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Viviani gewinnt den einzigen Massensprint der Tour de Romandie 2017 vor Colbrelli und Schwarzmann
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28.04.2017

Viviani gewinnt den einzigen Massensprint der Tour de Romandie 2017 vor Colbrelli und Schwarzmann

Info: TOUR DE ROMANDIE 2017 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Payerne, 28.04.2017 – Gestern verspielte das Peloton bei der Tour de Romandie seine erste Gelegenheit für einen Massensprint, doch auf der heutigen 3. Etappe ließen sich die Mannschaften der schnellen Männer nicht noch einmal zum Narren halten. Vor allem Bahrain Merida investierte viel Energie in die Verfolgung von Ausreißern, verpasste letztlich aber den großen Wurf. Sonny Colbrelli musste sich im Endspurt Sky-Fahrer Elia Viviani geschlagen geben. Platz drei ging an den Deutschen Michael Schwarzmann. Ein gut zwanzig Kilometer langes Solo von Alex Dowsett und ein Angriff von Alexander Edmondson auf dem Schlusskilometer sorgten für ein spannendes Finale.


Das Profil der 3. Etappe der Tour de Romandie

Der erste trockene Tag der Tour de Romandie 2017
Diskussionen, ob man überhaupt fahren könne oder die 3. Etappe lieber absagen solle, gab es an diesem Freitagmorgen, nachdem man in Payerne in einer weißen Winterlandschaft erwacht war. Doch der in der Nacht gefallene Schnee schmolz rasch wieder dahin und ein Hauch von Frühling erhielt Einzug in der Westschweiz; die Temperatur kletterte im Tagesverlauf bis auf zehn Grad und – das Wichtigste nach zuvor drei nassen Renntagen – es blieb trocken! Am Ende der 187 Kilometer, die in drei Schleifen um den Ort Payerne absolviert wurden, rechnete man mit einem Massensprint, doch sieben Fahrer fanden sich zu einer Ausreißergruppe zusammen, um dem am Vortag überraschend siegreichen Stefan Küng nachzueifern. Toms Skujins (Cannondale-Drapac), der zu Beginn der gestrigen Etappe eine Zeitlang als Verfolger versucht hatte, Anschluss an die Küng-Gruppe zu finden, dies aber nicht schaffte, war diesmal mit von der Partie. Ebenso wie Davide Martinelli (Quick-Step Floors), Hugo Houle (AG2R La Mondiale), Nikita Stalnov (Astana), der Österreicher Lukas Pöstlberger (Bora-Hansgrohe) und die beiden Belgier Victor Campenaerts (LottoNL-Jumbo) und Thomas De Gendt (Lotto Soudal).

Reichenbach unter Angreifern an letzter Bergwertung
Das Feld hatte aus den Fehlern der vorherigen Etappe gelernt und ließ die Gruppe heute nicht sechs Minuten Vorsprung herausfahren, sondern nur drei. Vor allem Bahrain Merida, die Mannschaft von Sonny Colbrelli, der gestern im Sprint des Feldes der Schnellste war, bemühte sich redlich darum, die Ausreißer an einer möglichst kurzen Leine zu halten. Das führte letztlich dazu, dass es schon 36 Kilometer vor dem Etappenende den Zusammenschluss gab. Nur wenige Kilometer später folgte der Anstieg zur vierten und letzten Bergwertung des Tages in Sassel (2,6 km à 5,9%, max. 12%), wo es erwartungsgemäß neue Attacken gab. Eine erste von Simon Clarke (Cannondale-Drapac) und kurz darauf eine weitere von Tosh Van Der Sande (Lotto Soudal). Bei beiden Angriffen stiefelte jeweils ein Fahrer aus dem FDJ-Rennstall hinterher, zuerst Arnaud Courteille und dann der Schweizer Sébastien Reichenbach. Als Quartett vereint, erreichten sie die Bergwertung rund zehn Sekunden vor dem Feld, bevor sie kurz darauf bereits wieder eingeholt wurden. Ruhe kehrte trotzdem weiterhin nicht ein, immer wieder gab es Antritte von neuen Fahrern an der Spitze des Pelotons.


Cofitine vor Ort:
Fotos aus Payerne von unserer LiVE-Radsport-Fotografin


Prolog-Zweiter Dowsett unternimmt eine Solo-Flucht
Zeitfahrspezialist Alex Dowsett (Movistar) hatte genügend Antrittsschnelligkeit, um sich 25 Kilometer vor Schluss abzusetzen, und das nötige Durchhaltevermögen, um sich daraufhin lange Zeit alleine vor dem Feld zu behaupten. Bis auf eine halbe Minute baute der Brite seinen Vorsprung aus. Nun trat Bahrain Merida wieder in Erscheinung, nachdem sie sich rund um den letzten Anstieg von der Spitze des Feldes zurückgezogen und keine Bemühungen unternommen hatten, die diversen Angriffe zu unterbinden. Colbrellis Mannschaft brachte den Solisten Dowsett unter Kontrolle, bevor auch Quick-Step Floors und Sky dabei halfen, ihm wieder näherzukommen und ihn ein gutes Stück vor dem Ziel einzufangen: um 2,05 Sekunden hatte Dowsett im Prolog den Sieg verpasst – heute waren es 3,6 Kilometer, die ihm fehlten. Nach seiner Einholung zeigte sich erstmals das deutsche Team Bora-Hansgrohe um Sprinter Michael Schwarzmann vorne und führte das Peloton bis zur Flamme Rouge. Dort drängelte sich das Team Sky vorbei. Chris Froome brachte den schwarzen Sprint-Zug, bestehend aus Gianni Moscon, Owain Doull und Elia Viviani mit einer kraftvollen Tempoverschärfung an die Spitze.

Viviani behält trotz Edmondsons Attacke einen kühlen Kopf
Es schien alles perfekt zu laufen für das Team Sky, bis es von einem anderen starken Zeitfahrer überrumpelt wurde: der Prolog-Vierte Alexander Edmondson (Orica-Scott) lancierte 300 Meter vor dem Ende eine gefährliche Attacke. Aber Viviani reagierte schnell und ließ sich vom Australier nicht abhängen. Nach einer letzten leichten Kurve konnte der Italiener auf den finalen 50 Metern locker vorbeiziehen und seinen ersten Saisonsieg einfahren – nach bislang sechs zweiten Plätzen in 2017, u.a. auf einer Etappe von Tirreno-Adriatico und beim Scheldeprijs. Sein Landsmann Colbrelli und Schwarzmann folgten auf den Plätzen zwei und drei, Edmondson wurde noch Vierter. Mit dieser Platzierung hätte er die Führung in der Punktewertung übernommen, wenn Stefan Küng (BMC Racing) nicht vorausschauend gewesen wäre und beim letzten Zwischensprint des Tages, als gerade Dowsetts Solo lief, mit einem kleinen Vorstoß den zweiten Platz und zehn Punkte eingesammelt hätte – acht Zähler beträgt damit der Vorsprung des Schweizers im Grünen Trikot. In der Gesamtwertung bleibt Fabio Felline (Trek-Segafredo) nach wie vor der Erste, acht Sekunden vor Maximilian Schachmann (Quick-Step Floors) und Jesus Herrada (Movistar).

-> Zum Resultat

Noch 58 Fahrer liegen in der Gesamtwertung innerhalb einer Minute, doch auf der morgigen 4. Etappe wird sich das definitiv ändern. Die Königsetappe führt über Jaunpass (5,9 km à 8,3%), Saanenmöser (7,6 km à 4,4%) und Col du Pillon (7,0 km à 5,2%) zur Bergankunft in Leysin (4,0 km à 7,2%, max. 12,0%).







Die letzten Meter des Massensprints in Payerne
Die letzten Meter des Massensprints in Payerne

Elia Viviani gewinnt die 3. Etappe der Tour de Romandie
Elia Viviani gewinnt die 3. Etappe der Tour de Romandie

Fabio Felline bleibt weiterhin im Gelben Trikot
Fabio Felline bleibt weiterhin im Gelben Trikot

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