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1:1 im Duell der Champions: Dem Olympiasieger gelingt in Montréal die Revanche gegen den Weltmeister
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11.09.2016

1:1 im Duell der Champions: Dem Olympiasieger gelingt in Montréal die Revanche gegen den Weltmeister

Info: GRAND PRIX CYCLISTE DE MONTRÉAL 2016
Autor: Felix Griep (Werfel)



Montréal, 11.09.2016 – Die WorldTour-Rennen in Kanada haben auch im siebten Jahr ihres Bestehens wieder für Unterhaltung der allerbesten Sorte gesorgt. Zwei Tage nach dem Rennen von Québec fiel auch beim Grand Prix Cycliste de Montréal nach zahlreichen Angriffen die Entscheidung in einem Sprint auf ansteigender Straße. Diesmal hatte der Olympiasieger Greg Van Avermaet das bessere Ende für sich und setzte sich vor Weltmeister Peter Sagan durch, dem er in Québec noch den Sieg hatte überlassen müssen.

Pöstlberger und Sütterlin in der Fluchtgruppe
Der Grand Prix Cycliste de Montréal fand auf demselben 12,1 Kilometer langen Stadtkurs statt, der seit der Erstaustragung des Rennens von 2010 unverändert geblieben ist. Die wichtigsten Streckenmerkmale waren somit weiterhin der knapp zwei Kilometer lange Anstieg auf die Côte Camilien-Houde zu Beginn und die etwa halb so lange Steigung zur Côte de la Polytechnique in der Mitte der Strecke. Lukas Pöstlberger (Bora-Argon 18), Fabien Grellier (Direct Energie) und die beiden bei Silber Pro Cycling angestellten, aber für die Nationalmannschaft gestarteten Kanadier Matteo Dal-Cin sowie Benjamin Perry gründeten die „Gruppe des Tages“, welcher sich kurz nach der ersten Zielpassage noch Jasha Sütterlin (Movistar) und Sean De Bie (Lotto Soudal) anschließen konnten. Ihr Vorsprung bewegte sich für lange Zeit im Bereich zwischen fünf und sechs Minuten, bis das Hauptfeld in der elften von 17 Runden allmählich das Tempo erhöhte. In den nächsten beiden Runden verlor die Spitzengruppe an der Côte Camilien-Houde jeweils einen Fahrer; zuerst Sütterlin, dann De Bie. Die restlichen vier Ausreißer nahmen noch drei Minuten Vorsprung mit auf die letzten vier Runden.


Zwei Tage zuvor in Québec:
Weltmeister Sagan schlägt in Olympiasieger Van Avermaet


Immer wieder Angriffe an der Côte Camilien-Houde
An der Côte Camilien-Houde gab es dann erstmals gezielte Tempoverschärfungen aus dem Feld, woraufhin sich eine Gruppe mit circa 25 Fahrern abspaltete, die erst eineinhalb Runden später wieder eingeholt wurde, so dass eine vorentscheidende Selektion verhindert wurde. Unterdessen hatte die Spitzengruppe auch noch Dal-Cin und überdies fast ihren kompletten Vorsprung verloren. So kam es eingangs der vorletzten Runde an der Côte Camilien-Houde zur Einholung der letzten Ausreißer, woraufhin Cyril Gautier (AG2R La Mondiale) sofort einen neuen Angriff startete. Durch diesen setzten sich der Franzose und sein Teamkollege Hugo Houle sowie Petr Vakoc (Etixx-Quick Step), Christopher Juul-Jansen (Orica-BikeExchange), Peter Stetina (Trek-Segafredo), Ignatas Konovalovas (FDJ), Diego Rosa (Astana), Sam Oomen (Giant-Alpecin) und der offensichtlich besonders angriffslustige Thomas Voeckler (Direct Energie) ab. Am Ende der Runde kam es auf der Zielgeraden jedoch wieder zum Zusammenschluss dieser Gruppe mit dem Hauptfeld, wobei Rosa sich diesem noch entzog. Der Italiener wurde dann aber an der Côte Camilien-Houde eingeholt, wo sich die Rennsituation wieder einmal grundlegend ändern sollte. Rui Costa (Lampre-Merida) hätte dort zehn Kilometer vor dem Rennende fast schon die endgültige Entscheidung herbeigeführt.

Costas Verfolgergruppe wird eingeholt und entsteht noch einmal
Bei der letzten Fahrt über die Côte Camilien-Houde gab es wieder Offensivaktionen aus dem AG2R-Lager, diesmal durch Ben Gastauer und Romain Bardet, und auch der Kanadier Ryder Hesjedal (Trek-Segafredo) zeigte sich einmal ganz vorne. Aber erst Ex-Weltmeister Costa konnte sich absetzen und mit kleinem Vorsprung den Kulminationspunkt des Anstiegs überqueren. Hinter dem Portugiesen formierte sich eine neunköpfige Gruppe voller Fahrer aus dem engsten Favoritenkreis. Mit Peter Sagan (Tinkoff) und Greg Van Avermaet (BMC Racing) waren der Erste und Zweite des GP de Québec dabei, des Weiteren Rigoberto Uran (Cannondale-Drapac), Ion Izagirre (Movistar), Gianni Moscon (Sky), Julian Alaphilippe (Etixx-Quick Step), Bauke Mollema (Trek-Segafredo), Romain Bardet (AG2R La Mondiale) und Costas Teamkollege Diego Ulissi. Weitere Angriffe aus dieser Gruppe heraus, bspw. von Mollema und Van Avermaet, wurden immer wieder von Sagan unterbunden. An der Côte de la Polytechnique kam zwar das, was vom Hauptfeld übrig war, wieder an die Gruppe heran, die kurz darauf auf Initiative des Etixx-Duos Alaphilippe/Petr Vakoc in fast identischer Konstellation aber wieder neu entstand. Sagan, Van Avermaet, Uran, Izagirre, Moscon und Ulissi waren erneut mit von der Partie.

Berauschendes Sprintfinale dank Bettiol, Ulissi, Sagan und Van Avermaet
Der Kampf zwischen dem Solisten Costa und seinen nun acht Verfolgern sowie zwischen dieser Gruppe und dem kleinen Feld machte das Finale auf den letzten fünf Kilometern zu einem wahren Thriller. Am Fuß der 560 Meter langen Schlusssteigungkam es gewissermaßen zu einem generellen Zusammenschluss, doch sofort riss alles wieder auseinander, weil der Endspurt zum Ziel begann. Alberto Bettiol (Cannondale-Drapac) versuchte sich mit einem Antritt 300 Meter vor dem Ende abzusetzen, aber Sagan verhinderte, dass der Italiener, der schon in Québec als Vierter ein starkes Ergebnis eingefahren hatte, ein Loch aufreißen konnte. Ulissi sprintete dann als Erster an ihm vorbei, hatte aber mit Sagan und Van Avermaet noch die beiden Topfavoriten an seinem Hinterrad kleben. Van Avermaet konnte schlussendlich das entscheidende Quäntchen draufsetzen, um sich in diesem heißen Dreikampf durchzusetzen. Sagan holte sich knapp vor Ulissi den zweiten Platz. Michael Matthews (Orica-BikeExchange) und Nathan Haas (Dimension Data) folgten auf den nächsten Plätzen, waren auch nicht sehr weit weg vom Sieger, aber doch nur Statisten bei dem Feuerwerk, welches Bettiol, der als Siebter ankam, Ulissi, der Weltmeister und der Olympiasieger dargeboten hatten.

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