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Sprint auf 1. Etappe der Katalonien-Rundfahrt: Mezgec setzt sich gegen Howard durch

24.03.2014

Sprint auf 1. Etappe der Katalonien-Rundfahrt: Mezgec setzt sich gegen Howard durch

Info: VOLTA CICLISTA A CATALUNYA 2014
Autor: Felix Griep (Werfel)

Calella, 24.03.2014 – Die Anstiege ihrer 1. Etappe hatten, anders als in den beiden vorherigen Jahren, keine Auswirkungen für den weiteren Verlauf der Katalonien-Rundfahrt. In Calella kam es diesmal zu einem Massensprint. Nur wenige Tage nach seinem ersten Saisonsieg beim belgischen Handzame Classic legte Luka Mezgec (Giant-Shimano) nach und war wieder erfolgreich. Der Slowene besiegte den Australier Leigh Howard (Orica-GreenEdge), der ihm auf der Zielgeraden einen harten Fight lieferte. Guter Vierter wurde der Deutsche Paul Martens (Belkin), nachdem er bei einer Attacke am letzten Anstieg schon einige Körner gelassen hatte.

Gedenken an den verstorbenen Miguel Poblet
Zum dritten Mal in Folge startete die Vuelta Ciclista a Catalunya mit einer Etappe rund um Calella, einer 18.000-Seelen-Stadt gute 50 Kilometer von der katalanischen Hauptstadt Barcelona entfernt. Michael Albasini feierte dort vor zwei Jahren einen Soloerfolg, der zugleich Grundstein für seinen Gesamtsieg sein sollte. 2013 sorgte das Team Sky dafür, dass sich an einem der vielen Berge im Umland Calellas eine dreizehnköpfige Gruppe vom Feld abspaltete, wodurch einige Favoriten fast eine halbe Minute Zeitgewinn auf den Rest ihrer Gegner verbuchten. Möglich waren solche Szenarien beim Start zur 94. Austragung der Rundfahrt ebenfalls, denn das Profil war mit drei Bergwertungen – zwei der 3. und dazwischen einer der 1. Kategorie – alles andere als einfach. Boris Vallée (Lotto Belisol) und Romain Lemarchand (Cofidis) gingen auf Prämienjagd, das Pärchen bildete ab Kilometer 12 von 169,7 die Spitzengruppe des Rennens. Als Erstes kamen sie zur „Trofeo Miguel Poblet“, einem Spezial-Sprint zu Ehren des am 6. April 2013 im Alter von 85 Jahren verstorbenen früheren Radrennfahrers. Der hatte in seiner von 1945 bis 1962 andauernden Karriere nicht nur zahlreiche Grand-Tour-Etappen und mehrere Klassiker gewonnen, sondern 1952 und 1960 auch seine Heimat-Rundfahrt, die Volta a Catalunya. Lemarchand war Erster an diesem Spezial-Sprint, für den es ein separates Klassement und ein eigenes Leadertrikot gibt – komplett getrennt von der eigentlichen Sprintwertung, in welcher Vallée auf Platz eins steht, weil er später die beiden „regulären“ Zwischensprints gewann. Zeitgutschriften werden allerdings nur an den Poblet-Sprints verteilt, von denen es auf jeder Etappe lediglich einen gibt.

Zwei Franzosen verfahren sich in Kreisverkehr
Nach den diversen Sprints ging es in den bergigeren Teil der Etappe, der mit einem Anstieg der 3. Kategorie bei Kilometer 94 begann. Lemarchand passierte die Bergwertung vor Vallée, ebenso wie die nächste auf dem Kategorie-1-Anstieg Alt de Montseny. Auf dem höchsten Gipfel des Tages blieb dem Duo noch eine von einst acht Minuten Vorsprung auf das Feld und ein wenig mehr als 40 Kilometer zu fahren. Außerdem hatten sie mit Amets Txurruka (Caja Rural) jetzt einen Verfolger, der nach absolvierter Abfahrt zu ihnen aufschloss. Sein Angriff brachte Txurruka aber nicht mehr als die Punkte für den dritten Platz auf dem Alt de Montseny, denn das Feld holte im Aufstieg zur letzten Bergwertung alle drei Fahrer ein. Auf diesen Moment hatte einige nur gewartet und prompt begannen die Attacken. Paul Martens (Belkin), Julian David Arredondo (Trek Factory Racing) und Gianluca Brambilla (Omega Pharma-Quick Step) setzten sich kurzzeitig ein paar Meter ab, konnten dem Feld aber nicht entkommen. Dies gelang Mickaël Chérel (AG2R La Mondiale), Romain Hardy (Cofidis) und Wilco Kelderman (Belkin) in der Abfahrt schon besser, sie brachten es auf einen Vorsprung von immerhin 20 Sekunden. Die Situation änderte sich abrupt etwa zehn Kilometer vor dem Ziel an einem Kreisverkehr: Die Franzosen wählten eine falsche Richtung und kamen von der Strecke ab, woraufhin Kelderman plötzlich auf sich allein gestellt war. Dem Peloton hatte der Niederländer alleine nicht genug entgegenzusetzen und wurde bald darauf eingeholt.

Handzame-Sieger Mezgec gewinnt schon wieder
Alle Ausreißversuche waren also gescheitert und die Fahrer, welche es auf den Gesamtsieg abgesehen haben, hatten sich vornehm zurückgehalten. Folgerichtig kam es zur Ankunft eines geschlossen Feldes und zu einer Entscheidung im Massensprint. Während die Volta a Catalunya mit reihenweise exzellenten Kletterern besetzt ist – unter anderem Vorjahressieger Daniel Martin (Garmin-Sharp), Tour-Champion Chris Froome (Team Sky), Nairo Quintana (Movistar) und Joaquin Rodriguez (Katusha), aber auch Carlos Betancur (AG2R La Mondiale) und Alberto Contador (Tinkoff-Saxo), die Gewinner von Paris-Nizza und Tirreno-Adriatico – ist die Weltelite der Sprinter bei dieser Rundfahrt nicht vertreten. Luka Mezgec (Giant-Shimano) nutzte die Gelegenheit und holte seinen zweiten Sieg innerhalb weniger Tage und den zweiten bei einem WorldTour-Rennen in seiner Karriere. Vor drei Tagen hatte der Slowene das Handzame Classic gewonnen und im Oktober vergangenen Jahres eine Etappe der Tour of Beijing. Er behauptete sich in einem harten Sprint gegen Leigh Howard (Orica-GreenEdge). Der Australier fuhr auf den letzten Metern Kampflinie und ließ zwischen sich und der Bande nur wenig Platz für Mezgec, den das nicht beeindrucken konnte. Nach diesen beiden folgte Julian Alaphilippe (Omega Pharma-Quick Step) und dann der erste von zwei Deutschen in den Top10: Martens wurde Vierter, Marcus Burghardt (BMC Racing Team) Siebter. In der Gesamtwertung führt durch die Zeitgutschriften für die Zielankunft natürlich Mezgec.

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Auf der 2. Etappe ist ein weiterer Sprint möglich, wenngleich die Strecke erneut einige Anstiege beinhaltet. Die letzte kleine Steigung endet erst 6,1 Kilometer vor dem Ziel.