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Gestern Dritter, heute Sieger: Gianni Meersman trumpft bei Paris-Nizza auf
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07.03.2012

Gestern Dritter, heute Sieger: Gianni Meersman trumpft bei Paris-Nizza auf

Info: PARIS - NICE
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Rodez, 07.03.2012 – Das Ende der 4. Etappe von Paris-Nizza war jenem des Abschnitts vom Vortag nicht gerade unähnlich. Durch einige Anstiege verkleinerte sich das Hauptfeld auf gut 50 Mann, die an der Schlusssteigung ihre Sprintqualitäten darboten. Der Stärkste war der Belgier Gianni Meersman (Lotto Belisol), der den Slowenen Grega Bole (Lampre) auf Platz zwei verwies. Der Großteil der Etappe gehörte einer Ausreißergruppe, aus welcher Luis Angel Maté (Cofidis) als neuer Träger des Bergtrikots hervorging. Bradley Wiggins (Sky ProCycling) bleibt im Gelben Trikot, steht aber morgen vor der wohl schwersten Prüfung der Rundfahrt.

Maté beglückt Cofidis mit dem Bergtrikot
Ein nicht geringer Teil des Pelotons leidet bei Paris-Nizza unter Magen-Darm-Beschwerden oder Erkältungen. Gestern hatte der Kranke Andy Schleck (RadioShack-Nissan) seine weitere Teilnahme am Rennen aufgeben müssen, heute fehlten am Start zur 4. Etappe seine Teamkollegen Joost Posthuma und Jan Bakelants sowie Adam Hansen, Olivier Kaisen (beide Lotto Belisol) und Taylor Phinney (BMC Racing Team). Fünf Nichtstartern standen fünf Schnellstarter gegenüber, die es nicht lange im Feld hielt. Die Franzosen Pierrick Fédrigo (FDJ-BigMat) und Jean-Christophe Péraud (Ag2r) führten die Attacken an, Bart De Clercq (Lotto Belisol), Leigh Howard (GreenEdge) und Luis Angel Maté (Cofidis) schlossen sich an. Drei der fünf Bergwertungen des Tages, darunter zwei der 2. Kategorie, befanden sich schön in der Mitte der 178 Kilometer langen Etappe, so dass sich die Ausreißer dort ungestört vom Peloton bedienen konnten. Dreimal gewann Maté vor De Clercq und brachte so das Bergtrikot in das auf der Windkanten-Etappe so arg gebeutelte Cofidis-Team. Der Vorsprung, der anfangs über fünf Minuten betrug, von Rabobank dann lange bei gut drei Minuten gehalten wurde, nahm nach der dritten Bergwertung kontinuierlich ab, als auch Lampre in die Verfolgungsarbeit einstieg. Den Zwischensprint nahm das Quintett noch mit, Howard sicherte sich die Prämie, aber 20 Kilometer vor dem Ziel war es um die Flucht geschehen.

De Gendt, Movistar und Klöden bringen Tempo in die Schlussphase
Noch im Bergtrikot fahrend, aber ohne Chance, es zu verteidigen, wurde Thomas De Gendt (Vacansoleil-DCM) vom bevorstehenden Verlust seines gepunkteten Leibchens angespornt und stürmte an der nächsten Bergwertung 15 Kilometer vor Schluss dem Feld voraus. Er hatte es nicht nur auf ein paar Punkte abgesehen, sondern setze sein Bemühen eine Weile fort, bekam vom Feld aber nicht viel Raum gewährt, so dass er dann doch die Aussichtslosigkeit des Unternehmens einsehen musste und eingeholt wurde. Als man die letzten drei Kilometer erreichte, versuchte Movistar, das Rennen zu sprengen. José Joaquin Rojas gab mit Alejandro Valverde am Hinterrad volle Power, konnte aber keinen Schaden anrichten. Leader Bradley Wiggins (Sky ProCycling) ließ das Duo nicht entkommen. An einer kurzen Rampe von fast acht Prozent, die als letzte Bergwertung diente, griff Andreas Klöden (RadioShack-Nissan) an, schaffte es über die Kuppe, ein kurzes darauf folgendes Flachstück und mit minimalem Vorsprung unter der Flamme Rouge hindurch. Ab da stieg das Terrain wieder an und das Feld, das noch rund 60 Fahrer umfasste, rollte 500 Meter vor dem Etappenende an Klöden vorbei, bereit für einen weiteren Bergsprint, so wie am Vortag.

Meersman schlägt Bole im Sprint, Geschke wird Sechster
Ganz wie am Vortag war der Bergsprint dann aber doch nicht, denn dessen Protagonisten waren diesmal nicht in der Lage, um den Sieg zu kämpfen. Valverde fehlte die Spritzigkeit und Simon Gerrans (GreenEdge) war nach einem Sturz gar nicht mehr vorne dabei. Grega Bole (Lampre) eröffnete den Spurt, von dritter Position scherte Gianni Meersman (Lotto Belisol) aus. Der Belgier, der diese Saison schon einmal auf der 1. Etappe der Algarve-Rundfahrt erfolgreich war, überholte den slowenischen Meister und gewann, nachdem er auf der 3. Etappe hinter Valverde und Gerrans schon mit Platz drei sein Potential angedeutet hatte. Bole vor Lieuwe Westra und Xavier Florencio (Katusha) hieß die weitere Reihenfolge des Ergebnisses, auf Position sechs fand sich mit Simon Geschke (Project 1t4i) auch ein Deutscher gut platziert. In den Top13 der Gesamtwertung – jenen Fahrern, die innerhalb einer Minute liegen, weit vor den nächsten – führte nur Westras Zeitbonus zu einer Veränderung, er schob sich vor Valverde auf Platz sechs. Wiggins behält sechs Sekunden Vorsprung auf Levi Leipheimer (Omega Pharma-Quick Step) und Gelb.

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Zwei ansteigende Zielankünfte in Folge haben keine Differenzen zwischen den Topfahrern gebracht, am Donnerstag wird das aber wohl anders aussehen. Die 5. Etappe endet in Mende an der steilen Montée Laurent Jalabert (3,0 km à 10,1%), einer von drei der sechs Bergwertungen, welche der 1. Kategorie zugeordnet sind.





Gianni Meersman gewinnt in Rodez die 4. Etappe von Paris-Nizza (Foto: letour.fr)
Gianni Meersman gewinnt in Rodez die 4. Etappe von Paris-Nizza (Foto: letour.fr)

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