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Die kalifornische Königsetappe entscheidet sich am Mt. Baldy zwischen Pogacar und Higuita
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18.05.2019

Die kalifornische Königsetappe entscheidet sich am Mt. Baldy zwischen Pogacar und Higuita

Info: AMGEN TOUR OF CALIFORNIA 2019 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Mt. Baldy, 17.05.2019 – Der eine war im vorigen Jahr noch U23-Fahrer, gewann unter anderem die Tour de l’Avenir, der andere ist erst Anfang des Monats in die WorldTour gewechselt. Der 20-Jährige Tadej Pogacar und der nur ein Jahr ältere Sergio Higuita stellten bei der Bergankunft der Kalifornien-Rundfahrt am Mt. Baldy dennoch viele weitaus erfahrenere Bergspezialisten in den Schatten. Am Ende war es nicht nur die reine Kraft, sondern auch das fahrerische Können, das den Ausschlag dafür gab, dass sich Pogacar den Etappensieg und nebenbei auch das Gelbe Trikot holen konnte.


Das Profil der 6. Etappe der Tour of California

Ein wahrer Streckenklassiker
Zum fünften Mal seit 2011 führte die Königsetappe der Kalifornien-Rundfahrt zum Mt. Baldy, und wie gewohnt begann das kaum 130 Kilometer lange Teilstück mit dem langen Anstieg auf die Glendora Ridge Road, wo man nach 28 Kilometern schon die ersten 1000 Höhenmeter in den Beinen hatte. Diese erste Bergwertung des Tages gewann Hugo Houle (Astana), dessen Teamkollege Davide Ballerini den Gewinn des Bergtrikots mittlerweile rechnerisch sicher hat. Nach vielen Angriffen in der Steigung etablierte sich in der Abfahrt um Houle eine achtköpfige Spitzengruppe, welcher des Weiteren Owain Doull (Ineos), Lennard Hofstede (Jumbo-Visma), Matteo Fabbro (Katusha Alpecin), Juraj Sagan (Bora-Hansgrohe), Pawel Bernas (CCC), Michael Storer (Sunweb) und Mikkel Bjerg (Hagens Berman Axeon) angehörten. Ganz unten im Tal hatten sie fast fünf Minuten Vorsprung, doch es lagen noch fast 50 zum größten Teil ansteigende Kilometer vor ihnen.

Schachmann wagt den frühen Angriff
In der Verpflegungszone zu Beginn des Anstiegs auf die Glendora Mountain Road startete Benjamin King (Dimension Data) einen Gegenangriff, dem sich Alex Hoehn (Nationalmannschaft USA), Nathan Haas (Katusha Alpecin) und João Almeida (Hagens Berman Axeon) anschlossen, doch dieses Quartett wurde noch vor der nächsten Bergwertung wieder eingeholt. Dort, 28 Kilometer vor dem Ziel, hatte die Spitzengruppe bereits nur noch zwei Minuten Vorsprung. Der sank weiter bis auf eine halbe Minute für nur noch vier verbliebene Ausreißer, als 14 Kilometer vor dem Ziel Maximilian Schachmann (Bora-Hansgrohe) dem von Trek-Segafredo und Education First angeführten Hauptfeld den Fehdehandschuh hinwarf. Der Katalonien- und Baskenland-Rundfahrt-Etappensieger fuhr das Loch zu Hofstede, Fabbro, Houle und Bernas in Windeseile zu und hängte diese Fahrer sofort ab, als der schwerste Streckenabschnitt der Etappe begann: der Schlussanstieg zum Mt. Baldy (8,2 km à 8,4%).


Bericht zur Etappe der Frauen:
Doppelsieg und -führung für Boels-Dolmans – Koppenburg Vierte am Mt. Baldy


Van Garderen schon 4 km vor Schluss k.o.
Die erste Hälfte des Anstiegs verlief noch relativ ruhig – Schachmann baute seinen Vorsprung auf zwischenzeitlich 45 Sekunden aus –, bis gut vier Kilometer vor dem Ziel Tejay Van Garderen (Education First) aus der kaum noch zwanzig Fahrer umfassenden Hauptgruppe herausfiel. Schachmann wurde kurz darauf vom Rest der Favoritengruppe überholt, in der sich langsam, aber sicher Tadej Pogacar (UAE Emirates) und Sergio Higuita (Education First) als Unruheherde entpuppten. George Bennett (Jumbo-Visma), Richie Porte (Trek-Segafredo), Simon Spilak (Katusha Alpecin) und Riccardo Zoidl (CCC) waren zunächst noch halbwegs in der Lage, mit den beiden Jungspunden Schritt halten, bis Higuita drei Kilometer vor dem Ende mit einer schwungvollen Attacke ein großes Loch riss. Der Kolumbianer, vor zwei Monaten Etappensieger bei der Volta ao Alentejo, war erst per Anfang Mai vom Continental Team Euskadi zu Education First gewechselt und konnte gleich in seinem ersten WorldTour-Rennen groß auftrumpfen.

Die letzte Kurve ist das Zünglein an der Waage
Pogacar, der in dieser Saison schon eine Bergankunft und die Gesamtwertung der Algarve-Rundfahrt gewonnen hatte, ließ sich von Higuitas Angriff nicht aus der Ruhe bringen und ließ ihn eine Weile vorausfahren, ehe er seinen Konter startete und an der Flamme Rouge wieder zum Führenden aufschloss. Den Etappensieg fochten die beiden dann im Sprint aus, wobei Pogacar in der 90-Grad Kurve kurz vor dem Ziel mit der Innenbahn die bessere Fahrlinie wählte und sich so den entscheidenden Vorteil verschaffte. Bennett folgte nur fünf, Porte zehn Sekunden später, der Österreicher Zoidl wurde mit zwanzig Sekunden Rückstand Fünfter. Und Van Garderen – der verlor als 17. fast eineinhalb Minute und fiel in der Gesamtwertung auf Rang neun zurück. Pogacar ist der neue Mann in Gelb und hat mit 16 Sekunden Vorsprung gegenüber Higuita beste Aussichten auf den Gesamtsieg. Gesamtdritter ist mit 20 Sekunden, noch vor Bennett und Porte, der Däne Kasper Asgreen (Deceuninck-Quick Step).

-> Zum Resultat

Die 7. Etappe ist mit 126 Kilometern erneut sehr kurz, wobei die Strecke in der ersten Hälfte fast ununterbrochen bergauf führt. In der zweiten Hälfte gibt es dafür sehr lange Abfahrten und eine flache Zielankunft.

Video der Zielankunft






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