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Adventskalender am 16. Dezember: Kurioser Auftakt zur Vuelta a Costa Rica
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16.12.2015

Adventskalender am 16. Dezember: Kurioser Auftakt zur Vuelta a Costa Rica

Info: Vuelta Ciclista Internacional a Costa Rica 2015 (2.2)
Autor: Felix Griep (Werfel)



  16.12.  
Allzu viel hat der Radsport derzeit zwischen den Cross-gefüllten Wochenenden nicht zu bieten. Doch am Montag begann die 51. Vuelta a Costa Rica, eine der längsten Rundfahrten des Jahres. Und obwohl sie als UCI-Kategorie 2.2 nur eher von geringem internationalen Interesse ist, hatten wir dieser Rundfahrt schon in den Jahren 2013 und 2010 Beiträge gewidmet. Diesmal wollen wir schon nach den ersten beiden Etappen von diesem Rennen berichten, weil beide durch einigermaßen kurios Ereignisse Aufmerksamkeit erregten. Daher heute im Adventskalender: eine inoffizielle Fortsetzung des Kuriositätenkabinetts.


Der LiVE-Radsport.com Adventskalender 2015

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Bis Weihnachten präsentieren wir euch täglich einen besonderen Beitrag, um in der an Radrennen ärmeren Adventszeit keine Langeweile aufkommen zu lassen.


Zwei Teamkollegen mit zwölf Minuten Vorsprung
Mit seinen Erfolgen von 2005, 2010, 2013 und 2014 ist Juan Carlos Rojas Villegas Rekordsieger der Vuelta Kölbi Internacional a Costa Rica – „Kölbi“, das ist der Name des Sponsors (ein Telekommunikations-Unternehmen). Auf dem Weg zum Sieg-Hattrick bei seiner Heimat-Rundfahrt erlitt er aber schon am ersten Renntag einen erheblichen Dämpfer, denn er kam erst 12:07 Minuten nach dem Tagessieger ins Ziel! Schuld eines Sturzes? Einer Reihe von Defekten? Weder noch, der Titelverteidiger kam sicher und unbeschadet mit dem Hauptfeld an. Man hatte schlicht und einfach das Ausreißerpärchen Nieves Carrasco und Mainor Rojas derart weit entkommen lassen. Diese Costa Ricaner, die beide für die selbe Mannschaft (Reitt-Zumco-Micho) angetreten sind, regelten den Etappensieg nach dem Faktor Erfahrung: Carrasco, 36 Jahre und in früheren Jahren schon fünffacher Etappengewinner inklusives eines Teamzeitfahrens, erhielt den Vortritt gegenüber seinem elf Jahre jüngeren Kollegen Rojas. Noch ein paar weitere Fahrer konnten auf der 1. Etappe Zeit gegenüber dem Feld gutmachen, die Besten von ihnen lagen aber immer noch rund acht Minuten hinter dem Duo Carrasco/Rojas, das nun hoffen muss, von diesem riesigen Vorsprung über die insgesamt elf Etappen und 1371,8 Kilometer bis zum Rundfahrtende zehren zu können. Keinesfalls ein Selbstläufer, wenn man sich anschaut, wie viel Zeit Juan Carlos Rojas Villegas der Konkurrenz bei seinen Gesamtsiegen 2013 und 2014 abgenommen hatte. Und die schwersten Etappen kommen erst noch wie ein Blick auf die Profile zeigt.

-> Zum Resultat der 1. Etappe

Sturz entscheidet den Sieger am zweiten Tag
Auf der 2. Etappe konnten sich erneut zwei Ausreißer, diesmal aber keine Teamkollegen, vor dem Feld behaupten. Ihr Vorsprung betrug allerdings „nur“ 4:28 Minuten. Es handelte sich um den Kanadier Anton Varabei und den Costa Ricaner Emilio Molina, der den Sieg scheinbar in der Tasche hatte, nachdem er sich mit einer Attacke 3000 Meter vor dem Ziel von seinem Mitstreiter leicht hatte absetzen können. Doch auf dem letzten Kilometer stürzte der 22-Jährige, als er ausgangs einer Kurve offenbar ein am Straßenrand geparktes Motorrad touchierte. Von diesem Malheur profitierte Varabei, fuhr vorbei und als Erster über die Ziellinie. Die Kanadier sind eine von fünf ausländischen Nationen, die in Costa Rica ein Team an den Start geschickt haben. Aus Südamerika sind eine venezolanische Auswahl und das argentinische Continental Team San Luis-Somos Todos dabei und aus Europa ein deutsches sowie ein Schweizer Team, die als Racing-Rockpalast-Marcello-Mix respektive Team Humard Velo Passion gemeldet sind. In der Gesamtwertung ist Etappensieger Varabei nun übrigens mit noch 7:39 Minuten Rückstand erster Verfolger der Ausreißer von Tag eins. Wegen seiner diesmal besseren Etappenplatzierung übernahm Rojas das Führungstrikot von Carrasco.

-> Zum Resultat der 2. Etappe


Dieser Bericht ist Teil der LiVE-Radsport.com Rubrik p u n k t z w e i !


Unaufmerksames Taxi reißt das Feld zu Boden
Ein noch viel schwereren Sturz – einen regelrechten Verkehrsunfall – hatte es bei der 1. Etappe gegeben, noch bevor das Rennen überhaupt richtig gestartet war. Es geschah während der neutralisierten Phase. Obwohl es auch bei der Vuelta a Costa Rica die übliche Begleitkolonne aus Autos und Motorrädern gibt, war es dem Veranstalter nicht möglich, die Strecke komplett vom normalen Straßenverkehr abzusperren. Ein mit dem Prozedere von Radrennen offenbar nicht vertrauter Taxi-Fahrer wartete zwar geduldig am rechten Straßenrand, bis die Vorausfahrzeuge an ihm vorbei waren, fuhr dann allerdings auf die Straße und bog sogleich links ab – ohne dabei zu bemerken, dass hinter ihm längst das Peloton angerauscht kam, das von dem plötzlichen Abbiegemanöver überrascht wurde. In der Folge gingen viele Fahrer zu Boden, ernsthaft verletzt wurde aber glücklicherweise niemand.

Sollte die Vuelta a Costa Rica in den nächsten Tagen weitere interessante Geschichten schreiben, so werden wir gegebenenfalls nochmals von dieser Rundfahrt berichten.



Die längsten Rundfahrten des Jahres 2015
In dieser Saison gab es ein Dutzend Rundfahrten, die mindestens zehn Tage dauerten. Was die Dauer angeht, wird die Vuelta Costa Rica, neben den Grand Tours, nur von Tour of Qinghai Lake und Vuelta a Colombia übertroffen.

23 Tage: 09.05.-31.05. Giro d'Italia
23 Tage: 04.07.-26.07. Tour de France
23 Tage: 22.08.-13.09. Vuelta a España
14 Tage: 05.07.-18.07. Tour of Qinghai Lake (UCI-Kategorie 2.HC)
14 Tage: 02.08.-15.08. Vuelta Pilsen a Colombia (2.2)
12 Tage: 29.07.-09.08. Volta a Portugal em Bicicleta / Liberty Seguros (2.1)
12 Tage: 14.12.-25.12. Vuelta Ciclista Internacional a Costa Rica
10 Tage: 09.01.-18.01. Vuelta al Tachira en Bicicleta (2.2)
10 Tage: 27.03.-05.04. Vuelta Ciclista del Uruguay (2.2)
10 Tage: 03.04.-12.04. Tour du Maroc (2.2)
10 Tage: 12.06.-21.06. Vuelta Ciclista a Venezuela (2.2)
10 Tage: 30.10.-08.11. Tour du Faso (2.2)





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