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Gasparotto, Vanendert und Sagan auf dem Podium des Amstel Gold Race - Favoriten enttäuschen
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15.04.2012

Gasparotto, Vanendert und Sagan auf dem Podium des Amstel Gold Race - Favoriten enttäuschen

Info: AMSTEL GOLD RACE
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Valkenburg – Die ersten 250 Kilometer des 47. Amstel Gold Race werden sicher nicht in die Geschichte des wichtigsten niederländischen Klassikers eingehen, danach eröffnete Oscar Freire (Katusha) mit einem Angriff aber eine hochspannende Schlussphase. Eine Tempoverschärfung von Philippe Gilbert (BMC Racing Team) am Cauberg kostete den dreifachen Weltmeister den Sieg, der Belgier, der 2010 und 2011 dort gewann, hatte aber dann ebenso nicht mehr genug Körner übrig. Da viele andere hochgehandelte Fahrer blass blieben, sprinteten am Ende drei nicht zu den Topfavoriten gezählte Fahrer die Podiumsplätze aus. Enrico Gasparotto (Astana) gab Jelle Vanendert (Lotto Belisol) und Peter Sagan (Liquigas) das Nachsehen.

Starker Ausreißer Bardet schafft es bis auf die letzten zehn Kilometer
Gestartet wurde das Amstel Gold Race wie gehabt in Maastricht, wo das Wetter noch dem vieler anderer Rennen dieser Woche glich – es war kalt und regnerisch. Die Bedingungen besserten sich aber bald, es wurde etwas wärmer und der größte Teil der 256,5 Kilometer blieb trocken. Bis eine Ausreißergruppe stand, dauerte es gut eine Stunde, doch als es soweit war, ließ das Feld sie gleich auf 13 Minuten davonziehen. Nur Garmin-Barracuda hatte zwei Fahrer nach vorne geschickt: Alex Howes aus den USA und Raymond Kreder, den einzigen Niederländer der Gruppe. Bis zum Wolfsberg, dem 24. von 31 Anstiegen, der sich 40 Kilometer vor dem Ziel befand, blieben die neun Mann zusammen, dann sprengte der starke Bardet die Gruppe, als deren Vorsprung auf zwei Minuten gesunken war. Cédric Pineau (FDJ-BigMat), Steven Caethoven (Accent Jobs-Willems Veranda‘s) und Eliot Lietaer (Topsport Vlaanderen) waren daraufhin die ersten, die vom Feld eingeholt wurden. Zwei Anstiege weiter, am Gulperberg, sorgte Bardet dafür, dass die Flucht für Kreder, Pello Bilbao (Euskaltel), Simone Stortoni (Lampre) und Sébastien Delfosse (Landbouwkrediet) vorbei war. Nur Howes konnte ihm noch Paroli bieten. Das Duo hielt sich ein ausgesprochen passives Feld noch lange vom Hals, erst am Keutenberg trennten sich ihre Wege. Nach diesem vorletzten Anstieg des Rennens ging Bardet alleine auf die letzten zehn Kilometer, bis wohin im zu diesem Zeitpunkt noch sehr großen Feld kaum nennenswertes geschehen war.

Ereignisarmes Rennen – viele Favoriten werden ihrem Ruf nicht gerecht
Drei Mannschaften mit einem sogenannten „Topfavoriten“ in ihren Reihen sorgten lange Zeit für die Nachführarbeit im Feld und ließen auf ein Spektakel hoffen, welches aber leider ausblieb. Das BMC Racing Team verlor zwar schon bei der zweiten Überquerung des Cauberges 75 Kilometer vor dem Ende Tour-Sieger Cadel Evans, weil dieser dem Hauptfeld nicht mehr hatte folgen können, war aber immer noch sehr präsent und hatte einen Philippe Gilbert, der trotz deutlichen Formdefizits in der bisherigen Saison – im Vergleich mit seinem Traumjahr 2011 – den dritten Amstel-Sieg in Serie für möglich hielt. Katushas Joaquin Rodriguez hätte der erste spanische Sieger in Valkenburg werden können, der Vorjahres-Zweite blieb am Ende des Rennens jedoch unsichtbar, obwohl er vor gut einer Woche noch Gesamtzweiter und zweifacher Etappensieger bei der Baskenland-Rundfahrt war. Auch RadioShack-Nissan arbeitete viel, Fränk Schleck, der Sieger von 2006, und sein Bruder Andy traten aber ebenso wie Rodriguez überhaupt nicht in Erscheinung. Ebensowenig konnte die zu den Favoriten gezählten Alejandro Valverde (Movistar), Samuel Sanchez (Euskaltel) und Simon Gerrans (GreenEdge) Akzente setzen. Auf den letzten 30 Kilometern übernahm fast ausschließlich BMC das Kommando und es passierte kaum etwas. Ein Vorstoß von Simone Ponzi (Astana), eine Tempoverschärfung von Niki Terpstra (Omega Pharma-Quick Step) am Eyserbosweg und ein Ausreißversuch von Edvald Boasson Hagen (Sky ProCycling) nach dem Fromberg waren die aufregendsten Momente, sorgten aber alle nicht für sonderlich viel Trubel und zehn Kilometer vor dem Ziel waren noch circa 30 Fahrer im Hauptfeld vertreten.

Gilbert verbraucht alle Kräfte bei der Jagd auf Freire
In der Abfahrt vom Keutenberg bekam Enrico Gasparotto (Astana) ein paar Meter Vorsprung, es war aber noch nicht der große Moment des Italieners. Thomas Voeckler (Europcar), am Mittwoch Sieger des Brabantse Pijl, und Peter Sagan (Liquigas) wagten sich kurz in die Offensive, zogen den Angriff aber auch nicht mit letzter Konsequenz durch. Erst etwa sieben Kilometer vor dem Ziel wurde es richtig ernst. Der tapfer kämpfende Bardet wurde eingeholt und Freire attackierte sieben Kilometer vor Schluss als erster Fahrer mit dem klaren Ziel, das Rennen zu gewinnen. Auf den letzten drei Kilometern, als der dreifache Weltmeister rund 15 Sekunden Vorsprung hatte, setzte Terpstra nach. Als das Feld mit den Favoriten den Cauberg erreichte, machte Gilbert Jagd auf die beiden Vorausfahrenden. Terpstra war noch eine relativ leichte Beute, Freire wehrte sich dagegen sehr lange. Als Gilbert schließlich an dem Spanier dran war, gingen ihm selbst jedoch die Kräfte aus und drei Fahrer, die im Schatten des Belgiers mitgekommen waren, setzten zum Sprint an. Gasparotto, der in den letzten drei Jahren lediglich einen einzigen Sieg auf einer Etappe von Tirreno-Adriatico 2010 vorzuweisen hatte, gewann den Sprint vor dem sichtlich enttäuschten Jelle Vanendert (Lotto Belisol) und Sagan. Freire wurde mit drei Sekunden Rückstand gar noch Vierter, vor Voeckler, Gilbert, Sanchez und Fabian Wegmann (Garmin-Barracuda). Pechvogel war Damiano Cunego (Lampre), der am Cauberg mit Lars-Peter Nordhaug (Sky ProCycling) kollidierte und stürzte, sonst möglicherweise noch in die Entscheidung hätte eingreifen können.

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Am Mittwoch wird die Woche der Ardennenrennen mit La Flèche Wallonne fortgesetzt, das Ziel befindet sich dort auf der Mur de Huy. Lüttich-Bastogne-Lüttich ist dann am nächsten Sonntag der krönende Abschluss der Frühjahrsklassiker.





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