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Adventskalender 2015 Adventskalender am 12. Dezember: IAM-Jahresrückblick 2015 |
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12.12.2015 | |||||
Adventskalender am 12. Dezember: IAM-Jahresrückblick 2015Info: BildergalerieAutor: Christine Kroth (Cofitine)
LiVE-Radsport.ch wirft einen Blick auf die auf die erste WorldTour-Saison und wagt einen Ausblick auf die Saison 2016.
Für die Saison 2015 hatte man deutlich „aufgerüstet“. Zehn Neuzugänge hatte man zu verzeichnen, darunter aber mit Simon Pellaud nur einen Schweizer. Pellaud war 2014 als Stagiaire zum Team gestoßen. Für die Sprints hatte man den Belgier Jonas Van Genechten und den Australier David Tanner ins Team geholt, zur Verstärkung der Rundfahrerfraktion den Kolumbianer Jarlinson Pantano, den Franzosen Jérôme Coppel und den US-Amerikaner Larry Warbasse. Dazu kamen noch der niederländische Zeitfahrspezialist Stef Clement, der junge Franzose Clément Chevrier sowie die beiden belgischen Klassikerspezialisten Dries Devenyns und Thomas Degand. Mit Johann Tschopp hatte man eine wichtige Stütze im Team verloren. Der Walliser wechselte zum Mountainbike, wo er aber weiterhin von IAM unterstützt wird. Das Team wurde 2015 deutlich internationaler. Was zwangsweise zur Folge hatte, dass man den Schwerpunkt nicht mehr so deutlich auf die Schweizer Fahrer legte. Fahrer aus insgesamt 13 Nationen standen 2015 beim Team IAM Cycling unter Vertrag. Die 10 Schweizer bildeten davon aber nach wie vor die größte Fraktion. Die Zielsetzung für 2015 war klar. Matteo Pelucchi sollte zusammen mit Jonas Van Genechten Sprintsiege einfahren. Mit Mathias Frank wollte man den Sprung unter die Top 10 der Tour de France schaffen und Sébastien Reichenbach sollte an die Rolle als Leader bei großen Rundfahrten herangeführt werden. Außerdem visierte man Erfolge bei den Klassikern durch Heinrich Haussler und Sylvain Chavanel an. Durch den WorldTour-Status hatte man automatisch das Startrecht bei allen großen Rennen und war nicht mehr auf Wildcards angewiesen, was den Fahrern und dem Team eine deutlich bessere und sicherere Planung und Vorbereitung ermöglichte. Erstmals war das Team somit auch bei allen drei großen Landesrundfahrten automatisch startberechtigt. Auch wenn man den Fokus nicht mehr so stark auf die jungen Schweizer legte, ein wichtiger Aspekt war trotzdem die Förderung dieser Fahrer. Sébastien Reichenbach sollte weiterhin an seine Rolle als einer der Leader herangeführt werden. Marcel Aregger und vor allem Simon Pellaud sollten wichtige Erfahrungen bei den großen Rennen, insbesondere bei dreiwöchigen Landesrundfahrten, sammeln. Gleiches galt für den Franzosen Clément Chevrier. Andere Schweizer, allen voran Marcel Wyss, Reto Hollenstein und Jonathan Fumeaux, waren als Helfer wichtige Stützen im Team und sollten ihre Leader zu Erfolgen führen. von GP Lugano, Tour de Romandie, GP des Kantons Aargau, Tour de Suisse und den Schweizer Meisterschaften 14 Siege hat das Team in dieser Saison errungen, darunter drei Meistertitel. Der größte Erfolg ist für das Team aber zweifellos, dass man mit Mathias Frank den Sprung unter die Top 10 der Tour de France geschafft hat. Der Schweizer belegte im Endklassement den achten Platz. Man war durch den WorldTour-Status bei allen Grands Tours vertreten und dort auch auf den Etappen in Spitzengruppen und im Klassement präsent. Mehrere Top-10-Platzierungen konnten eingefahren werden, auf einen Etappensieg bei einer Grand Tour wartet man allerdings weiterhin. Der erste Saisonsieg des Teams war der Sieg bei den australischen Meisterschaften durch Heinrich Haussler. Einen weiteren Meistertitel bei den Straßenrennen in Europa im Juni konnte man noch in Lettland durch Aleksejs Saramotins erringen. Bei der wichtigsten Meisterschaft in der Schweiz konnte man den Titel aus dem Vorjahr nicht verteidigen, das Team kam durch Sébastien Reichenbach und Mathias Frank lediglich auf die Plätze zwei und drei. Dafür errang man erneut den durchaus wichtigen Zeitfahrtitel in Frankreich. Diesmal allerdings nicht durch Sylvain Chavanel, der in diesem Jahr Dritter wurde, sondern durch Neuzugang Jérome Coppel. Coppel errang im Herbst bei den Weltmeisterschaften in Richmond dann noch einen wichtigen Erfolg. Ebenfalls im Zeitfahren sicherte er sich überraschend die Bronzemedaille. Die meisten Siege errang der Italiener Matteo Pelucchi, insgesamt vier an der Zahl. Gleich zu Saisonbeginn gewann er zwei Rennen der Rennserie auf Mallorca, im August sorgte er dann mit zwei Etappensiegen bei der Tour de Pologne für Furore. Ohnehin waren es die Sprinter, die dem Team immer wieder Erfolge bescherten. Neuzugang Jonas Van Genechten gewann zwei Etappen, eine bei der Tour de Wallonie und eine bei der Tour de l'Eurométropole. Matthias Brändle konnte nicht ganz an die Erfolge von 2014 anknüpfen, war aber wieder ein zuverlässiger Garant für Topleistungen und steuerte zwei Siege zur Erfolgsbilanz des Teams bei. Er gewann eine Etappe der Tour of Oman und siegte beim Auftakt der Belgien-Rundfahrt. Den Gesamtsieg vor Augen musste er allerdings krankheitsbedingt im Leadertrikot auf der letzten Etappe aufgeben. Roger Kluge siegte beim Auftakt des Rennens Ster ZLM Toer GP Jan van Heeswijk. Und bei der Österreich-Rundfahrt gelangen dem Team zwei Etappenerfolge. Sondre Holst Enger gewann die erste, David Tanner die zweite Etappe. Die 14 Saisonsiege von IAM Cycling 11.01. Heinrich Haussler Australische Straßen-Meisterschaft 29.01. Matteo Pelucchi Trofeo Santanyí-Ses Salines-Campos 01.02. Matteo Pelucchi Trofeo Playa de Palma 22.02. Matthias Brändle Tour of Oman - Etappe 6 27.05. Matthias Brändle Baloise Belgium Tour - Etappe 1 17.06. Roger Kluge Ster ZLM Toer - Etappe 1 25.06. Jérôme Coppel Französische Zeitfahr-Meisterschaft 28.06. Aleksejs Saramotins Lettische Straßen-Meisterschaft 05.07. Sondre Holst Enger Österreich-Rundfahrt, Etappe 1 06.07. David Tanner Österreich-Rundfahrt, Etappe 2 28.07. Jonas Van Genechten Tour de Wallonie, Etappe 4 03.08. Matteo Pelucchi Tour de Pologne, Etappe 2 04.08. Matteo Pelucchi Tour de Pologne, Etappe 3 02.10. Jonas Van Genechten Tour de l’Eurométropole, Etappe 2 Einige Fahrer haben in dieser Saison beim Team IAM international für Aussehen gesorgt. Vier Fahrer sollen hier noch mal im Besonderen erwähnt werden. Mathias Frank – der Rundfahrer Es war das große Ziel des Schweizers – die Top 10 der Tour de France. Am Ende steht ganz klar – Ziel erreicht! Im Verlauf der Tour hat sich Frank kontinuierlich nach vorne gearbeitet. Platz 8 in der Gesamtwertung war am Ende der Lohn. Auch im nächsten Jahr ist eine Top-10-Platzierung bei der Tour anvisiert. Bereits nach dem Ende der Tour 2015 hatte man Franks Vertrag verlängert. Als Vorbereitung für die Tour wählte Frank in Absprache mit dem Team in diesem Jahr den Weg über das Critérium du Dauphiné statt über seine Heimrundfahrt. Dort hatte er aber krankheitsbedingt aufgeben müssen. Im nächsten Jahr ist allerdings wieder ein Start bei der Tour de Suisse geplant. Sonst stehen in dieser Saison Platz 17 beim Flèche Wallone, ein 12. Platz bei der Tour de Romandie, Platz fünf beim Arctic Race of Norway sowie der dritte Platz bei den Schweizer Meisterschaften zu buche. Sébastien Reichenbach – die Hoffnung Der Walliser sollte weiterhin für die großen Rundfahrten aufgebaut werden und die Chance erhalten, sich als Leader zu beweisen. Dazu wählte man den Start beim Giro d’Italia, weshalb er im Vorfeld auf seine Heimrundfahrt, die Tour de Romandie, verzichtete. Er arbeitete sich im Verlauf der Rundfahrt Schritt für Schritt nach vorne. Auf der 8. Etappe fuhr er aus einer Gruppe heraus lange an der Spitze des Rennens und verpasste den Etappensieg nur knapp. Mit diesem Dritten Platz hat er sich aber endgültig ins internationale Rampenlicht gefahren. Allerdings konnte er seine zweite Grand Tour nicht beenden, auf der 16. Etappe musste er krankheitsbedingt aufgeben. Auch 2015 war für Reichenbach ein Jahr zum lernen, gerade bei Rennen wie der Baskenland-Rundfahrt konnte er viele Erfahrungen sammeln. Nach seinem Ausscheiden beim Giro fuhr er die Tour de Suisse, die er als 13. beendete und wurde Zweiter bei den Schweizer Meisterschaften. Im August machte er mit guten Leistungen bei der Tour de Pologne von sich reden. Danach sah man ihn kaum noch, er fuhr nur noch den Giro del Piermonte Anfang Oktober. Ende Juni hatte Sébastien Reichenbach bekannt gegeben, dass er das Team verlassen wird. Er wird im kommenden Jahr für die französische Equipe FDJ an den Start gehen. IAM Cycling verliert damit sein größtes Talent, das man seit Bestehen des Teams kontinuierlich und langsam an die Weltspitze herangeführt hatte. Matteo Pelucchi – der Etappenjäger Er hat die meisten Siege in diesem Jahr für das Team eingefahren, vier an der Zahl. Es hätten durchaus noch mehr werden können. Doch die Saison des Matteo Pelucchi war auch von viel Pech geprägt. Er legte einen Saisonstart nach Maß hin, gewann zwei Rennen der Mallorca Challenge und mischte bei der Oman-Rundfahrt auf den Flachetappen vorne mit. Doch durch Krankheiten oder Stürze konnte der Italiener viele Rennen nicht beenden. Nur zwei Rundfahrten fuhr er komplett zu Ende. Beim Giro d’Italia erwischte es ihn bereits auf der zweiten Etappe. Ein Sturz, der ihn neun Tage später zur Aufgabe zwang und durch den er bei den Sprints stark behindert war. Schlimmer noch lief es bei der Vuelta a España, wo er ebenfalls auf der zweiten Etappe stürzte und dort direkt das Rennen verlassen musste. Dazwischen glänzte er allerdings bei der Tour of Pologne mit zwei Etappensiegen. Auch im nächsten Jahr setzt man im Team auf den starken Sprinter und die Hoffnung, dass er von schweren Stürzen und Krankheiten verschont bleiben möge. Jérôme Coppel – der Mann gegen die Uhr Man hatte ihn als Allrounder und Helfer für die großen Rundfahrten geholt. Auf sich aufmerksam gemacht hat der Franzose, der von Cofidis zu IAM Cycling gewechselt war, im Kampf gegen die Uhr. Nach einem guten Start in die Saison wurde Coppel durch einen Sturz bei der Baskenland-Rundfahrt, bei dem er sich die Hand gebrochen hatte, erstmal ausgebremst. Er kehrte bei der Tour de Suisse ins Renngeschehen zurück und schaffte beim abschließenden Zeitfahren eine Top-10-Platzierung. Eine Leistung, die ihm die Tour-Nominierung einbrachte. Wenige Tage später gewann er die französischen Zeitfahrmeisterschaften. Die Tour musste er krankheitsbedingt verlassen und bekam bei der Vuelta eine erneute Chance. Der größte Erfolg folgte für Jérome Coppel dann aber bei den Weltmeisterschaften in Richmond wo er sich im Zeitfahren überraschend die Bronzemedaille sicherte. Das Team geht 2016 in seine vierte Saison insgesamt und in seine zweite WorldTour-Saison. Es könnte die letzte Saison für das Team IAM Cycling werden, ein Fortbestand des Teams über die Saison 2016 hinaus ist ungewiss. Alle Fahrer wurden nur mit einem Einjahresvertrag ausgestattet. Dieser Tatsache ist auch der Verlust des größten Schweizer Talents im Team geschuldet. Sébastien Reichenbach wechselt zum französischen Team FDJ und gab als entscheidendsten Grund für seinen Weggang an, dass man ihm nur einen Einjahresvertrag anbieten konnte. Mit Reichenbach verliert man einen wichtigen Mann für die Rundfahrten. Im Großen und Ganzen bleibt das Team aber unverändert, auch wenn zwei weitere große Namen das Team verlassen werden. Insgesamt fünf Abgänge und vier Zugänge verzeichnet man für die Saison 2016. Thomas Degand, Neuzugang 2015, verlässt das Team bereits nach einem Jahr wieder und kehrt zum Team Wanty-Groupe Gobert zurück. Sylvain Chavanel und Jérôme Pineau hatten keinen neuen Vertrag für die Saison 2016 erhalten. Chavanel kehrt nach Frankreich zurück zum Team Direct Energy, dem Nachfolgeteam von Europcar. Pineau beendet seine Karriere. Auch der Schweizer Patrick Schelling muss das Team verlassen. Seine radsportliche Zukunft ist ungewiss. Der einzige „neue Schweizer“ im Team ist der erfahrene Oliver Zaugg. Er hatte beim Team Tinkoff-Saxo keinen neuen Vertrag erhalten. Der Australier Leigh Howard und der junge Belgier Olivier Naesen sollen die Sprinter- bzw. Klassikerfraktion verstärken. Howard kommt vom Team Orica-Greenedge, Naesen, der in seiner Heimat als großes Talent gilt, vom Team Topsport-Vlaanderen. Der vierte Neuzugang ist der Norweger Vegard Stake Laengen. Er kommt vom Team Joker und soll die Rundfahrerriege verstärken. Auch in der Sportlichen Leitung gibt es eine Veränderung. Der Schweizer Rubens Bertogliati verlässt das Team auf eigenen Wunsch. Für ihn kommt mit Lionel Marie ein sehr erfahrener Mann ins Team der Sportlichen Leiter. |
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12.12.2015 | |||||
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