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Scarponi gewinnt erneut Bergankunft in Chieti - Gesink schlüpft in Blau
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12.03.2011

Scarponi gewinnt erneut Bergankunft in Chieti - Gesink schlüpft in Blau

Info: TIRRENO - ADRIATICO
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Chieti, 12.03.10 - Michele Scarponi (Lampre-ISD) hat wie im vergangenen Jahr die vierte Etappe von Tirreno-Adriatico gewonnen, den ersten von zwei besonders bergigen und besonders langen Tagesabschnitten. Nach 240 Kilometern entschied der Gesamtsieger von 2009 die Bergankunft in Chieti für sich, zeitgleich vor seinem italienischen Landsmann und Teamkollegen Damiano Cunego und dem Australier Cadel Evans (BMC). Die Führung im Kampf um das blaue Leadertrikot übernahm derweil der Niederländer Robert Gesink (Rabobank), zuvor Gesamtsechster und heute Sechster im Ziel. Gesinks Abstand zu Evans beträgt 10 Sekunden. Gesamtdritter ist nun Ivan Basso (Liquigas).

Sebastian Lang beteiligt an der Flucht des Tages
Der vierte Abschnitt des Rennens zwischen den Meeren war dazu angetan, "Klassement zu machen", so viel war schon vor dem Start auf die 240 bergigen Kilometer von Nani in Richtung Küste klar. Bislang dominierten Sprinter bzw. wenig bergfeste Fahrertypen die Top10 - doch sie alle sollten am Ende des Tages im Kampf um Blau keine Rolle mehr spielen. Drei, die ebenfalls nicht auf ihre Kletterqualitäten setzen konnten, bestimmten den langen Anlauf zur Bergankunft: Der ehemalige deutsche Zeitfahrmeister Sebastian Lang (Omega Pharma Lotto), der Franzose Mickaël Cherel (Ag2r La Mondiale) und der Slowene Gorazd Stangelj (Astana) wurden vom Peloton zunächst nicht ernsthaft verfolgt und konnten ihren Vorsprung auf maximal 11 Minuten ausbauen. Dann aber reduzierten Lampre-ISD und Liquigas-Cannondale den Abstand generalstabmäßig, bis 30 Kilometer vor dem Ziel nur noch 3:30 Minuten zu verzeichnen waren. Hinzu kam, dass Lang nach einem Defekt zurückfiel und keine Gelegenheit mehr hatte, seinen Fluchtkameraden Unterstützung zu leisten. Cherel war der Letzte, der bei noch 12 ausstehenden Kilometern eingesammelt wurde, und zwar nicht eigentlich vom Hauptfeld, sondern von einer auf 35 Mann geschrumpften Favoritengruppe. Diese brannte auf den 14, 15 und in der Spitze gar 19 % steilen Rampen des Chietu-via Salomone nun ein sehenswertes Feuerwerk von Attacken ab, bei dem sich die Rennsituation immer wieder wandelte. Zunächst konnte sich ein Trio bestehend aus dem italienischen Meister Giovanni Visconti (Farnese Vini), Dmitriy Muravyev (Radioshack) und dem Schweizer Zeitfahrweltmeister Fabian Cancellara (Leopard), dem wohl nicht viele einen solchen Auftritt zugetraut hätten, ein Stück weit absetzen.

Gesink im Ziel nicht ganz vorne, dennoch im Leadertrikot
Aber auf dem unerbittlichen letzten Kilometer unterhalb der Bergwertung, die wenige Meter vor dem eigentlichen Ziel abgenommen wurde, waren es dann doch andere, die den Ton angaben. Michele Scarponi wagte an der 1500-Meter-Marke einen Vorstoß, dem einzig sein Teamkamerad Damiano Cuego sowie Strade Bianche-Sieger Philippe Gilbert (Omega) folgen konnten. Wenig später ergriff erneut Scarponi die Initiative - und diesmal stellte sich kein anderer mehr zwischen ihn und die Wiederholung seines Vorjahreserfolgs, als er ebenfalls die vierte Etappe mit Quasi-Bergankunft in Chieti gewann. Cunego erreichte das Ziel als Zweiter, Gilbert gingen die Kräfte aus und er musste noch acht Fahrer ziehen lassen, u. a. Ex-Weltmeiter Cadel Evans (BMC), der sich Platz drei sicherte. Auch Ivan Basso (Liquigas) und Rückkehrer Danilo di Luca (Katusha) wahrten als Vierter (+ 0.02) und Fünfter (+ 0:06) ihre Chancen auf den Gesamtsieg. Apropos Gesamtsieg: 2010 übernahm Scarponi, der im Alter von 31 Jahren bei Lampre noch einmal in die oberste Radsport-Klasse aufgestiegen ist, in Chieti zugleich die Gesamtführung - was dem Tirreno-Adriatico-Champion von 2009 heute verwehrt blieb. Robert Gesink (Rabobank) kam als Sechster ins Ziel und ist insgesamt trotz seiner 12 Sekunden Rückstand auf den Tagessieger Zeitbester. Der 24-jährige Niederländer übernimmt Blau mit 10 Sekunden Vorsprung auf Evans, 12 Sekunden vor Basso und 15 vor Scarponi. In der Punktewertung führt weiterhin der ehemalige Gesamtleader Tyler Farrar (Garmin). Was die Bergwertung angeht, so gab sich Ausreißer Stangelj zwar alle Mühe, am Sella di Corno und Sellamagna zu punkten, es reichte jedoch knapp nicht, um Javier Aramendia (Euskaltel) von der Spitze zu verdrängen.

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Angesichts der geringen Zeitabstände dürfen wir auf der morgigen 5. Etappe, welche über ebenfalls 240 Kilometer von Chieti nach Castelraimondo führt und drei Bergwertungen, u. a. am Sasso Tetto bereithält, erneut einen spannenden Schlagabtausch zwischen den Podiumsaspiranten erwarten.





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