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Giro-Sechster Pello Bilbao gewinnt die Königsetappe der Dauphiné
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09.06.2018

Giro-Sechster Pello Bilbao gewinnt die Königsetappe der Dauphiné

Info: CRITÉRIUM DU DAUPHINÉ 2018 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



La Rosière, 09.06.2018 – Als Gesamtsechster gehörte er zu den Entdeckungen des Giro d'Italia und zwei Wochen später konnte Pello Bilbao auch bei der Dauphiné noch einmal auftrumpfen: Auf der Königsetappe hielt sich der 28-jährige Baske als einziger Ausreißer alle Favoriten vom Leib und finishte 21 Sekunden vor Geraint Thomas, der seine Führung ein weiteres Mal deutlich ausbauen konnte. Auf den weiteren Positionen der Gesamtwertung gab es zahlreiche Verschiebungen, wobei Adam Yates, Romain Bardet und Daniel Martin zu den größten Profiteuren zählten.


Das Profil der 6. Etappe der Dauphiné

Cataldo auf beiden HC-Bergen Erster
Am 18. Juli steht die erste Bergankunft der Tour de France auf dem Programm. Vor dem finalen Anstieg nach La Rosière (Kat. 1) sind Montée de Bisanne (Kat. HC), Col du Pré (Kat. HC) und Cormet de Roselend (Kat. 2) zu überstehen. Gut fünf Wochen zuvor durften die Teilnehmer des Critérium du Dauphiné eine „Testfahrt“ auf dieser Strecke machen, denn die 6. Etappe war eine exakte Kopie des Tour-Teilstücks und mit rund 4000 Höhenmetern auf nur 110 Kilometern die härteste dieser Rundfahrt. Im ersten Anstieg, der Montée de Bisanne (12,4 km à 8,1%), bildete sich ein massive Ausreißergruppe von insgesamt 27 Fahrern, in der lediglich Sky, Bahrain-Merida und Sunweb nicht vertreten waren. Treibende Kraft war das Team Astana um Bergtrikot-Träger Dario Cataldo und seine Teamkollegen Pello Bilbao, Bakthyar Kozhatayev und Hugo Houle. Am Col du Pré (12,6 km à 7,6%) schrumpfte die Spitzengruppe dann auf noch zehn Fahrer – und Cataldo war immer noch dabei, sicherte sich auch die zweite HC-Wertung. Auch wenn der Italiener am Cormet de Roselend (5,7 km à 6,4%) nicht mehr mithalten konnte, dürfte ihm der Gewinn des Bergtrikots kaum noch zu nehmen sein.

AG2R versucht, die Sky-Dominanz zu brechen
Das Peloton kam mit zwei Minuten Rückstand über die Montée de Bisanne und mit nochmal rund einer halben Minute mehr an den Fuß des zweiten Berges. Am Col du Pré hatte die Mannschaft AG2R La Mondiale um Romain Bardet ihren große Auftritt: Tony Gallopin, Pierre Latour und Axel Domont, der sich von den Ausreißern zurückfallen ließ, reduzierten das Hauptfeld mit ihrer Tempoarbeit auf weniger als 20 Fahrer. Während Bardet mit Latour und Domont auf dem Gipfel noch zwei Helfer hatte, war nur noch ein Teamkollege beim Träger des Gelben Trikots. Gianni Moscon und Michal Kwiatkowski hatten nicht mithalten können, so dass nur noch Tao Geoghegan Hart bei Geraint Thomas (Sky) war. Aus den Top10 der Gesamtwertung hatte sonst nur Bob Jungels (Quick-Step Floors) den Kontakt verloren, fand aber danach wie Sky-Fahrer Jonathan Castroviejo und einige andere Abgehängte wieder Anschluss an die Favoriten. AG2R la Mondiale reagierte darauf, indem es am Cormet de Roselend Latour in die Offensive schickte. Der Franzose konnte sich zügig eine Minute absetzen und schloss kurz hinter der dritten Bergwertung zu den noch acht verbliebenen Ausreißern auf.

Bilbao am Schlussanstieg so schnell wie die Favoriten
Cataldo war zwar kein Mitglied der Spitzengruppe mehr, aber mit Bilbao immerhin noch einer seiner Teamkollegen. Bei den Anderen handelte es sich um Valerio Conti (UAE Emirates), Hector Carretero (Movistar), Rudy Molard (Groupama-FDJ), Ian Boswell (Katusha Alpecin), Robert Power (Mitchelton-Scott), Warren Barguil (Fortuneo-Samsic), Tsgabu Grmay (Trek-Segafredo) und eben Latour. Nachdem Bardet in der Abfahrt attackiert und sich einige Zeit abgesetzt hatte, vom Sky-Dreigespann Castroviejo-Geoghean Hart-Thomas aber wieder eingefangen worden war, startete das kleine Hauptfeld mit nur noch einer halben Minute Rückstand in den Schlussanstieg nach La Rosière (17,6 km à 5,8%). Latour musste aber nicht auf Bardet warten, sondern durfte offenbar auf eigene Rechnung fahren. Nach fünf Kilometern attackierte der Franzose, konnte seine Begleiter jedoch nicht abschütteln, was wenig später Boswell gelang. Aber Bilbao war noch nicht geschlagen, näherte sich dem US-Amerikaner wieder an und überholte ihn acht Kilometer vor dem Ziel. Die Favoriten lagen zu diesem Zeitpunkt zwar nur noch circa zwanzig Sekunden hinter Bilbao, schafften es aber nicht mehr, den Spanier einzuholen, für den es nach dem emotionalen Etappensieg bei der Tour oft he Alps der zweite Saisonerfolg wurde.

Yates und Bardet klettern aufs Podium, Buchmann auf Rang 6
21 Sekunden lag Bilbao am Ende vor Geraint Thomas (Sky), der auf dem letzten Kilometer noch eine vierköpfige Verfolgergruppe gesprengt hatte und Daniel Martin (UAE Emirates) und Romain Bardet (AG2R La Mondiale) zwei und Adam Yates (Mitchelton-Scott) fünf Sekunden (plus Zeitgutschriften) abnahm. Sechster Finisher war Emanuel Buchmann (Bora-Hansgrohe) mit 1:02 Minute Rückstand. Der Deutsche hatte am Schlussanstieg recht früh angegriffen und befand sich so vor den Topfavoriten, als diese loslegten. Als Erster hatte Martin attackiert und zu Buchmann sowieso seinem Ausreißer-Teamkollegen Conti aufgeschlossen. Eine Tempoverschärfung von Yates brachte ihn sowie Thomas und Bardet nach einer Weile wieder heran. Yates und Buchmann verloren später etwas an Boden, als der Anstieg am steilsten wurde. Nachdem es ab 4,5 Kilometer vor dem Ziel leicht abflachte, konnte Yates wieder nach vorne aufschließen, Buchmann jedoch nicht, blieb aber zumindest klar vor den nächsten Fahrern. In der Gesamtwertung belegen Yates (+1:29), Bardet (+2:01) und Martin (+2:30) nun die Plätze direkt hinter Leader Thomas – vor der Etappe waren sie nur Sechster, Siebter und Vierzehnter. Buchmann (+3:10) belegt hinter dem vorherigen Gesamtzweiten Damiano Caruso (BMC Racing/+2:39) Rang sechs.

-> Zum Resultat

Die 7. Etappe hat es auch noch einmal in sich, denn auf 136 Kilometern gibt es vier Bergwertungen der 1. Kategorie, darunter den Schlussanstieg nach Saint-Gervais Mont-Blanc (7,0 km à 7,7%).

Video der Zielankunft






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