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Molard sorgt für 4. französischen Etappensieg bei Paris-Nizza, Poels zieht sich Schlüsselbeinbruch zu
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10.03.2018

Molard sorgt für 4. französischen Etappensieg bei Paris-Nizza, Poels zieht sich Schlüsselbeinbruch zu

Info: PARIS - NICE 2018 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Vence, 09.03.2018 – Paris-Nizza ist in diesem Jahr so französisch wie schon lange nicht mehr. Auf der 6. Etappe sorgte Rudy Molard bereits für den vierten Tagessieg eines heimischen Fahrers – so viele hatte es bei der Fahrt zur Sonne zuletzt 1987 gegeben! Der FDJ-Fahrer entzog sich 1400 Meter vor dem Ziel einer Favoritengruppe, in welcher nach einem harten Kampf am und nach dem letzten Anstieg des Tages noch 15 Fahrer weitere verblieben waren. Luis León Sanchez hatte am Berg mühevoll mithalten können und bleibt noch mindestens einen weiteren Tag im Gelben Trikot, während Wout Poels‘ Siegambitionen nach einem Sturz der Vergangenheit angehören.


Das Profil der 6. Etappe von Paris-Nizza

Teuns muss seinen Ausreißversuch abbrechen
Etwa 20 Kilometer dauerte es auf der insgesamt 198 Kilometer langen 6. Etappe von Paris-Nizza bis sich eine Ausreißergruppe bildete, deren Etablierung dadurch unterstützt wurde, dass das Peloton an einer Stelle vom Kurs abkam und kurzzeitig eine falsche Route einschlug. An der Spitze des Rennens fusionierten bald darauf sechs Führende und sieben Verfolger zu einer 13-köpfigen Gruppe: Neben Lars Bak Ytting und Thomas De Gendt (beide Lotto Soudal) sowie Cyril Lemoine und Bert Van Lerberghe (beide Cofidis) waren Amaël Moinard (Fortuneo-Samsic), Paul Martens (LottoNL-Jumbo), Tom Scully (Education First-Drapac), Fabien Grellier (Direct Energie), Alexander Kristoff (UAE Emirates), Nils Politt (Katusha Alpecin), Arnaud Démare (Groupama-FDJ) und Carlos Barbero (Movistar) dabei – und Dylan Teuns (BMC Racing). Mit genau einer Minute Rückstand in der Gesamtwertung war der Belgier einigen Teams ein Dorn im Auge und erst als Teuns sich mehr oder weniger freiwillig wieder zurückfallen ließ, konnte der Vorsprung der dann noch zwölf Ausreißer auf rund drei Minuten ansteigen.

Bergtrikot-Duell zwischen De Gendt und Grellier
Nach 101 Kilometern, 97 vor dem Ziel, erreichte man die erste Bergwertung des Tages. Drei weitere, die ebenfalls alle zur 2. Kategorie gehörten, folgten auf den nächsten 60 Kilometern. Sie alle endeten auf dieselben Weise: De Gendt, der das Paris-Nizza-Bergtrikot 2015 schon einmal gewonnen hatte, verwies Grellier auf Platz zwei. Damit holte der Belgier in der Summe zwar acht Punkte mehr, allerdings hatte Grellier sich auf den vorherigen Etappen bereits einen Vorsprung von zehn Zählern erarbeitet, so dass er nun zwei Punkte vor De Gendt das Bergklassement anführt. Im Verlauf der Bergwertungen fielen aus der Spitzengruppe nach und nach immer mehr Fahrer zurück, bis nur noch fünf übriggeblieben waren. Als deren Vorsprung nach der vierten Bergwertung unter eine halbe Minute sank, ließ Grellier sich zurückfallen – De Gendt, Moinard, Scully und Barbero wurden dann wenig später, 25 Kilometer vor Etappenende, ebenfalls eingeholt. Das sehr aktive Mitchelton-Scott-Team führte anschließend das Peloton zum letzten und schwersten Anstieg der Etappe, einer 1. Kategorie 8,5 Kilometer vor dem Ziel.

Yates probiert es in der Abfahrt immer wieder
Im Anstieg zur Côte de la Colle sur Loup (1,8 km à 10,0%) spielten Alexis Vuillermoz (AG2R La Mondiale), der immer wieder das Tempo in die Höhe trieb, und Wout Poels (Sky), der zweimal attackierte, die Hauptrollen. Die ganz große Selektion konnten sie aber nicht herbeiführen. Unmittelbar vor Erreichen der Bergwertung griff Simon Yates (Mitchelton-Scott) an, um mit einem kleinen Vorteil in die Abfahrt zu gehen. Ganz dicht hinter dem Briten folgte ein Dutzend Fahrer und an letzter Position dieser Gruppe der Mann im Gelben Trikot: Luis León Sanchez (Astana) war in den steilsten Stellen des Anstiegs zwar ins Straucheln geraten, konnte letztlich aber den Kontakt zu den restlichen Favoriten halten. Yates wurde in der Abfahrt schnell wieder eingeholt, griff aber sogleich wieder an und unternahm, als die Verfolger wenig später ein weiteres Mal zu ihm aufschlossen auch noch einen dritten Versuch, bei welchem er wertvolle Unterstützung durch Tim Wellens (Lotto Soudal) bekam. Das Duo brachte es vier Kilometer vor dem Ziel auf 16 Sekunden Vorsprung.

Molard und die Izagirres attackieren im Finale
Mit diesem Vorsprung stellten Yates und Wellens zwar noch keine direkte Gefahr für das Gelbe Trikot dar, trotzdem verausgabte sich Jakob Fuglsang für seinen Teamkollegen Sanchez in der Verfolgungsarbeit, bis das Duo schließlich drei Kilometer vor dem Ziel eingeholt wurde. Daraufhin trat erstmals Rudy Molard (Groupama-FDJ) in Erscheinung, dessen Angriff im Verbund mit Ion Izagirre (Bahrain Merida) jedoch nicht lange andauerte. Nachdem dann auch Ions Bruder und Teamkollege Gorka mit einem Ausreißversuch gescheitert war, fasste sich Molard ein Herz und attackierte 1400 Meter vor Schluss erneut. Diesmal konnte sich der 28-jährige Franzose absetzen und erkämpfte sich mit letztlich nur zwei Sekunden Vorsprung drei Jahre nach einem Etappenerfolg bei der Tour du Limousin seinen zweiten Profi-Sieg. Wellens und Julian Alaphilippe (Quick-Step Floors) sprinteten als Zweiter und Dritter noch zu Zeitgutschriften, Sanchez ging in dieser Hinsicht als Vierter leer aus. Es waren am Ende 15 Fahrer, die gemeinsam knapp hinter Molard das Ziel erreichten, während die nächste Gruppe schon 44 Sekunden Rückstand verzeichnete.

Ein Sturz beendet Poels‘ Kampf um den Gesamtsieg
In der Gesamtwertung bleibt Sanchez den vierten Tag in Folge auf der ersten Position. Vor der großen Bergankunft in Valdeblore La Colmiane ist nun Alaphilippe (+0:22) sein erster Verfolger. Poels, der zuvor Rang zwei belegt hatte, war in der schnellen Abfahrt vom letzten Berg, bei der teils recht schlechte Straßenverhältnisse vorherrschten, gestürzt und hatte das Rennen nicht wieder aufnehmen können. Mit einem Schlüsselbeinbruch wird der Niederländer nun erst einmal eine Weile ausfallen. Für Sky wäre es fast noch schlimmer gekommen: Als sich während der Attacken von Molard und den Izagirre-Brüdern die Favoritengruppe kurzzeitig geteilt hatte, war Sergio Henao einer der Abgehängten. Gemeinsam mit Teamkollege David De La Cruz konnte der Titelverteidiger das Loch aber wieder schließen und liegt als Gesamtachter (+0:46) weiterhin in Reichweite des Gelben Trikots. Für den Gesamtdritten Marc Soler (Movistar/+0:26) hat sich die Situation in der Nachwuchswertung deutlich verbessert, weil er seinem bisher hartnäckigsten Gegner, dem Österreicher Felix Großschartner (Bora-Hansgrohe) gut eine Minute abnehmen konnte.

-> Zum Resultat

Auf der 7. Etappe werden die Fahrer mit dem längsten Anstieg der Rundfahrt konfrontiert: dieser führt zum 1500 Meter hoch gelegenen Ziel in Valdeblore La Colmiane (16,3 km à 6,2%).

Video der Zielankunft






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