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Königsetappe von Tirreno-Adriatico wird Landas Beute, das Leadertrikot kehrt zur BMC zurück
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10.03.2018

Königsetappe von Tirreno-Adriatico wird Landas Beute, das Leadertrikot kehrt zur BMC zurück

Info: TIRRENO - ADRIATICO 2018 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Sassotetto, 10.03.2018 – Am vierten Tag von Tirreno-Adriatico stand die längste der drei Bergankünfte der italienischen WorldTour-Rundfahrt auf dem Programm, die an der Spitze aber nicht für besonderes große Zeitabstände sorgte. Etappensieger Mikel Landa und zwei Begleiter, die er im Endspurt niederringen konnte, lagen nur wenige Sekunden vor einer größeren Verfolgergruppe um Damiano Caruso und Michal Kwiatkowski, die, durch lediglich eine einzige Sekunde getrennt, die Plätze eins und zwei der Gesamtwertung belegen. Dem vorherigen Leader Geraint Thomas machten Probleme mit seiner Kette einen Strich durch die Rechnung.


Das Profil der 4. Etappe von Tirreno-Adriatico

Immer wieder Mosca und Bagioli
Obwohl 219 Kilometer lang und von Start bis Ziel ausgesprochen hügelig, konzentrierte sich der Kampf der Favoriten auf der 4. Etappe von Tirreno-Adriatico vollständig auf den Schlussanstieg nach Sassotetto (11,8 km à 7,2%), was zwei üblichen Verdächtigen die Gelegenheit gab, sich einmal mehr in einer Ausreißergruppe zu zeigen: Jacopo Mosca (Wilier Triestina-Selle Italia) gewann bei seiner dritten Flucht in Folge beide Zwischensprints und Nicola Bagioli (Nippo-Vini Fantini-Europa Ovini) entschied drei Bergwertungen für sich, womit sie ihre jeweiligen Führungen in Punkte- und Bergklassement weiter festigten. Als „Neulinge“ waren diesmal Mads Pedersen (Trek-Segafredo), Antoine Duchesne (Groupama-FDJ), Krists Neilands (Israel Cycling Academy) und Aleksandr Vlasov (Gazprom-RusVelo) mit ihnen in der Gruppe, die zu ihren besten Zeiten mehr als sechs Minuten Vorsprung aufwies, aber nur noch mit einer in den letzten Berg ging. Dort konnten sich Neilands und Vlasov am längsten an der Spitze halten, bis sieben Kilometer vor dem Ende auch sie sich dem Hauptfeld mit den Topkletterern beugen mussten.

Lopez eröffnet den Kampf am Schlussanstieg
Astana hatte das Geschehen am Schlussanstieg in die Hand genommen und Alexey Lutsenko und Tanel Kangert leisteten die letzte Vorarbeit für den zu erwartenden Angriff von Miguel Angel Lopez. 5,4 Kilometer vor dem Ziel war es soweit und der Kolumbianer stiefelte alleine davon. Fabio Aru (UAE Emirates) lancierte als erster Fahrer einen Konter, dem sich Rafal Majka (Bora-Hansgrohe) umgehend anschloss. Wenig später fuhr zudem Ben Hermans (Israel Cycling Academy) aus der Hauptgruppe heraus, in welcher nun das noch mit vier Fahrern vertretene Team Sky gefordert war. Bis zur Vier-Kilometer-Marke schlossen nacheinander erst Majka, dann Aru und schließlich auch Hermans zu Lopez auf und das Quartett konnte gut zwanzig Sekunden Vorsprung sein Eigen nennen. Kurz darauf zerfiel es aber auch schon wieder, als Majka attackierte. Der Pole, der nach einem Sturz auf der vorherigen Etappe in der Gesamtwertung überhaupt keine Rolle mehr spielte, blieb eine Weile alleiniger Spitzenreiter, nicht ahnend, dass weiter hinten durch Mikel Landas (Movistar) Angriff aus der Favoritengruppe 2,7 Kilometer vor dem Ziel Unheil aufzog.

Endspurt zwischen Bennett, Majka und Landa
Landa konnte recht schnell den von Krämpfen geplagten Lopez überholen und zu Aru und Hermans aufschließen, die er dann wieder an Majka heranzog. Zwei Kilometer vor Schluss waren damit erneut vier Mann an der Spitze, die diesmal auch nicht durch eine umgehende Tempoverschärfung Landas getrennt werden konnten. Bei den Verfolgern konnte Romain Bardet (AG2R La Mondiale) sich mit seinem Angriff nicht losreißen, dafür schaffte George Bennett (LottoNL-Jumbo), als bereits der letzte Kilometer angebrochen war, den Sprung nach vorne zu den Führenden, bei denen Hermans als Erster nicht mehr mithalten konnte. Als Bennett 300 Meter vor dem Ziel einen Sprint anzog, musste auch Aru abreißen lassen, aber Majka und Landa konten den Neuseeländer wieder überflügeln. Landa gewann letztlich den Endspurt des Trios – sein erster Sieg für sein neues Team Movistar –, Majka und Bennett wurden zeitgleich Zweiter und Dritter. Aru und Hermans finishten mit sechs Sekunden Rückstand als Vierter und Fünfter, ganz knapp vor acht weiteren Fahrern, die in derselben Zeit gewertet wurden.

Es bleibt spannend zwischen BMC und Sky
Die Frage, ob Geraint Thomas (Sky) im unmittelbaren Etappenfinale in der Lage gewesen wäre, sein Leadertrikot zu verteidigen, blieb ohne zufriedenstellende Antwort, weil der Brite 1100 Meter vor dem Ziel durch einen Defekt ausgebremst wurde. So verlor er am Ende 40 Sekunden und ist das blaue Leibchen erst einmal los. Es gehört nun wieder Damiano Caruso, der es nach dem Sieg des BMC Racing Teams im Mannschaftszeitfahren bereits einmal getragen hatte. Sky-Fahrer Michal Kwiatkowski, der gemeinsam mit dem Italiener in jener Gruppe finishte, die sechs Sekunden nach den Top3 ankam, liegt nur eine Sekunde zurück auf Rang zwei. Mit elf Sekunden Rückstand folgt Wilco Kelderman (Sunweb) vor Landa (+0:20) und Thomas (+0:26), der trotz seines Materialpechs noch nicht alle Chancen auf den Gesamtsieg verloren hat. Insgesamt gibt es sogar noch 14 Fahrer, die weniger als eine Minute hinter dem neuen Spitzenreiter liegen.

-> Zum Resultat

Auf der 5. Etappe erwartet die Fahrer in Filottrano ein sehr tückisches Finale mit zwei Steigungen auf den letzten fünf Kilometern. Die erste beinhaltet einen 800 Meter langen Abschnitt mit durchschnittlich 11,8%, die letzte hat auf 1,7 Kilometer einen Mittelwert von 5,2%.

Video der Zielankunft







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