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24.04.2007

Dünne Luft für Ivan Basso

Autor: STOL
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Die Luft für Radprofi Ivan Basso, der so wie Jan Ullrich ein vermeintlicher Doping-Kunde des spanischen Arztes Eufemiano Fuentes sein soll, wird immer dünner.

In Spanien ist gegen den Giro-Gewinner von 2006 offenbar weiteres Belastungsmaterial aufgetaucht und Medien spekulieren, dass die Staatsanwaltschaft Bergamo einen DNA-Test einleiten könnte. Grundlage dazu könnte das in Italien existierende Anti-Doping-Gesetz bieten.

Über einen DNA-Vergleich war Ullrich nachgewiesen worden, dass neun bei Fuentes gelagerte und ihm zugerechnete Blutbeutel tatsächlich das Blut des Tour-de-France-Siegers von 1997 enthielten. Auch Basso hatte sich kürzlich über sein Team - wie fast alle ProTour-Fahrer - bereit erklärt, „bei Bedarf“ einen DNA-Test abzugeben. Ullrich trat am 26. Februar zurück. Basso, der wegen erster Indizien wie Ullrich von seinem Team vom Tour-Start 2006 zurückgezogen worden war, schloss sich zu Beginn der Saison dem US-Team Discovery Channel an und ist im Rennbetrieb wieder aktiv.

Allerdings ist jetzt fraglich, ob er wie geplant am Sonntag beim zehnten ProTour-Rennen Lüttich-Bastogne-Lüttich an den Start geht. Ein Tour-Start wird immer unwahrscheinlicher. „Aus Spanien bricht ein neuer Sturm über Ivan Basso herein“, hieß es am Dienstag in der „Gazzetta dello Sport“, die auf die Veröffentlichungen des spanischen Blattes „Interviu“ reagierte.

Das Wochenblatt hatte berichtet, Kalender mit Blutentnahme - und Blutgabe-Terminen von Basso bei Fuentes seien aufgetaucht. Außerdem sollen zwischen 2004 und 2006 insgesamt 111.000 Euro für Dopingmittel und „gefrorenes Blut“ über ein Züricher Konto geflossen sein. Basso soll eine Blutuntersuchung im November 2005 bei Merino Batres in Madrid vorgenommen haben. Der Hämatologe war von den spanischen Ermittlungsbehörden, die ihre Ermittlungen inzwischen einstellten, als Komplize des Hauptbeschuldigten Fuentes bezeichnet worden.

Basso hat bisher - wie auch Ullrich - immer bestritten, in Madrid gewesen zu sein und Fuentes zu kennen. Die spanischen Ermittler behaupteten, die von Fuentes verwendeten Decknamen „Birillo“ und „Nummer 2“ bezögen sich auf den 29-jährigen Italiener. Durch den positiven DNA-Abgleich im Fall Ullrich war bewiesen worden, dass mit den Pseudonymen „Jan“, „Nummer 1“ und „Rudys Sohn“ unzweifelhaft Ullrich gemeint war.

Die Staatsanwaltschaft Bergamo hatte im Juli 2006 Kontakt zu den spanischen Ermittlern. Damals ging es um internationalen Doping-Handel. Ende September 2006 ermittelte sie unter anderen gegen Bassos Schwester Elisa, die auch Dauergast bei der vergangenen Tour de France war, wegen Dopinghandels in Fitness-Studios in Italien.

Gegen Basso wurde in Italien von der Sportjustiz das Verfahren eingestellt, weil aus Madrid kein Material kam und das vorliegende nicht reichte. Die Ermittler des italienischen NOK (CONI) kündigten zum Ende des vergangenen Jahres an: Wenn man neues Material bekomme, könne man den Fall wieder aufnehmen. (Quelle: stol.it)




Ivan Basso als Giroleader (Archivbild)


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