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Cavendish schlägt Haussler im Fotofinish bei 100. Austragung von Mailand-Sanremo
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21.03.2009

Cavendish schlägt Haussler im Fotofinish bei 100. Austragung von Mailand-Sanremo

Info: MILANO - SANREMO
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Sanremo, 21.03.2009 - Beinahe hätte es zum ersten deutschen Sieg bei Mailand-Sanremo seit acht Jahren gereicht. Heinrich Haussler (Cervélo TestTeam) hatte den Schlusssprint mit einem starken Antritt eröffnet und wurde erst auf den letzten Metern von Mark Cavendish (Team Columbia) eingeholt, der das Duell um Zentimeter für sich entschied. Hausslers Teamkollege Thor Hushovd wurde Dritter vor Allan Davis (Quick Step), Alessandro Petacchi (LPR Brakes) und Daniele Bennati (Liquigas).

Im Gegensatz zum letzten Jahr, als Fabian Cancellara, der heute nicht am Start stand, den Sieg davon trug, kam es in diesem Jahr bei Mailand-Sanremo wieder zu einer Entscheidung im Sprint des noch etwa 50 Fahrer großen Feldes. Das Finale des 298 Kilometer langen Rennens begann knappe 30 Kilometer vor dem Ziel, als mit der Cipressa der erste der beiden berühmten Schlussanstiege der "Primavera" erreicht wurde. In den ersten Kehren wurden mit dem Dänen Kasper Klostergaard (Saxo Bank), dem Ukrainer Yuriy Krivtsov (Ag2r) und den Franzosen Sébastien Turgot (Bouygues Telecom) und Christophe Le Mevel (Francaise des Jeux) die letzten Ausreißer gestellt. Sie waren lange Zeit Teil einer elf Mann umfassenden Gruppe, in der auch die Italiener Giampaolo Cheula (Barloworld) und Thomas Bertolini (Diquigiovanni), die Russen Mikhail Ignatiev (Katusha) und Maxime Belkov (ISD), der Niederländer Maarten Tjallingii (Rabobank) sowie der Österreicher Bernhard Eisel (Team Columbia) und der Deutsche Sebastian Lang (Silence-Lotto) fuhren. Maximal fünf Minuten Vorsprung wurde den Elf im Laufe des Rennens gewährt. Sprintteams wie Liquigas, Quick Step und LPR sorgten dafür, dass die Flüchtigen die angestrebte Sprintankunft nicht in Gefahr brachten und auch das Team Astana sorgte mit einer scharfen Verfolgung zwischenzeitlich für einen starken Zeitverlust der Spitze.

Weniger Attacken als erwartet
In der Cipressa begann nun das Rennen um den Tagessieg. Es waren Michele Scarponi und Stefano Garzelli aus den Professional Teams Diquigiovanni und Acqua & Sapone, die in der Steigung mit einem Angriff dafür sorgten, dass sich am Ende des Feldes erste Auflösungserscheinungen zeigten. Neben Scarponi und Garzelli, die bei Tirreno-Adriatico die ersten beiden belegt hatten, zeigten sich auch Vincenzo Nibali (Liquigas), der Gesamtzehnte der italienischen Vorbereitungsrundfahrt, und Egoi Martinez (Euskaltel), der dort das Bergtrikot gewann, an der Spitze. Noch etwa 30 Fahrer kamen gemeinsam über die Cipressa, einige Sprinter wie Alessandro Petacchi und Tom Boonen fehlten. Diese schafften aber in der Abfahrt und dem folgenden Flachstück den Anschluss und das Feld wuchs wieder auf gut 60 Fahrer an. Als dann der Poggio di Sanremo in Angriff genommen wurde, blieb es ungewöhnlich ruhig. Quick Step setzte sich an die Spitze des Feldes und schlug ein allenfalls moderates Tempo an. Erst im oberen Bereich dieses letzten Berges wurden wieder Attacken lanciert. Davide Rebellin (Diquiovanni) durchbrach als Erster die Ruhe, Garzelli und Nibali waren ebenfalls wieder dabei. Filippo Pozzato (Katusha) hatte den besten Antritt und überquerte den Poggio als Erster. Allerdings waren die Attacken zu spät und zu wenig durchschlagskräftig, und alles rollte in der Abfahrt wieder zusammen. Nachdem die Topfahrer von Tirreno-Adriatico mit ihren Versuchen also erfolglos waren, versuchte sich der Gewinner von Paris-Nizza, Luis Leon Sanchez (Caisse d’Epargne) zweitausend Meter vor dem Ende mit einem Angriff. Aber die Sprinterteams ließen sich so kurz vor dem Ziel nicht mehr überrumpeln, so dass es zu einem Kampf der Endschnellsten Leute kam.

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Haussler im Pech, Cavendish gewinnt seine Premiere
Auf dem letzten Kilometer übernahm George Hincapie (Team Columbia) das Kommando. Der letzte verblieben Teamkollege von Mark Cavendish, wollte seinem jungen Kollegen eine bestmögliche Ausgangsposition verschaffen. Doch 300 Meter vor dem Ziel schien Cervélo diesen Plan zu durchkreuzen. Der in dieser Saison so starke Heinrich Haussler zeigte einen Antritt, dem anfangs keiner folgen konnte. Nur Cavendish kämpfte sich Meter um Meter an den Deutschen heran. Die beiden fighteten bis zur Ziellinie um den Sieg, so dass es bei diesem Rennen kein Bild eines jubelnden Siegers gibt, sondern eines von zwei Fahrern beim Tigersprung. Das bessere Ende hatte Cavendish für sich, der sich nur um Zentimeter vor Haussler durchsetzte. Dabei hatte der Brite noch vor dem Rennen gesagt, die Distanz von 300 Kilometern sei für einen Mann seines Alters noch zu viel und er würde sich erst in ein paar Jahren zum Triumph in Sanremo fähig sehen. In der Tat war Cavendish mit 23 Jahren der zweitjüngste Sieger in der Geschichte des Rennens. Unterboten hat ihn nur Rekordsieger Eddy Merckx, der den ersten seiner sieben Erfolge schon mit 20 schaffte. Nach seinen vier Etappenerfolgen bei der Tour de France 2008 war es die nächste große Demonstration Cavendishs, der in diesem Jahr schon auf sechs Siege kommt und damit bislang der erfolgreichste Fahrer der Saison ist.

Den dritten Platz holte mit zwei Sekunden Rückstand der Norweger Thor Hushovd, der damit für die zweite Podiumsplatzierung von Cervélo sorgte. Zuletzt gelang dies Quick Step im Jahr 2003. Dass dabei für das Schweizer Professional Team nicht der Sieg heraussprang ist jedoch trotzdem ärgerlich. Quick Steps bester Mann war diesmal Allan Davis, der durch den vierten Platz im Sprint die Führung der LiVE-Radsport Weltrangliste zurückerlangte. Die ebenfalls hoch favorisierten Alessandro Petacchi (LPR Brakes) und Daniele Bennati (Liquigas) folgten auf den Rängen fünf und sechs. Als Zehnter holte der Slowake Peter Velits das Topresultat für die Milram-Mannschaft. Der Schweizer Martin Elmiger (Ag2r), der sich am Poggio in den ersten Positionen zeigte, landete zwei Plätze dahinter.

So endete die 100. Austragung von Mailand-Sanremo für die Gastgeber eher enttäuschend. Bereits im dritten Jahr in Folge ging der Sieg an einen ausländischen Fahrer, womit die Siegbilanz zwischen Italienern und Ausländern nun mit je 50 Siegen ausgeglichen ist.

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Weiterer Bericht und Stimmen:
MILRAM-Profi Peter Velits Zehnter bei Mailand –San Remo




Cavendish schlägt Haussler im Fotofinish bei 100. Mailand-Sanremo




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