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Komplett italienisches Podium beim Memorial Cimurri. Fröhlinger überrascht mit Platz fünf
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03.10.2009

Komplett italienisches Podium beim Memorial Cimurri. Fröhlinger überrascht mit Platz fünf

Info: Memorial Cimurri (1.1)
Autor: H.O.



Reggio Emilia, 3.10.09 - In diesem Jahr klappte es wieder mit einem italienischen Heimerfolg beim Eintagesklassiker Memorial Cimurri, und das gleich in dreifacher Ausführung. Der Landesmeister Filippo Pozzato (Katjusha) war nach etwa 190 Kilometern der Schnellste im Sprint einer mittelgroßen Kopfgruppe. Hinter ihm kamen Luca Paolini (Acqua e Sapone) und Daniele Colli (Carmiooro A-Style) als Zweiter und Dritter ins Ziel. Geprägt wurde das Rennen über weite Strecken von sechs Ausreißern, die man auf den Schlussrunden durch Reggio Emilia wieder einholte. Der Deutsche Johannes Fröhlinger vom Team Milram sorgte mit einem fünften Platz für mehr als einen Achtungserfolg.

Der Memorial Cimurri – Gran Premio Bioera, wie das Rennen mit vollständigem Namen heißt, steht in einer Reihe von italienischen Eintages- Herbstklassikern, die ihren krönenden Abschluss in dem zum World Calender gehörenden Giro di Lombardia finden. Der Memorial Cimurri, der quer durch die Region Emilia-Romagna führt, wurde vor vier Jahren gezielt ins Leben gerufen, um den lokalen Radsport zu fördern. Das Rennen hat einen hohen Stellenwert für die Profis, wie man daran erkennen kann, dass sechs Pro-Tour-Mannschaften, neben den beiden einheimischen Liquigas und Lampre auch Katjusha, Fuji, Quickstep sowie das deutsche Team Milram am Start standen und die Teams insgesamt mit einem starken Aufgebot aufwarteten. Sie wurden konfrontiert mit einem technisch schwierigen und sehr abwechslungsreichen Kurs über 191,5 Kilometer, der sich zusammensetzte aus drei einzelnen Rundkursen: Nach einem Umlauf rund um den Startort Cavriago begab man sich auf den anspruchsvollen Mittelteil mit seinem viermal zu absolvierenden, zehn Kilometer langen Anstieg hinauf zum Viano. Im Anschluss daran stand noch ein schneller, spektakulärer Stadtrundkurs mit drei Umläufen à 4,3 km durch den Zielort Reggio Emilia auf dem Programm.

Es waren sechs Männer, die sich nach 35 Kilometern zu einer Fluchtgruppe zusammenfanden und im Laufe des Tages sage und schreibe neuneinhalb Minuten zwischen sich und das Hauptfeld legten. Doch anders als im Münsterland, wo heute Aleksejs Saramotins eine sensationeller Ausreißersieg glückte, gelang es Vladimir Duma (Ceramica Flaminia), Hector Gonzalez (Fuji-Servetto), Riccardo Chiarini (LPR - Farnese Vini), Alessandro Donati (Acqua & Sapone), Vitaliy Kondrut (ISD-Neri) und Domenico Loria (Centri Della Calzatura) nicht, die Verfolger auszutricksen. Als es auf die drei Schlussrunden ging, ereilte sie ihr Schicksal; am längsten wehrte sich Chiarini, doch vergebens.
Ebenso vergebens blieben die zahlreichen Angriffe, die noch folgten, aber alle den finalen Sprint einer größeren Gruppe von etwa 40 Fahrern nicht verhindern konnten. Der Landesmeister höchstpersönlich hatte dabei nach vier Stunden und 20 Minuten Gesamtfahrzeit die meisten Reserven zu mobilisieren. Der 28-jährige Filippo Pozzato vom Team Katjusha war in diesem Jahr zuvor schon viermal ganz oben auf dem Podest gestanden, zuletzt beim Giro del Veneto Ende August. Er bestätigt damit seine Stärke bei Eintagesklassikern, die ihm bereits im Frühjahr ausgezeichnete Platzierungen beschert hatte. Im Interview nach dem Rennen führte Pozzato seinen Erfolg auf die gute Vorarbeit von Mazzanti, Karpets und Petrov zurück und fügte hinzu: „Ich bin momentan gut in Form und habe das heute an den schwierigen Anstiegen bewiesen.“

Den italienischen Gastgebern gelang letztlich sogar ein Dreifacherfolg, denn hinter dem Landesmeister fuhr Luca Paolini (Acqua e Sapone), der schon in den vergangenen Wochen bei Eintagesrennen einen guten Eindruck hinterlassen und die Coppa Bernocchi, das mittlere Event des sogen. „Trittico Lombardo“, gewonnen hatte auf Rang zwei, vor Daniele Colli vom kontinentalen Team Carmiooro - A Style. Allen drei Podiumsplatzierten ist übrigens gemein, dass sie früher für Liquigas fuhren: Pozzato bis zu dieser Saison, Paolini bis vor zwei Jahren und Colli in seinen ersten beiden Profijahren.

Mit diesem Sweep hielten sich die Italiener schadlos für die Enttäuschung im letzten Jahr, als der Ukrainer Mykhaylo Khalilov den dritten Heimerfolg in Folge verhindert hatte. Eben dieser Khalilov, dessen Team Ceramica Flaminia –Bossini auf den zwar auf der Startliste stehenden, aber kürzlich wegen EPO-Dopings aus dem Verkehr gezogenen Maurizio Biondo verzichten musste, wurde heute allerdings noch starker Vierter. Als ebenso stark ist das Abschneiden des Deutschen Johannes Fröhlinger zu bewerten: Sein fünfter Platz noch vor Giovanni Visconti, der als Experte für italienische Eintagesrennen bekannt ist, mutet geradezu phänomenal an und wird das Team Milram über den Totalausfall beim parallel stattfindenden heimischen Münsterland Giro hinwegtrösten. Der 24-jährige Fröhlinger aus Gerolstein kann insgesamt auf eine sehr ordentliche Saison zurückblicken, die mit dem Podestplatz auf der siebten Etappe der Tour de France unzweifelhaft ihren Höhepunkt erreichte.

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