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Colbrelli Sieger und Porte großer Verlierer einer weiteren aufregenden Paris-Nizza-Flachetappe
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06.03.2017

Colbrelli Sieger und Porte großer Verlierer einer weiteren aufregenden Paris-Nizza-Flachetappe

Info: PARIS - NICE 2017 (2.UWT)
Ticker zum Nachlesen: Sammel-Ticker P-N & T-A
Autor: Felix Griep (Werfel)



Amilly, 06.03.2017 – Auch am zweiten Tag von Paris-Nizza sorgten Regen und Wind für einen ungewöhnlich ereignisreichen Rennverlauf auf einer Etappe, die unter normalen Umständen wohl gähnend langweilig gewesen wäre. Schon kurz nach dem Start zerfiel das Peloton in viele Stücke und erst knapp 60 Kilometer vor dem Ziel formierte sich ein rund 70 Fahrer großes Hauptfeld, aus dem letztendlich der Italiener Sonny Colbrelli zu seinem ersten Erfolg in einem WorldTour-Rennen sprintete und dabei den Deutschen John Degenkolb knapp besiegte. Einer der größten Verlierer war der zweimalige Paris-Nice-Gesamtsieger Richie Porte, der fast eine Viertelstunde Rückstand kassierte.


Das Profil der 2. Etappe von Paris-Nizza

Hardy holt Bergpunkte, bevor wieder Chaos ausbricht
195 Kilometer auf weitestgehend topfebenem Terrain standen auf der 2. Etappe von Paris Nizza zwischen Rochefort-en-Yvelines und Amilly auf dem Programm, die einzige Bergwertung auf der Côte des Granges-le-Roi schon nach 10,5 Kilometern. Die 4 Punkte dort holte sich Romain Hardy (Fortuneo-Vital Concept), der nach dem Gewinn beider Bergwertungen der 1. Etappe im Gepunkteten Trikot angetreten war. Der Franzose hatte sich kurz nach dem Start mit Oliver Naesen (AG2R La Mondiale), Marc Soler (Movistar), Kristijan Koren (Cannondale-Drapac), Julien Simon (Cofidis), Sam Oomen (Sunweb), Manuele Mori (UAE Team Emirates), Natnael Berhane (Dimension Data) und Delio Fernandez (Delko Marseille Provence KTM) auf die Flucht begeben. So weit, so normal. Doch dann löste das Wetter – es war erneut kalt, regnerisch und windig – Panik im Peloton aus und zerstückelte es in etliche kleine Gruppen. Diejenigen, die es in die erste Staffel geschafft hatten, waren an einer Beruhigung der Lage überhaupt nicht interessiert. Die Intensität des Windkanten-Kampfes lässt sich allein schon mit der Durchschnittsgeschwindigkeit der ersten Rennstunde belegen: 50 km/h!

22-köpfige Spitzengruppe um Démare, Zakarin und Henao
Die Hardy-Gruppe wurde bereits bei Kilometer 28 vom ersten Teil des Feldes verschluckt. Nach einigem Hin und Her verfestigte sich die Rennsituation, an deren Spitze sich eine 22-köpfige Gruppe etablierte (vollständige Liste siehe Ticker, Eintrag von 14:07 Uhr). Der Mann im Gelben Trikot und seine Mannschaft hatten die extrem hektische Anfangsphase überragend gemeistert: Arnaud Démare war mit drei Teamkollegen an vorderster Front. Auch der Gesamtzweite Julian Alaphilippe und Marcel Kittel (beide Quick-Step Floors) waren dabei, ebenso wie der von zwei Teamkollegne unterstützte Alexander Kristoff (Katusha Alpecin) und der von Helfern isolierte John Degenkolb (Trek-Segafredo). André Greipel (Lotto Soudal) gehörte anfangs ebenfalls zu ihren Begleitern, bevor er durch einen Defekt zurückgeworfen wurde. Wieder einmal abgehängt war unter anderem Alberto Contador (Trek-Segafredo), um den herum sich jedoch ein einigermaßen großes Feld formierte, das den nach hundert Kilometern auf fast zwei Minuten angewachsenen Rückstand zu den Führenden – unter denen sich die Gesamtsieganwärter Ilnur Zakarin (Katusha Alpecin) und Sergio Henao (Sky) befanden – wieder verkleinern konnte, bis es 57 Kilometer vor dem Ziel zum Zusammenschluss kam.

Gilbert erst in einer Gruppe, dann alleine gegen das Hauptfeld
Immerhin rund 70 Fahrer hatten wieder zusammengefunden und brachten die Etappe auf eine ausgesprochen „normale“ Art und Weise zu Ende. Sven Erik Byström (Katusha Alpecin), Tony Gallopin (Lotto Soudal), Maarten Wynants (LottoNL-Jumbo), Evaldas Siskevicius (Delko Marseille Provence KTM) sowie Marc Sarreau (FDJ) und Geoffrey Soupe (Cofidis) nahmen sofort Reißaus, wobei die beiden Letztgenannten bald wieder zurückfielen und dafür Philippe Gilbert (Quick-Step Floors) zu der neuen Fluchtgruppe hinzustieß, die einen Maximalvorsprung von 1:20 Minute herausfuhr. Démares FDJ-Mannschaft verkürzte den Rückstand mit Hilfe einiger Fahrer anderer Teams bis zur 20-Kilometer-Marke wieder auf eine halbe Minute, woraufhin Gilbert seine Mitausreißer durch eine flotte Attacke abschüttelte. Der belgische Meister baute seinen Vorsprung zum Hauptfeld noch einmal um etwa zwanzig Sekunden aus, bevor dieses richtig ins Rollen kam und ihn 6,5 Kilometer vor dem Ziel einfing. Es folgten noch drei Einzelattacken, zuerst von Alexey Lutsenko (Astana), der 2016 eine Etappe als Solist gewonnen hatte, dann von Kristijan Koren (Cannondale-Drapac) und zu guter Letzt direkt nach der Flamme Rouge vom Schweizer Michael Albasini (Orica-Scott).

Der größte Karriereerfolg für Colbrelli – ein Desaster für Porte
Alla Angriffe brachten nichts mehr und es kam zur Sprintentscheidung und einem angesichts der ausgesprochen hochkarätigen Besetzung doch einigermaßen überraschenden Gewinner: Sonny Colbrelli (Bahrain Merida), der eigentlich eher ein Faible für hügelige Rennen hat – exemplarisch seien seine Siege bei GP di Lugano und Tre Valli Varesine in der vorigen Saison genannt –, stach die Konkurrenten aus und kam knapp vor John Degenkolb (Trek-Segafredo) als Erster über die Ziellinie. Mit Platz drei verteidigte Démare die Gesamtführung vor dem nun sechs Sekunden zurückliegenden Alaphilippe, der an einem Zwischensprint zwei Sekunden Gutschrift verbucht hatte. Greipel (8.), Kristoff (9.) und Kittel (20.) spielten keine Rolle bei der Entscheidung um den Tagessieg. Bryan Coquard (Direct Energie) erreichte das Ziel erst mit 21 Minuten Rückstand in der letzten kleinen Gruppe und Nacer Bouhanni (Cofidis) stieg 30 Kilometer vor dem Ende aus. Einer der größten Verlierer des Tages war darüber hinaus Richie Porte (BMC Racing), der im großen Gruppetto mit 14:16 Minuten Rückstand finishte und alle Hoffnungen auf einen dritten Gesamtsieg nach 2013 und 2015 begraben kann.

-> Zum Resultat

Die 3. Etappe ist wieder ein eigentlich unscheinbares Teilstück mit kleineren Bergwertungen 62 und 25,5 km vor dem Ziel, das normalerweise in einem Massensprint enden sollte. Allerdings bleibt die Wettervorhersage weiterhin sehr unfreundlich ...







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