Fahrern die Verfolgung, die jedoch erst keine Früchte zu tragen schien. An der 20-Kilometer-Marke waren es noch immer 55 Sekunden, doch dann fiel Cancellara in ein Leistungsloch. Auf einem kurzen Stück bis zur Mauer von Geraardsbergen (nur gut 15 Kilometer vor dem Ziel) büßten er und Chavanel allen Vorsprung ein und das Rennen war ganz unverhofft wieder völlig offen.


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Gilbert am Bosberg furios, aber am Ende bringt Cancellara Nuyens in Position für den Sieg
Nach der Kapelmuur lagen Cancellara und Chavanel mit Gilbert, Björn Leukemans (Vacansoleil-DCM) und Alessandro Ballan (BMC) knapp vor den nächsten Fahrern, von denen einige noch den Anschluss fanden, bevor Gilbert am Bosberg den Turbo zündete. Der Belgier konnte die letzten elf Kilometer aber nicht als Solist durchziehen, die gerade genannten Fahrer kamen wieder heran und schließlich wuchs die erste Gruppe sechs Kilometer vor Schluss auf ein Dutzend Fahrer an. Nick Nuyens (Saxo Bank) und Geraint Thomas (Team Sky) wollten attackieren, aber Chavanel hielt die Gruppe jeweils zusammen. Auch Sebastian Langeveld (Rabobank), der Sieger des Omloop Het Nieuwsblad, konnte nicht die Wirkung erzielen, die ein Antritt von Cancellara hat. Dreitausend Meter vor dem Schluss schöpfte der seine letzten Kraftreserven aus und setzte sich mit Chavanel und Nuyens leicht ab. In Meerbeke wollte er auch noch den Zielsprint von vorne anziehen, doch Nuyens, der zuvor im ganzen Rennen nicht aufgefallen war, kam mit der höheren Endgeschwindigkeit noch vorbei und gewann vor Chavanel und dem Sieger des Vorjahres. Die große Rückkehr des 30-Jährigen auf die Klassikerbühne, nachdem er schon Dwars door Vlaanderen gewann. Lange war Nuyens aus dem Fokus verschwunden, seit er 2008 Zweiter in Flandern war. Tom Boonen versuchte mit aller Macht noch einmal an die Podestplätze heranzukommen, ihm blieb aber nur Rang vier.

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Leser-Kommentare
Flandern Rundfahrt - Eurosport sehr enttäuschend - Kompliment an SF
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