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Vorschau Tour 2013, Fahrer: Die Favoriten auf dem Gesamtsieg
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28.06.2013

Vorschau Tour 2013, Fahrer: Die Favoriten auf dem Gesamtsieg

Info: TOUR DE FRANCE 2013
Autor: Christine Kroth (Cofitine)



28.06.2013 – Die 100. Tour de France ist wegen des Jubiläums ein ganz besonderes Ereignis und der Gewinner dieser historischen Austragung kann sich großen Ruhmes sicher sein. Vor dem morgigen Start beleuchten wir die Topfavoriten für die Gesamtwertung der Rundfahrt und werfen auch einen Blick auf die aussichtsreichsten Franzosen, sowie die Starter aus den deutschsprachigen Ländern.


Vorschau auf die Tour de France 2013:
Überblick | Etappen 1-9 | Etappen 10-15 | Etappen 16-21 | Favoriten
Weitere Informationen: Startliste | Reglement | Berge


Die Mannschaften

Aufgrund der Tatsache, dass sich das Team Katusha Anfang des Jahres den WorldTour-Status erstritten hat und es damit 19 ProTeams gibt, hat die Organisation der Tour entschieden, nur drei Wildcards zu vergeben, um die Anzahl von 22 startenden Teams nicht zu überschreiten. Die Teams Sojasun, Cofidis und Europcar erhielten die begehrten Einladungen. Erwartungsgemäß, denn alle drei Teams kommen aus Frankreich.



Favoriten auf den Gesamtsieg

Eigentlich ist die Sache klar! Der Gesamtsieg geht nur über zwei Fahrer – Alberto Contador und Chris Froome. Sie sind die absoluten Topfavoriten auf den Gesamtsieg. Das ist auch die Meinung der User von LiVE-Radsport.com bei unserer Favoriten-Umfrage im Forum.

Alberto Contador (Team Saxo-Tinkoff):
Bei fünf Tour-Teilnahmen hat der 30jährige Spanier, der im letzten Jahr nicht am Start war, einiges vorzuweisen. Zwei Gesamtsiege (2007 + 2009, 2010 aberkannt), drei Etappensiege, sowie insgesamt 17 Tage im Maillot Jaune hat er bereits in seinem Palmarès stehen.
Mit Contador muss man immer rechnen, auch wenn die Vorleistungen in dieser Saison noch nicht herausragend waren. Nur einen Sieg bei der 6. Etappe der Tour de San Luis zu Beginn des Jahres kann er vorweisen. Zuletzt belegte er beim Critérium du Dauphiné den 10. Platz. Luft nach oben ist also noch! Er hat ein starkes Team, die Zeitfahren und die Bergetappen, besonders die in den Alpen, dürften ganz nach seinem Geschmack sein.
Rundfahrt-Ergebnisse 2013:
4. Tour de San Luis
2. Tour of Oman
3. Tirreno-Adriatico
5. Vuelta a Pais Vasco
10. Critérium du Dauphiné

Christopher Froome (Team Sky):
Der Leutnant steigt zum Kapitän auf. Mit dem verletzungsbedingten Verzicht seines Teamkollegen und Vorjahressiegers Bradley Wiggins ist der 28jährige Brite der Mann für die Gesamtwertung bei Sky. Im letzten Jahr schon stark, musste er gegenüber Wiggins zurückstecken. In diesem Jahr hat er freie Fahrt und früh in der Saison klar gemacht, dass es ihn zu schlagen gilt. Ähnlich wie Wiggins im Vorjahr gewann auch Froome in diesem Jahr viele wichtige Rennen während der Saison. Er gewann die Oman-Rundfahrt, das Critérium International, die Tour der Romandie und zuletzt das Critérium du Dauphiné.
Es ist seine dritte Tour-Teilnahme, 2008 war er erstmals am Start, damals für Barloworld und für Kenia startend. Im letzten Jahr wurde er Zweiter in der Gesamtwertung und gewann die 7. Etappe in den Vogesen nach La Planche des Belles Filles.
Ähnlich wie Contador liegt ihm dieser Parcours sehr. Sein Team ist fast noch stärker einzuschätzen als das des Spaniers, zumal er mit Richie Porte einen Teamkollegen dabei hat, der ebenfalls zu den Anwärtern auf das Podium zählt.
Rundfahrt-Ergebnisse 2013:
1. Tour of Oman
2. Tirreno-Adriatico
1. Critérium International
1. Tour de Romandie
1. Critérium du Dauphiné



Favoriten aufs Podium bzw. eine Top-5-Platzierung

Wenn zwei sich streiten, gibt es vielleicht doch einen lachenden Dritten! Und wenn nicht, dann sollte sich doch einer der folgenden Fahrer über den dritten Platz auf dem Podium freuen.

Joaquin Rodriguez (Katusha):
Der 34jährige Spanier fährt in diesem Jahr erst seine zweite Tour, seine erste 2010 beendete er als Gesamtachter. Damals konnte er auch einen Etappensieg verbuchen. Er ist ein begnadeter Rundfahrer, zum großen Wurf bei einer Grand Tour hat es bislang aber noch nicht gereicht. Im letzten Jahr war er beim Giro d’Italia nah dran, wurde dann aber knapp von Ryder Hesjedal geschlagen.
In diesem Jahr war Rodriguez bislang noch nicht so stark wie erwartet. Ein zweiter Platz bei der Katalonien-Rundfahrt und bei Lüttich-Bastogne-Lüttich, sowie je ein Etappensieg bei der Oman-Rundfahrt und Tirreno-Adriatico sehen bislang zu buche. Um aufs Tour-Podium zu kommen wird er sich steigern müssen. Doch drin ist es allemal!
Rundfahrt-Ergebnisse 2013:
55. Tour de San Luis
4. Tour of Oman
5. Tirreno-Adriatico
2. Vuelta a Catalunya
16. Critérium du Dauphiné

Richie Porte (Team Sky):
Gibt es wieder einen Sky-Doppelsieg? Der 28jährige Australier könnte es möglich machen! Doch seine Form war in den letzten Jahren immer wieder schwankend. In diesem Jahr scheint er allerdings konstanter zu fahren als in den Jahren zuvor. Es ist seine dritte Tour-Teilnahme, im letzten Jahr wurde er als Helfer von Wiggins und Froome 34., seine erste Tour 2011 hat er nicht beendet.
Er gewann in dieser Saison Paris-Nizza, wurde Zweiter beim Critérium International, der Baskenland-Rundfahrt, wo er auch eine Etappe gewann, und zuletzt beim Critérium du Dauphiné. Porte ist einer der heißesten Podiumskandidaten!
Rundfahrt-Ergebnisse 2013:
37. Tour of Oman
1. Paris-Nice
2. Critérium International
2. Vuelta a Pais Vasco
8. Tour de Romandie
2. Critérium du Dauphiné

Nairo Quintana (Movistar):
Der 23jährige Kolumbianer könnte bei seiner ersten Tour-Teilnahme gleich für einen Paukenschlag sorgen. Für den Gesamtsieg wird es wohl nicht reichen (er wäre sonst der erste kolumbianische Tour-Sieger), wohl aber für eine Podiumsplatzierung.
Im Vorfeld der Tour hat er sich allerdings nicht gezeigt. Er hat sich in seiner südamerikanischen Heimat auf die Tour vorbereitet.
In diesem Jahr gewann er die Baskenland-Rundfahrt und konnte dort, ebenso wie bei der Katalonien-Rundfahrt, einen Etappensieg feiern. Podiumskandidat mit Fragezeichen!
Rundfahrt-Ergebnisse 2013:
7. Vuelta a Andalucia
15. Paris-Nice
4. Vuelta a Catalunya
1. Vuelta a Pais Vasco

Alejandro Valverde (Movistar):
Der Kapitän von Movistar, der aber aufpassen muss, dass ihm sein junger Teamkollege Quintana nicht den Rang abläuft. Der 33jährige Spanier bestreitet seine sechste Tour de France und kann auf drei Etappensiege und zwei Tage im Gelben Trikot zurückblicken. Zuletzt belegte er im vergangenen Jahr den 20. Platz in der Gesamtwertung, 2007 wurde er Sechster, sein bislang bestes Resultat.
In dieser Saison hat er schon einige Siege und Podiumsplatzierungen vorzuweisen, so gewann er die Andalusien-Rundfahrt, wurde Zweiter beim Amstel Gold Race und Dritter bei Lüttich-Bastogne-Lüttich. Zuletzt beendete er das Critérium du Dauphiné als Siebter. Podium könnte trotzdem knapp werden, Top 5 sind drin!
Rundfahrt-Ergebnisse 2013:
1. Vuelta a Andalucia
DNF Vuelta a Catalunya
9. Tour de Romandie
7. Critérium du Dauphiné

Tejay Van Garderen (BMC Racing):
Zwar ist der 24jährige Amerikaner nicht der nominelle Kapitän von BMC, dennoch werden ihm größere Chancen eingeräumt als Cadel Evans. Bei seiner dritten Tour de France könnte er seinen 5. Platz vom vergangenen Jahr noch toppen. Im letzten Jahr gewann er außerdem das Weiße Trikot für den besten Nachwuchsfahrer. Auch in diesem Jahr ist er für diese Wertung wieder ein heißer Kandidat, hat mit Nairo Quintana und Thibaut Pinot aber zwei große Konkurrenten.
Auch in dieser Saison hat er schon einiges vorzuweisen, Podiumsplatzierungen bei Tour de San Luis (2. Platz) und beim Critérium International (3. Platz), sowie den Gesamtsieg der Tour of California. Zuletzt belegte er bei der Tour de Suisse den 7. Platz.
Podium? Ist drin, hängt aber noch von einigen anderen Faktoren ab!
Rundfahrt-Ergebnisse 2013:
2. Tour de San Luis
4. Paris-Nice
3. Critérium International
DNF Vuelta a Pais Vasco
1. Tour of California
7. Tour de Suisse

Cadel Evans (BMC Racing):
Der 36jährige Australier hat die Tour vor zwei Jahren bereits einmal gewonnen. Bei seiner neunten Tour ist ein erneuter Sieg aber eher unwahrscheinlich. Ein Etappensieg und acht Tage im Maillot Jaune hat er vorzuweisen. Er geht als nomineller Kapitän für das Team BMC ins Rennen, es ist aber eher anzunehmen, dass sein junger Teamkollege Tejay Van Garderen die Kapitänsrolle übernehmen wird.
Die großen Erfolge blieben bislang noch aus in dieser Saison. Allerdings bestritt er bereits den Giro d’Italia, den er am Ende auf dem Podium, auf Platz 3, beendete. Podium dürfte bei der Tour aber sehr schwer werden, Top 5 sind im Bereich des Möglichen.
Rundfahrt-Ergebnisse 2013:
3. Tour of Oman
22. Tirreno-Adriatico
51. Critérium International
8. Giro del Trentino
3. Giro d'Italia

Thibaut Pinot (FDJ):
Der 23jährige ist die große Hoffnung der Franzosen. Bei seiner ersten Tour de France im vergangenen Jahr schaffte er in der Gesamtwertung auf Anhieb den Sprung in die Top 10, wurde am Ende 10. und gewann die 8. Etappe nach Porrentruy.
In dieser Saison zeigte er bereits mehrfach, dass mit ihm zu rechnen ist. Zuletzt bei der Tour de Suisse, wo er den 4. Platz in der Gesamtwertung belegte.
Rundfahrt-Ergebnisse 2013:
38. Tour Méditerranéen
23. Tour du Haut Var
8. Vuelta a Catalunya
40. Vuelta a Pais Vasco
12. Tour de Romandie
14. Bayern-Rundfahrt
4. Tour de Suisse



Favoriten auf eine Top-10-Platzierung

- Andy Schleck (Radioshack – Leopard)
- Jurgen Van den Broeck (Lotto Belisol)
- Bauke Mollema (Belkin Pro Cycling Team)
- Jakob Fuglsang (Astana)
- Roman Kreuziger (Team Saxo-Tinkoff)
- Jean-Christophe Peraud (Ag2R)
- Igor Anton (Euskaltel)
- Andrew Talansky (Garmin-Sharp)
- Daniel Navarro (Cofidis)
- Pierre Rolland (Europcar)
- Rui Alberto Faria Da Costa (Movistar)



Die Chancen der Franzosen

Frankreich wartet seit 28 Jahren auf einen französischen Toursieger. Der letzte war 1985 Bernard Hinault. Ob es bei der Jubiläums-Tour klappt? Eher fraglich! Aber es gibt einige junge Fahrer, die Hoffnungen machen. Zumindest eine Top-10-Platzierung sollte für einen dieser Fahrer drin sein.

Thibaut Pinot (FDJ):
Der 23jährige hat schon mehrfach gezeigt, dass er ein Mann für die Zukunft ist. Bereits bei seiner ersten Tour im vergangenen Jahr schaffte er es auf Platz 10 in der Gesamtwertung, gewann zudem die 8. Etappe ins schweizerische Porrentruy. Auch in dieser Saison hat er schon mehrfach aufhorchen lassen.
Die LiVE-Radsport.com-Prognose: Er kann die Tour nicht gewinnen, aber unter die Top 10 wird er wieder kommen! Vielleicht ist sogar ein Platz auf dem Podium in Reichweite.

Pierre Rolland (Europcar):
Für den 26jährigen ist es bereits die 5. Tour-Teilnahme. Vor zwei Jahren gewann er die Nachwuchswertung und belegte im Gesamtklassement Platz 11. Im letzten Jahr schaffte er den Sprung in die Top-10 und belegte am Ende, als bester Franzose, Platz 8. In diesem Jahr fehlen noch die großen Ergebnisse.
Die LiVE-Radsport.com-Prognose: Top 10 wird schwierig, unter die Top 15 sollte er es aber schaffen!

Jean-Christophe Peraud (Ag2R):
Obwohl er schon 36 Jahre alt ist, ist es für Peraud erst sein dritter Tour-Start. Im letzten Jahr belegte er den 44. Platz. Bei seiner Tour-Premiere 2011 schaffte er es auf den 10. Platz in der Gesamtwertung.
In dieser Saison ist er allerdings regelmäßig auf den vorderen Rängen zu finden, so dass auch er einer der Mitfavoriten ist.
Die LiVE-Radsport.com-Prognose: Top 10 bis 15 sollte drin sein.

Jérôme Coppel (Cofidis):
Für Coppel ist es der vierte Tour-Start, im letzten Jahr konnte er die Frankreich-Rundfahrt auf einem 21. Platz beenden. In dieser Saison ist der 26jährige noch nicht so richtig in Form gekommen. Auch die Tatsache, dass er mit Taaramae und Navarro zwei weitere Anwärter auf eine vordere Platzierung im Team hat, dürfte es schwierig machen, über eine Platzierung über 20 hinauszukommen.
Die LiVE-Radsport.com-Prognose: Platzierung zwischen 15 und 20 – mehr ist nicht drin!



Deutsche / Schweizer / Österreicher

10 Fahrer aus Deutschland werden die Tour de France bestreiten.
Der einzige deutsche Fahrer, der Chancen in der Gesamtwertung haben dürfte, ist Andreas Klöden (Radioshack-Nissan). Ob es allerdings für die Top 10 reicht, ist fraglich.
Sein Teamkollege Jens Voigt fährt seine 16. Tour und ist mit 41 Jahren auch in diesem Jahr wieder der älteste Fahrer im Feld. Und damit sogar der älteste Tourstarter der Nachkriegsjahre.
Tony Martin (Omega Pharma-Quickstep) peilt sicher einen Sieg beim Zeitfahren an.
Auch der neue Deutsche Meister André Greipel (Lotto-Belisol) hat Etappensiege im Visier – im Sprint. Er wird unterstützt von seinem Teamkollegen Marcel Sieberg.
Noch mehr Sprinter – Marcel Kittel und John Degenkolb (Argos Shimano) sind große Konkurrenten für Greipel auf den flachen Etappen. Das niederländische Team hat zudem mit Johannes Fröhlinger und Simon Geschke noch zwei weitere deutsche Starter im Aufgebot.
Marcus Burghardt (BMC Racing) ist ein wichtiger Helfer für seine Kapitäne Evans und Van Garderen.

Die Liste der Schweizer Starter ist übersichtlich. Drei sind es insgesamt, darunter der neue Schweizer Meister Michael Schär (BMC Racing). Zudem dessen Teamkollege Steve Morabito sowie Michael Albasini vom Team Orica-Greenedge.

Fahrer aus Österreich sind bei der diesjährigen Tour de France nicht am Start.





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