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Tirreno-Adriatico: Gilbert sprintet zu Saisonsieg Nr. 3 - Gesink verliert Blau an Evans
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13.03.2011

Tirreno-Adriatico: Gilbert sprintet zu Saisonsieg Nr. 3 - Gesink verliert Blau an Evans

Info: TIRRENO - ADRIATICO
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Castelraimondo, 13.03.2011 - Auf der Königsetappe der diesjährigen Austragung von Tirreno-Adriatico hat Philippe Gilbert (Omega Pharma Lotto) seinen dritten Saisonsieg gefeiert. Der 28-jährige Belgier gehörte zu einer Favoritengruppe, welche die beiden letzten verbliebenen Ausreißer auf der Zielgerade noch einkassierte. Zweiter nach 240 schweren Kilometern zwischen Chieti und Castelraimondo wurde der Niederländer Wout Poels (Vacansoleil-DCM), vor dem Italiener Damiano Cunego (Lampre-ISD). Der seit gestern gesamtführende Robert Gesink (Rabobank) musste auf den letzten Kilometern Federn lassen und verlor sein Blaues Trikot an Ex-Weltmeister Cadel Evans (BMC), den Tageszwölften.

Fabian Wegmann präsentiert sich in Fluchtgruppe
Wie es sich für eine Königsetappe gehört, stand am heutigen fünften Tag das "Dach der Tour" auf dem Programm, der 1455 Meter hohe Sasso Tetto mit seinen 7 % Steigung auf 14,5 km. Aber auch die zahlreichen anderen Anstiege - ob mit Bergpreis bedacht oder nicht - hatten es in sich. Insgesamt verteilten sich 3000 Höhenmeter auf die 240 Kilometer lange Mammutetappe. Bei nicht gerade freundlichen, jedoch im Vergleich zur Schlussetappe von Paris-Nizza durchaus annehmbaren Bedingungen setzte sich nach 4 Kilometern bereits die Fluchtgruppe des Tages in Gang. Und wie gestern war darin ein Deutscher präsent: Der ehemalige Landesmeister Fabian Wegmann (Leopard Trek) fuhr zusammen mit dem Niederländer Jens Mouris (Vacansoleil-DCM), dem Costa-Ricaner Andrey Amador (Movistar), dem Australier Matthew Hayman (Sky) und dem Italiener Davide Malacarne (Quick Step) einen Maximalvorsprung von 11:25 Minuten heraus, gemessen bei km 130. Als das multinationale Quartett - Mouris war inzwischen zurückgefallen - 25 Kilometer später auf dem Sasso Tetto anlangte, betrug der Abstand noch knapp 7 Minuten, denn die Tempoarbeit von v. a. Liquigas-Cannondale und Lampre-ISD zeigte bereits Wirkung. Kontinuierlich reduzierte sich der Vorsprung, wenn auch nicht ganz so schnell, wie man es hätte erwarten können, was vermutlich auch damit zusammenhing, dass das sogen. Hauptfeld seinerseits aus nur noch 30 Fahrern bestand. Den Camerino (km 197) erreichten Wegmann, Malacarne, Hayman und Amador noch gemeinsam, auf dem 26 km umfassenden Schlussrundkurs aber fielen der Deutsche und der Brite zurück. Amador und Malacarne kämpften von nun an nolens volens gemeinsam um den Etappensieg.

Gesink beweist mangelnde Frühform
Derweil fochten die Klassementsfahrer in der Verfolgergruppe ihren eigenen Strauß aus. Die erste Attacke kam von Marco Pinotti (HTC) zusammen mit Dmitriy Muravyev (Radioshack). Mehr Erfolg aber hatte der Antritt von Danilo di Luca (Katusha), den zunächst nur Damiano Cunego und der Etappensieger von gestern, Michele Scarponi (beide Lampre), zu parieren wussten - bevor auch die meisten anderen Favoriten wieder herankamen. Für den Mann im Blauen Trikot jedoch war an dieser Stelle bereits die Luft raus: Robert Gesink musste reißen lassen und bemühte sich fortan an der Seite des italienischen Meisters Giovanni Visconti (Farnese Vini) um Schadensbegrenzung. Ein explosiver Antritt Vincenzo Nibalis (Liquigas) riss die Gruppe kurzzeitig noch einmal auseinander, hatte aber auch keine längerfristigen Folgen - abgesehen davon, dass sich der Abstand zu den vorne verbliebenen Ausreißern weiter reduzierte. So schafften es Amador und Malacarne letztlich doch nicht als Erste ins Ziel. Auf den letzten Metern wurden sie zunächst von dem stark auftretenden Wout Poels und dann vom Rest der Gruppe aufgefahren, aus der heraus Philippe Gilbert zum überraschenden finalen Sprint-Coup ausholte. Gestern bereits hatte der 28-jährige Belgier, nach seinen Spitzenresultaten bei der Algarve-Rundfahrt und auf den Strade Bianche nun dreifacher Saisonsieger, sich auf den Schlusskilometern sehr aktiv gezeigt. Heute reichte die Kraft, um Poels, Cunego und Di Luca auf die Plätze zwei bis vier zu verweisen. Die düpierten Ausreißer reihten sich als Fünfter und Sechster ein.


BMC Racing Team: Cadel Evans führt Tirreno-Adriatico an

Wechsel an der Spitze der Gesamt- und der Bergwertung
Als auch die anderen aus der Favoritengruppe mit zwei Sekunden Rückstand zu Gilbert im Ziel waren - u. a. Scarponi als Achter, Nibali als Zehnter, sein Teamkollege Ivan Basso als Elfter und Cadel Evans noch einen Platz dahinter, begann das Herunterzählen der Zeit zuungunsten von Gesink. Der junge Niederländer verlor 14 Sekunden auf den Tagessieger, also 12 auf den bisherigen Gesamtzweiten Evans, womit der Australier als neuer Gesamtführender feststand. Die Abstände in den Top 5 sind allerdings noch einmal zusammengeschrumpft: Basso liegt 2 Sekunden hinter Evans zurück, Cunego drei, Scarponi, ebenso wie Gesink fünf. Im Bergklassement hat Davide Malacarne mit zwei ersten und einem zweiten Platz bei den Wertungen heute die Spitze übernommen - Javier Aramendia (Euskaltel) liegt trotz seines Verzichts auf eine Verteidigung des Trikots aber immer noch nur 2 Zähler zurück. Unterdessen behauptet Tyler Farrar (Garmin) seine Hoheit über die Punktewertung, ebenso wie Gesink bester Nachwuchsfahrer und Liquigas beste Mannschaft bleiben.

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In der Gesamtwertung sind offensichtlich die Würfel noch längst nicht gefallen. Da könnte selbst eine im Vergleich zur heutigen "nur" mittelschwere und "nur" 180 Kilometer lange Etappe, wie sie morgen zwischen Ussita und Macerata ausgetragen wird, einen Unterschied machen - zumal die letzten drei Kilometer steil bergan führen.






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