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Peter Sagans zweiter Streich: Junger Slowake gewinnt auch 5. Etappe von Paris-Nizza
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12.03.2010

Peter Sagans zweiter Streich: Junger Slowake gewinnt auch 5. Etappe von Paris-Nizza

Info: PARIS - NICE
Autor: Felix Griep (Werfel)
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text



Aix-en-Provence, 12.03.2010 - Die 5. Etappe von Paris-Nizza wurde wieder zu einem Kampf um jede Sekunde, der das Feld auseinanderriss und die Favoritengruppe auf 25 Fahrer schrumpfen ließ. Sekunden vor dieser erreichte aber noch Peter Sagan (Liquigas) das Ziel, der kurz zuvor attackiert hatte und so seinen zweiten Sieg innerhalb von drei Tagen feierte. Alberto Contador (Astana) behielt das Gelbe Trikot, der Zweitplatzierte Alejandro Valverde (Caisse d'Epargne) kommt aber durch den Bonus für Rang drei bis auf 20 Sekunden heran.


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Gedenken an Andrei Kivilev
Bei aller Faszination, welche die 68. Austragung von Paris-Nizza auslöst, darf nicht vergessen werden, was heute auf den Tag genau vor sieben Jahren die dunkelste Stunde des Rennens war. Der Kasache Andrei Kivilev war nach einem schweren Sturz seinen Verletzungen erlegen, starb im Alter von nur 29 Jahren. Kivilev war damals noch ohne Helm unterwegs, sein Tod war einer der Hauptgründe, warum die UCI die Helmpflicht im Radsport einführte.

Kein guter Tag für Ausreißer
Wahrlich faszinierend war die 5. Etappe der "Fahrt zur Sonne", bei der die Fahrer von schönstem Sonnenschein empfangen wurden. Nur 157 Kilometer bei dem bisher besten Wetter der Rundfahrt hatten sie vor sich und man fragte sich, ob es in Aix-en-Provence zu einem Sprint kommen oder Ausreißer ihre Chance nutzen würden. Ein paar kleine bis mittlere Anstiege mit vier Bergwertungen sollten das Rennen beleben, das aber ganz anders verlief, als man es sich ausgemalt hatte und daraus seinen Reiz bezog. Ausreißer gab es, weit weg gelassen wurden diese aber nie. Auf den ersten hundert Kilometern kamen Angreifer, oft Solisten wie Dimitri Champion, Maxime Bouet (beide Ag2r La Mondiale), Pierrick Fedrigo (Bouygues Telecom) oder Leonardo Duque (Cofidis), nie weiter als maximal eine halbe Minute vom Feld weg. Erst der Angriff des Kolumbianers Duque führte zu einer Reihe von Attacken, aus der letztlich eine vierköpfige Spitzengruppe hervorging. Großen Anteil an deren Zustandekommen hatte Sylvain Calzati (Team Sky), zu dem sich Volodymir Gustov (Cervélo TestTeam), Carlos Barredo (QST) und als vierter Fahrer Rein Taaramae (Cofidis) gesellten. Das Quartett kam zu einem Vorsprung von gut einer Minute, für diese Etappe absoluter Rekord. Doch die Teams der Topfahrer - Astana, Caisse d’Epargne und Euskaltel-Euskadi - arbeiteten an der Verfolgung, weil sie im Finale eine Gelegenheit witterten, den nächsten Sekundenkampf zu eröffnen. Als das Feld näher an die Gruppe kam, setzte sich Ag2r, das vorher schon mehrfach attackiert hatte, an die Spitze des Pelotons und schlug ein enormes Tempo an. Die Geschwindigkeit des Rennens war so hoch, dass sich das Feld 20 Kilometer vor Schluss schon mehrfach geteilt hatte. Auf die letzten dreitausend Meter kam nur noch ein etwa 50 Fahrer umfassendes Hauptfeld.

Sagan hat den richtigen Riecher
Christophe Le Mevel (Francaise des Jeux) lancierte den ersten Angriff auf dem recht anspruchsvollen Schlussteil, der mit kleinen Steigungen gespickt war. Doch nicht der Franzose hatte den entscheidenden Antritt, es war - wie schon vorgestern - der Slowakei Peter Sagan (Liquigas). Der 20-Jährige konterte Le Mevel und setzte sich gleich alleine an die Spitze des Rennens. Der Jungprofi hatte nicht nur den richtigen Riecher für den optimalen Angriffsmoment, sondern auch die Stärke, den Sekundenvorsprung bis ins Ziel durchzubringen. Nur wenige Meter nach ihm führte Mirco Lorenzetto (Lampre) die ersten 25 Verfolger ins Ziel, unter denen sich die meisten Topfavoriten auf den Rundfahrtsieg, zumindest die Top10 der Gesamtwertung befanden. Während Alberto Contador (Astana) froh war, relativ unbeschadet ins Ziel zu kommen, stürzte sich Alejandro Valverde (Caisse d’Epargne) in den Spurt und wurde als Dritter noch mit vier Sekunden Zeitgutschrift belohnt. Jens Voigt (Saxo Bank), der als einziger der vier Deutschen vorne mit dabei war, kam auf den fünften Platz. Der Rest der insgesamt noch 161 Fahrer, welche die Etappe beendeten, erreichte in den verschiedensten Gruppen das Ziel mit teils sehr großen Rückständen, wie es sie nicht mal bei der gestrigen Bergankunft in Mende gab.

Valverde, Sanchez und Sagan machen Zeit gut
Die vier Sekunden, die Valverde auf Contador gutmachte, brachten dessen Gelbes Trikot nicht in Gefahr, könnten sich aber bei den geringen Abständen später durchaus noch bezahlt machen. 20 Sekunden trennen die beiden Spanier nun noch. Roman Kreuziger (Liquigas), der beste Nachwuchsfahrer und Träger des Weißen Trikots, folgt mit 25 Sekunden Rückstand, Valverdes Teamkollege Luis Leon Sanchez mit 26. Auch der ging auf Bonifikationsjagd, holte an einem Zwischensprint zwei Sekunden heraus. Der nun zweifache Etappensieger Sagan bleibt Achter, verkürzte den Rückstand zu Platz eins aber auf 42 Sekunden und muss von den Podiumsanwärtern weiter im Auge behalten werden. So ganz nebenbei festigte Sagan auch noch die Führung in der Punktewertung vor Jens Voigt und peilt mit dem Gewinn des Grünen Trikots einen weiteren großartigen Erfolg an. Laurent Mangel (Saur-Sojasun) verlor dagegen das Bergtrikot, da er schon an der ersten Bergwertung nach 40 Kilometern zurückfiel. An seiner Seite in dem 60-Mann-Gruppetto, das mehr als eine Viertelstunde verlor, befand sich unter anderem auch Tony Martin (THR-Columbia). Die Abwesenheit des Gepunkteten Trikots nutzte Amaël Moinard (Cofidis), um mit drei Zählern Vorsprung die Spitze des Kletterklassements zu übernehmen.

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