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Tour de Suisse: Kruijswijk gewinnt in Malbun, Cunego verteidigt Gelb - Soler schwer gestürzt
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16.06.2011

Tour de Suisse: Kruijswijk gewinnt in Malbun, Cunego verteidigt Gelb - Soler schwer gestürzt

Info: TOUR DE SUISSE
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Triesenberg/Malbun, 16.06.2011 - Das mit Abstand stärkste Team bei der Bergankunft in Malbun war Rabobank. Die Niederländer brachten auf der 6. Etappe der Tour de Suisse drei Fahrer unter die ersten Acht und stellten mit Steven Kruijswijk auch den Sieger. Leopard Trek um Vorjahressieger Fränk Schleck geriet das Rennen auf den letzten Kilometern außer Kontrolle. Damiano Cunego (Lampre) konnte das Gelbe Trikot souverän verteidigen, das Comeback des Tages bot der Schweizer Mathias Frank (BMC Racing). Überschattet wurde das sportliche Geschehen allerdings von einem schweren Sturz des Kolumbianers Juan Mauricio Soler (Movistar).

Schwerer Sturz von Soler in aufgeregter Anfangsphase
Auf der 6. Etappe der Tour de Suisse sollte es wieder einen Kampf um die Gesamtwertung geben, allerdings erst in Liechtenstein bei der Bergankunft in Malbun. Der Schweizer Teil der 157,7 Kilometer war noch nicht besonders schwer, zumindest nicht was das Profil betraf. Schon kurz nach dem Start hatte eine siebenköpfige Gruppe mit unter anderem Martin Elmiger (Ag2r), Dominik Nerz (Liquigas) und Alexander Gottfried (Team NetApp) eine Minute Vorsprung. Das Feld holte sie aber sehr schnell wieder ein und ließ danach bei hohem Tempo niemanden wegkommen. Nach 33 Kilometern gab es einen schweren Sturz, dessen Umstände zunächst völlig unklar waren. Der Gesamtzweite Juan Mauricio Soler (Movistar), Sieger der 2. Etappe, kollidierte offenbar mit einem Zuschauer und zog sich dabei schwere Schädelverletzungen zu. Per Hubschrauber wurde er ins Krankenhaus nach St. Gallen gebracht, wo ersten Angaben zufolge ein Schädeltrauma, ein Hirnödem und mehrere Knochenbrüche festgestellt wurden. Für rund zwanzig Minuten neutralisierte die Rennleitung die Etappe, das heißt das Tempo des Feldes wurde gedrosselt und niemand durfte attackieren. Nachdem das Rennen wieder freigegeben wurde, ging es jedoch unverändert hektisch weiter. Ein Massensturz teilte dann sogar zwischenzeitlich das nervöse Feld. Erst nach der Hälfte der Etappe gab es endlich eine Spitzengruppe und es kehrte ein wenig Ruhe ein.


Bericht vom folgenden Tag:
Soler nach Sturz im künstlichen Koma


Leopard Trek veranstaltet Ausscheidungsfahren
Der Vorsprung der Ausreißer Gorka Izagirre (Euskaltel), Angel Madrazo (Movistar) und Sylvain Chavanel (Quick Step) bewegte sich lange Zeit im Bereich von viereinhalb Minuten. 22 Kilometer vor dem Ziel gab es eine Bergwertung der 3. Kategorie auf dem Luzisteig. Kurz vor diesem Anstieg schien für das BMC Racing Team die ganze Etappe schon gelaufen. Sowohl Mathias Frank als auch Johann Tschopp waren in einen von zahlreichen Stürzen verwickelt. Quasi im gleichen Moment begann Leopard Trek unabhängig davon mit unbarmherziger Tempoarbeit, die es den beiden besten Schweizern des Klassementes sehr schwer machte, wieder Anschluss zu finden. Zwar kamen sie heran, wurden aber noch vor Beginn des Schlussanstieges nach Triesenberg/Malbun wieder abgehängt. Leopard Trek hatte das Feld da bereits erheblich verkleinert und führte das Ausscheidungsfahren auf den 12,8 Kilometern mit 8,8% durchschnittlicher Steigung weiter fort. Maxime Monfort fuhr den halben Berg unnachgiebig Tempo für Jakob Fuglsang und Fränk Schleck. Aber auch Rabobank konnte mit Bauke Mollema, Laurens Ten Dam und Steven Kruijswijk ein Trio in der Favoritengruppe vorweisen, die auf zwölf Fahrer zusammenschrumpfte. Danilo Di Luca und Giampaolo Caruso (beide Katusha) waren noch zu zweit, alle anderen, auch Leader Damiano Cunego (Lampre), waren isoliert. Tejay Van Garderen (HTC-Highroad), Levi Leipheimer (RadioShack) und Tom Danielson (Garmin-Cervélo) gehörten ebenfalls noch zu der Gruppe, die dann plötzlich noch um einen Mann größer wurde. Frank hatte sich unerwartet wieder heran gekämpft.

Kruijswijk holt Sieg für starkes Rabobank - Frank verbesserte sich auf Rang acht
Di Luca fiel als Erster zurück und fünf Kilometer vor dem Gipfel wurde Izagirre, der Ausreißer, der sich am längsten an der Spitze hielt, eingeholt. Lange blieb es nun still, während Leopard Trek weiterhin die Geschwindigkeit vorgab. Genau 2,7 Kilometer vor dem Ziel endete die Waffenruhe und Rabobank schickte mit Mollema einen ersten seiner drei Fahrer in die Attacke. Cunego konterte diesen Angriff und versuchte selbst, sich abzusetzen. Als der Mann in Gelb wieder gestellt wurde, startete Stufe zwei der Rabobank-Offensive. Kruijswijk, der den Giro d'Italia als zweitbester Nachwuchsfahrer auf Rang neun abschloss, war an der Reihe und hatte Erfolg mit seinem Antritt. An der Bergwertung, nach der noch 1500 Meter bei 12% Steigung zu absolvieren waren, lag er 15 Sekunden in Führung und verteidigte sie bis ins Ziel, wo ihm ein eindrucksvoller erster Profi-Sieg glückte. Leipheimer kam noch bis auf neun Sekunden heran, Cunego wurde mit dem doppelten Rückstand Dritter. Nach 21 Sekunden folgten Mollema und Caruso, nach 30 Schleck und Frank. Platz acht belegte dann der drittbeste Rabobank-Fahrer Ten Dam, der allerdings schon mehr als eine Minute zurücklag. Sein Bergtrikot behielt er trotzdem, hat noch fünf Punkte mehr als Cunego. Der Italiener konnte seine Gesamtführung ausbauen, hinter ihm liegt nun das Rabobank-Duo Mollema (+1:23) und Kruijswijk (+1:36). Fränk Schleck (+1:41) ist Vierter. Mathias Frank (+3:10) schaffte nach einem fast schon verlorenen Rennen doch noch eine Verbesserung von Position zwölf auf acht.

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Die 7. Etappe ist ein Drei-Länder-Rennen. Von Liechtenstein aus geht es in die Schweiz unter anderem über den Flüelapass. Am Ende gibt es eine Bergankunft im österreichischen Serfaus.





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