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Sagan feiert im Sprint gegen die Gesamtklassements-Fahrer einen weiteren Sieg bei Tirreno-Adriatico
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12.03.2017

Sagan feiert im Sprint gegen die Gesamtklassements-Fahrer einen weiteren Sieg bei Tirreno-Adriatico

Info: TIRRENO - ADRIATICO 2017 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Fermo, 12.03.2017 – Was Peter Sagan zu leisten im Stande ist, weiß längst schon jeder Radsport-Beobachter. Bei Tirreno-Adriatico konnte der Weltmeister wieder einmal zwei verschiedene Seiten seines Könnens demonstrieren. Nachdem er auf der 3. Etappe einen Massensprint gewonnen hatte, überstand er ein von den Bergspezialisten sehr intensiv geführtes Rennen auf der außerordentlich hügeligen 5. Etappe und holte sich im Sprint einer kleinen Gruppe vor Thibaut Pinot und weiteren Fahrern, die um die vordersten Plätze der Gesamtwertung kämpfen, den nächsten Sieg. Nairo Quintana verteidigte seine Führung souverän und verlor darüber hinaus mit Adam Yates seinen zuvor gefährlichsten Verfolger.


Das Profil der 5. Etappe von Tirreno-Adriatico

Große, stark besetzte Ausreißergruppe
Die Etappe einen Tag zuvor war vielleicht wegen ihres sehr langen Schlussanstiegs zum Monte Terminillo als schwerstes und entscheidendes Teilstück von Tirreno-Adriatico eingestuft worden, doch die 5. Etappe von Rieti nach Fermo war nicht nur wegen ihrer Länge von 210 Kilometern ebenfalls ein Highlight. Das wilde Zickzack der Profillinie auf der zweiten Streckenhälfte ließ einen sehr unsteten, schwer vorsehbar und kaum kontrollierbaren Rennverlauf erwarten. Schon die ersten rund 30 Kilometer waren ausgesprochen intensiv, weil viele Fahrer offenbar an die Möglichkeit eines Ausreißersieges glaubten. So entstand tatsächlich eine Gruppe, deren Potenzial weitaus höher zu bewerten war als nur das Einsammeln einiger Prämien an Zwischensprints und Bergwertungen. Es gehörten ausgesprochene Fluchtspezialisten wie der von seinem Teamkollegen Scott Thwaites begleitete Stephen Cummings (Dimension Data) und Alexis Gougeard (AG2R La Mondiale) zu den elf Ausreißern, des Weiteren auch Niki Terpstra (Quick-Step Floors), Maxime Monfort (Lotto Soudal) und Maurits Lammertink (Katusha Alpecin). Die italienischen Hoffnungen auf den ersten Heimerfolg bei Tirreno-Adriatico seit Adriano Maloris Zeitfahrsieg auf der 1. Etappe 2015 ruhten auf Moreno Moser (Astana), Marco Canola (Nippo-Vini Fantini), Gianni Moscon (Sky), Filippo Ganna (UAE Team Emirates) und Bergtrikot-Träger Davide Ballerini (Androni Giocattoli-Sidermec).

Alle Fluchtgruppen sind nicht von langer Dauer
Ein Kampf der Ausreißer um den Etappensieg hätte sehr spannend werden können, aber es wurde recht schnell klar, dass es dazu nicht kommen würde, als ihr Vorsprung in einer lagen Abfahrt, die praktisch das gesamte zweite Streckenviertel ausmachte, von vier auf eine Minute zurückging. Im dann folgenden Anstieg zur Bergwertung Capo di Monte, dem mit rund 15 Kilometern längsten durchgehend ansteigenden Abschnitt der Etappe, zerfiel die Gruppe. Während sich Lammertink erst einmal alleine absetzte, griffen aus dem Feld Simon Clarke (Cannondale-Drapac) und Kanstantsin Siutsou (Bahrain Merida) an, arbeiteten sich durch die zurückfallenden Ausreißer voran, bis sie schließlich Gougeard und Moscon einsammelten und mit ihnen zu Lammertink aufschlossen. Auch diese Konstellation war jedoch nur von kurzer Dauer und 80 Kilometer vor dem Ziel gab es einen generellen Zusammenschluss. Es verging nicht viel Zeit, bis eine neue Gruppe mit Mattia Cattaneo (Androni Giocattoli-Sidermec), Tim Wellens (Lotto Soudal), Mikel Landa (Sky) und dem in der Gesamtwertung nur knapp zwei Minuten zurückliegenden Bob Jungels (Quick-Step Floors) entstand, die rund 30 Kilometer lang mit bis zu einer Minute Vorsprung das Rennen anführte, bevor auch sie ein frühes Ende fand. Es blieben dann noch 44 Kilometer auf engen, immer wieder steil auf und ab führenden Straßen zu absolvieren.


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Viele Angriffe sorgen für erwartet hektischen Rennverlauf
Nach einem kurzen, aussichtslosen Solo von Michal Kwiatkowski (Sky) direkt nach der Einholung der Jungels-Gruppe ging es im Anstieg zur Bergwertung auf der Muro di Capodarco (2,6 km à 6,0%, max. 18%) wieder rund. Als Erste attackierten Fabio Felline (Trek-Segafredo) und Oscar Gatto (Astana), Kwiatkowski folgte ihnen, dann setzten Tejay Van Garderen (BMC Racing) und Rafal Majka (Bora-Hansgrohe) nach. Kurz darauf kam es allerdings erneut zu einem Zusammenschluss des nun schon stark dezimierten Feldes. Wenig später versuchte Kwiatkowski es ein weiteres Mal, dann traten auch Roman Kreuziger (Orica-Scott) und Diego Rosa (Sky) sowie Rui Costa (UAE Team Emirates) und Damiano Caruso (BMC) in Erscheinung. Doch einen nennenswerten Vorsprung gab es erst wieder für Vasil Kiryienka (Sky) und Luis Leon Sanchez (Astana), die sich 23 Kilometer vor dem Ende absetzen konnten und gut 30 Sekunden Vorsprung herausfuhren. Kiryienka blieb nur elf Kilometer lang an der Spitze, bis Sanchez ihm davonfuhr. Für den Spanier wurde es in der vorletzten Steigung neun Kilometer vor dem Ende eng, als Tejay Van Garderen (BMC Racing) aus dem Feld attackierte und zu ihm aufschloss. Zu zweit konnten sie noch eine Weile ein paar Sekunden vor den übrigen Favoriten herfahren, jedoch ohne große Hoffnungen, es bis ins Ziel zu schaffen.

Weltmeister Sagan beißt sich an der Gruppe der besten Kletterer fest
Die Zeit an der Spitze von Sanchez und Van Garderen endete gut drei Kilometer vor dem Ziel in einer 800 Meter langen Passage mit 14%iger Durchschnittssteigung, wo Sébastien Reichenbach (FDJ) eine Attacke seines Teamkollege Thibaut Pinot lancieren wollte, was aber durch einen Angriff von Nairo Quintana (Movistar) unterbunden wurde. Als die Straße danach kurz abflachte, wartete der Leader auf sieben wenige Meter hinter ihm folgende Fahrer, ehe Geraint Thomas (Sky) und Pinot das Tempo wieder anzogen. Trotzdem konnte ein Quartett um Peter Sagan (Bora-Hansgrohe) noch einmal nach vorne aufschließen, was den Bergspezialisten den Tag vermasselte. Denn der Weltmeister unterband im Finale erst einen Angriff von Rigoberto Uran (Cannondale-Drapac) auf dem ansteigenden Schlusskilometer und gewann dann locker den Sprint der Gruppe vor Pinot, Primoz Roglic (LottoNL-Jumob) und Thomas. Die sechs Sekunden Gutschrift für Platz zwei brachten Pinot in der Gesamtwertung auf 50 Sekunden an Quintana heran, dessen bisheriger erster Verfolger Adam Yates (Orica-Scott) wegen Krankheit aufgegeben hatte. Rohan Dennis (BMC Racing) machte einen Sprung von Rang fünf auf drei, weil der vorherige Viertplatzierte Jonathan Castroviejo (Movistar) einige Zeit verlor; Roglic verbesserte sich von Position sieben auf vier. Sagan löste Mirco Maestri (Bardiani CSF), der erstmals bei dieser Rundfahrt nicht als Ausreißer aktiv war, als Führenden der Punktewertung ab.

-> Zum Resultat

Ein dritter Etappensieg für Sagan wäre auf der morgigen 6. Etappe durchaus möglich, weil mit einer Sprintankunft gerechnet werden darf. Im ansonsten topfebenen Finale gibt es zudem etwa zwischen Kilometer neun und vier einen Abschnitt mit einem leichten Anstieg und einer Abfahrt, der für Attacken genutzt werden könnte.







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