Fahrt ins Grüne - 3 Tage bei der Tour de Romandie 2015 - Teil 1

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Info: TOUR DE ROMANDIE 2015 | Etappe 3
Autor: Christine Kroth (Cofitine)
Bericht: Albasini gelingt in Porrentruy sein fünfter Streich bei der Tour de Romandie

Fortsetzung meiner Europa-Tour! Jetzt geht es in die Schweiz! Die Tour de Romandie gehört quasi zum Pflichtprogramm und ist für mich zu so etwas wie meiner Heimrundfahrt geworden. Klar, dass ich auch in diesem Jahr wieder mit dabei bin!
Aufgrund schlechter Wetteraussichten hab ich meinen ursprünglichen Plan kurzfristig ein wenig abgeändert. Was sich im Nachhinein als clevere Entscheidung entpuppte.

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3. Etappe – Moutier – Porrentruy – 30.04.15
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Grün steht ihm gut!

Diese Etappe liegt nicht weit von meinem Wohnort weg, ist gut in einer Tagestour zu erreichen. Deshalb habe ich meinen Besuch bei der Tour de Romandie einfach einen Tag vorgezogen.
Ich bin mal wieder viel zu früh da. Ich hole mir meinen provisorischen Presseausweis ab und mache es mir in einem Liegestuhl gemütlich. Ein kleiner Plausch mit zwei mir bekannten Fotografen und dann warten auf die Fahrer. Die sich heute, trotz des schönen Wetters, lange Zeit lassen!
Ich warte vor allem auf den Mann in Grün. Wann hat man schon mal die Gelegenheit, einen seiner Lieblingsfahrer in einem Wertungstrikot zu sehen? Ich kann mich nicht daran erinnern, dass das schon einmal der Fall war!
Endlich, gut eine Dreiviertelstunde vor dem Start, kommen dann die ersten Fahrer. Und irgendwann ist auch das Grüne Trikot in Sicht. In Begleitung seines Teamkollegen Matthias Brändle nähert sich Jonathan Fumeaux der Einschreibung. Allerdings entdeckt er auf dem Weg noch einen Freund. Große Begrüßungsgesten. Die hat Brändle aber nicht mitbekommen und wundert sich, wo sein Teamkollege bleibt. Der ist heute ein begehrter Gesprächspartner, muss auch noch an der Einschreibung ein Interview geben.

Erst Roadbook studieren ...

Jetzt kommen immer mehr Fahrer und ich bin mit meiner Kamera wieder voll in meinem Element! Auch der Mann in Gelb taucht auf! Und der wird genauso bejubelt wie sein Landsmann in Grün. Michael Albasini ist ein Volksheld, keine Frage! Nach der Einschreibung macht er es sich erstmal in einem der Liegestühle bequem. Ruhe hat er dort aber keine, denn immer wieder kommen Kollegen aus verschiedenen Teams vorbei auf einen kurzen Plausch.
Da jetzt viele Fahrer auf einmal kommen, ist es schwer den Überblick zu behalten. Und der Start rückt immer näher.
Dafür suche ich mir dann einen Platz auf einem Kreisverkehr in unmittelbarer Nähe.
Zwar gibt es eine Runde um den Startort, aber ich will die nächste Passage hier nicht abwarten und mache mich auf den Weg zum Ziel. Da stehe ich erstmal im Stau! Und da die Fahrer nach der Runde den gleichen Weg haben, fürchte ich, dass es eng werden könnte. Aber ich komme gut durch und fahre zum Ziel, wo ich erstmal alle Formalitäten erledige und mich dann an die Strecke stelle, um die erste Durchfahrt im Zielort fotografisch festzuhalten.
Im Pressezentrum ereilt mich die Nachricht über einen vereitelten Terroranschlag in Deutschland. Ziel soll das Radrennen in Frankfurt morgen gewesen sein. Ich muss diese Nachricht, die sich im Pressezentrum noch nicht rumgesprochen hat, erstmal verdauen und gebe sie an mir bekannte Journalisten weiter. Alle sind geschockt!

... und dann in Porrentruy gewinnen

Um mich abzulenken, gehe ich nach draußen, auch wenn die Fahrer hier nicht durchkommen, sondern auf der anderen Seite des Ortes und ich sie nur aus der Ferne sehen kann. Es lenkt ab!
Wieder zurück im Pressezentrum versuche ich mehr Infos zu bekommen, aber es liegt wohl nicht viel vor. Also gehe ich wieder raus, die nächste Durchfahrt fotografieren. Und dann zum Ziel. Ich habe dem Pressechef versprochen, mich im Ziel im Hintergrund zu halten. Daran halte ich mich. Das Zielfoto wird trotzdem super!
Ich warte auf alle Fahrer, während die anderen Fotografen schon längst Richtung Siegerehrung aufgebrochen sind. Wo ist der Mann in Grün? Er kommt gerade ins Ziel und wird gleich Richtung Siegerehrung umgeleitet! Damit wäre diese Frage, ob er das Trikot verteidigt hat, auch geklärt und ich darf zum ersten Mal miterleben, wie einer meiner Lieblingsfahrer nach dem Rennen geehrt wird! Klar, ich bin hier offiziell akkreditiert als Fotografin, aber ich bin auch immer noch Fan und freue mich diebisch, dass Jonathan Fumeaux dieses Trikot verteidigen konnte.
Man wartet noch auf den Mann in Weiß – Nachwuchswertung. Aber Simon Yates taucht irgendwie nicht auf! Ich will nicht länger warten, weil ich die Pressekonferenz mit Michael Albasini nicht verpassen will.
Danach mache ich mich auf den Heimweg. Getreu meinem Europa-Tour-Motto mit einem Abstecher nach Frankreich. Das ist der kürzeste Weg! Aber ich komme ja wieder!