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Bahrain Cycling Team: Foltervorwürfe gegen Prinz Nasser – Menschenrechtler wenden sich an UCI
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07.06.2016

Bahrain Cycling Team: Foltervorwürfe gegen Prinz Nasser – Menschenrechtler wenden sich an UCI

Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Das Thema Bahrain Cycling Team, dessen Gründung offenbar kurz bevorsteht, erhält auf einmal eine politische Dimension. Wie Cycling Weekly berichtet, haben sich Menschenrechtler an die UCI gewandt und gefordert, der Mannschaft keine Lizenz zu erteilen, weil ihr Initiator, Prinz Nasser Bin Hamad Al Khalifa, unter dem Verdacht gravierender Menschenrechtsverletzungen steht.

In einem gemeinsamen Brief des Bahrain Institute for Rights and Democracy (BIRD) und des European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) an den Weltverbandspräsidenten Cookson heißt es: "Im April 2011, als die Regierung gegen kritische Demonstranten gewaltsam vorging, hat Prinz Nasser ein Untersuchungskomitee gegründet, das Athleten, die an diesen Demonstrationen teilgenommen haben, identifizieren und sanktionieren sollte. Einige Athleten haben glaubwürdige Angaben gemacht, wonach sie im Jahr 2011 genau zu jener Zeit gefoltert wurden. Obwohl es keine Hinweise darauf gibt, dass Nasser persönlich in die Folter von Athleten involviert war, haben drei Einwohner Bahrains behauptet, dass Prinz Nasser sie zwischen April und Mai 2011 persönlich der Folter unterworfen hat. Im Oktober 2014 bestätigte der höchste Gerichtshof des Vereinigten Königreichs, dass der Prinz wegen der Foltervorwürfe keine diplomatische Immunität in Großbritannien genieße."

Die Menschrechtlicher appellieren an den Ethikcodex der UCI, welcher jüngst auf einem Meeting des Management Committee noch einmal verschärft wurde: "Die Foltervorwürfe stellen den ethischen und moralischen Charakter Prinz Nassers infrage. Wenn sie sich als wahr herausstellen, dann hat Prinz Nasser ein schweres Verbrechen begangen, das den Radsport im Ganzen beschmutzen würde. Als Präsident der Ethikkommission sind Sie [Brian Cookson] veranwortlich für die Einhaltung der Prinzipien des Code of Ethics und die Integrität und den Ruf des Radsports... Daher fordern wir die Kommission auf, eine angemessene Untersuchung dieser Angelegenheit einzuleiten, bevor sie eine Lizenzvergabe an Prinz Nasser in Erwägung zieht... und verlangen, dass Prinz Nasser die Lizenz für sein Team verweigert wird und keine finanziellen Beiträge von ihm angenommen werden."

Das Thema Bahrain und die Menschenrechte taucht auch an anderen Stellen im Zusammenhang mit Sportveranstaltungen immer wieder auf. Beispielsweise wird jedes Jahr über die moralischen Aspekte des Formel-1-Rennens Großer Preis von Bahrain diskutiert.


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