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Tour de Suisse Quintana fliegt nach Arosa hinauf und setzt Tour-de-Suisse-Leader Porte unter Druck |
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15.06.2018 | ||
Quintana fliegt nach Arosa hinauf und setzt Tour-de-Suisse-Leader Porte unter DruckInfo: TOUR DE SUISSE 2018 (2.UWT)Autor: Felix Griep (Werfel) Arosa, 15.06.2018 – Am längsten Berg der Tour de Suisse hat Nairo Quintana seine Qualitäten unter Beweis stellen können, die zuvor bei dieser Rundfahrt noch kaum richtig zur Geltung gekommen waren. Gleich in den ersten steilen Rampen des Schlussanstiegs nach Arosa attackierte der Kolumbianer, schüttelte bereits 26 Kilometer vor dem Ziel seine letzten großen Konkurrenten ab, arbeitete sich durch zahlreiche Ausreißer hindurch und feierte als Solist seinen ersten Sieg seit der Blockhaus-Bergankunft beim Giro 2017. In der Gesamtwertung rückte Quintana auf Rang zwei vor, das Gelbe Trikot bleibt aber weiterhin bei Richie Porte. Das Profil der 7. Etappe der Tour de Suisse Matthews gewinnt beide Zwischensprints Die 7. Etappe der Tour de Suisse begann mit etwa 60 hügeligen Kilometern, gefolgt von 80 flachen, bevor der fast 30 Kilometer lange Schlussanstieg nach Arosa den Bergspezialisten die letzte Chance bot, sich zu beweisen. Recht schnell bildete sich eine noch viel größere Ausreißergruppe als am Vortag: unter den 29 Fahrern fand man unter anderem die Schweizer Michael Albasini (Mitchelton-Scott) und Silvan Dillier (AG2R La Mondiale), die Österreicher Gregor Mühlbauer (Bora-Hansgrohe) und Stefan Denifl (Aqua Blue Sport) sowie den Deutschen Simon Geschke (Sunweb). Albasini, dessen Wohnort während der Etappe durchquert wurde, hatte vor sechs Jahren die bislang letzte TdS-Ankunft in Arosa gewonnen – ebenfalls nach einer langen Flucht. Der Este Tanel Kangert (Astana) war als Zwanzigster der Gesamtwertung der „gefährlichste“ Ausreißer und bei bis zu drei Minuten Vorsprung der Gruppe zeitweise virtueller Leader. Kurz bevor es in den Schlussanstieg ging, standen die beiden Zwischensprints des Tages auf dem Programm, wegen denen Michael Matthews (Sunweb) sich der Gruppe angeschlossen hatte. Der Australier gewann sie beide, holte das Maximum von zwölf Zählern und führt nun zwei Punkte vor Peter Sagan (Bora-Hansgrohe) die Punktewertung an. Quintana geht sehr früh in die Offensive Offiziell 27,4 Kilometer lang war der Anstieg zur Bergwertung der HC-Kategorie, welche sich 1100 Meter vor dem Ziel in Arosa befand. Der Schlussanstieg begann sehr schwer (3,5 km à 9,3% gefolgt von 4,3 km à 6,0%) und endete ähnlich anspruchsvoll (3,4 km à 8,2%), während dazwischen rund 16 Kilometer mit nur sehr leichter Steigung lagen. Bis kurz vor Schluss wollte Nairo Quintana (Movistar) nicht warten, und so attackierte er gleich am Fuß des Berges. Das Feld hatte er mit dieser Aktion sofort komplett gesprengt, aber zumindest Jakob Fuglsang (Astana), Steven Kruijswijk (LottoNL-Jumbo) und Leader Richie Porte (BMC Racing) kamen nach etwa zwei Kilometern wieder an ihn heran. Die nächste Tempoverschärfung Quintanas ließ jedoch nicht lange auf sich warten – und 26 Kilometer vor dem Ziel war er endgültig auf und davon. Nach und nach scharte sich eine Gruppe von ihm eingeholter Ausreißer um Quintana, der für eine Weile auch auf die Dienste seines Teamkollegen Victor de la Parte zählen konnte. 16 Kilometer vor Schluss holten sie schließlich auch Joe Dombrowski (Education First-Drapac) ein, der sich bergauf ähnlich früh wie Quintana aus der Ausreißergruppe abgesetzt und das Rennen längere Zeit alleine angeführt hatte. Van Avermaet wertvollster Helfer des Tages Porte verlor seinen vermeintlich wichtigsten Helfer Tejay Van Garderen schon 23 Kilometer vor dem Ziel, bekam aber sogleich Unterstützung durch Greg Van Avermaet, der mit den Ausreißern vorausgefahren war. Dem Olympiasieger war es maßgeblich zu verdanken, dass sich der Abstand zwischen der führenden Gruppe um Quintana und der Verfolgergruppe mit den restlichen Favoriten – beide zählten im leichteren Teil des Anstiegs jeweils rund ein Dutzend Fahrer – im Bereich zwischen 25 und 35 Sekunden stabilisierte. In der Gesamtwertung hatte Quintana vor der Etappe als Sechstplatzierter einen Rückstand von 45 Sekunden aufgewiesen. Mit Beginn der steilen letzten gut drei Kilometer vor der Bergwertung warf Van Avermaet noch einmal alles in die Waagschale und bereitete mit einem gewaltigen Zwischenspurt einen Angriff seines Kapitäns vor: Porte schüttelte geradezu locker alle Gegner ab und bahnte sich seinen Weg durch die nun aus der Spitzengruppe zurückfallenden Ausreißer und kam zwischenzeitlich bis auf zehn Sekunden an Quintana heran. Den längsten Widerstand aller Fahrer aus der ursprünglichen Fluchtgruppe konnte Mühlberger leisten, der erst zwei Kilometer vor der Bergwertung Quintanas Hinterrad nicht mehr halten konnte. Führungswechsel im Nachwuchsklassement Porte konnte den Abstand zu Quintana zwar zwischenzeitlich verringern, das Loch aber nie ganz zufahren. Stattdessen kam Fuglsang wieder an den Mann im Gelben Trikot heran und gemeinsam passierten sie die Bergwertung 20 Sekunden nach dem Spitzenreiter. Der fast flache letzte Kilometer änderte daran kaum noch etwas: Fuglsang und Porte finishten 22 Sekunden nach dem siegreichen Quintana. Nach 38 Sekunden führte Mühlberger als Etappenvierter die nächste Gruppe ins Ziel, welcher überdies Wilco Kelderman (Sunweb), Enric Mas (Quick-Step Floors) und mit Igor Anton (Dimension Data) ein weiterer ehemaliger Ausreißer angehörten. Kruijswijk und Quintanas Teamkollege Mikel Landa folgten mit 50 Sekunden, der bisherige beste Nachwuchsfahrer Sam Oomen (Sunweb) mit 59 Sekunden und TdS-Vorjahressieger Simon Spilak (Katusha Alpecin) mit 1:08 Minute Rückstand. Gesamt rückte Quintana bis auf 17 Sekunden an Porte heran und verdrängte Kelderman (+0:52) von Rang zwei. Mas (+0:53) schob sich derweil an Oomen (+1:13) vorbei und nahm diesem das Grüne Trikot ab. Fuglsang (+1:28) machte einen großen Sprung von Platz 17 auf sechs. Der Schweizer Mathias Frank (AG2R la Mondiale) hatte schon früh den Anschluss an Porte und Co. verloren und fiel wieder von Rang 14 auf 16 zurück. -> Zum Resultat Am Schlusswochenende in Bellinzona dürften auf der 8. Etappe wohl die Sprinter zum Zuge kommen, bevor das Einzelzeitfahren auf der 9. Etappe die endgültige Entscheidung in der Gesamtwertung bringen wird.
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