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Cofis Woche - 01.01. bis 07.01.
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08.01.2017

Cofis Woche - 01.01. bis 07.01.

Autor: Christine Kroth (Cofitine)



Startschuss für unsere neue Rubrik! „Cofis Woche“ ersetzt die „Geburtstagskinder der Woche“. In dieser Rubrik möchten wir die vergangene Woche Revue passieren lassen. Was ist diese Woche im Radsport und am Rande so passiert? Kurioses, Lustiges, Nachdenkliches, Trauriges, Porträts und einfach der ganze normale Wahnsinn rund um die faszinierendste und eine der vielfältigsten Sportarten der Welt.
Sicher wird nicht jeder das hier finden, was für ihn wichtig ist! In einer Woche passiert schließlich viel und jeder hat andere Vorlieben und Prioritäten! Allen werde ich hier sicher nicht gerecht werden können! Trotzdem hoffe ich, dass Ihr Spaß habt an „Cofis Woche“!



Alle Beiträge des Wochenrückblicks: Cofis Woche


Rennen

So langsam rollt der Rennbetrieb auf der Straße wieder an. Zumindest in Australien, wo mit den Bay Cycling Classics der Startschuss in die Saison 2017 gefallen ist. Gefolgt von den nationalen Meisterschaften in Australien und Neuseeland mit dem alten/neuen Titelträger im Einzelzeitfahren in Australien, Rohan Dennis, und dem ganz neuen Titelträger im Einzelzeitfahren in Neuseeland, Jack Bauer.
In Europa muss man sich zunächst damit begnügen die Strecken für die Rennen in diesem Jahr zu präsentieren. So wie Paris-Nizza, das Arctic Race of Norvay und der E3-Prijs von Harelbeke. Paris-Nizza wartet mit einem Bergzeitfahren auf und der bislang höchsten Bergankunft am Col de la Couitolle.
Auch ein Rennen in Deutschland war in den Schlagzeilen. Das Rennen „Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt“, 2017 in die WorldTour aufgewertet, wurde von der ASO gekauft, federführend ist aber nach wie vor die Familie Moos-Achenbach. Tradition und Moderne – hier treffen sie aufeinander!
Wer auf rollende Räder in Europa diese Woche nicht verzichten wollte, war beim GP Sven Nys in Baal genau richtig. Die Crosser mussten hier gleich am ersten Tag des Jahres ran. Toon Aerts war der erste Sieger des neuen Jahres.
Einen Tag später dann in der Schweiz das Finale der EKZ CrossTour, wo sich Marcel Wildhaber in Meilen den Gesamtsieg sicherte.
Und auch auf der Bahn geht es wieder hoch her! In Rotterdam laufen seit Donnerstag die Sixdays.

Teams

Neues Jahr – neue Farben! Seit Sonntag sind die Fahrer nun offiziell bei ihren neuen Teams angestellt und deshalb jetzt auch in neuen Trikots unterwegs. Zumindest die, die zu anderen Teams gewechselt sind. Aber auch die, die nach wie vor im gleichen Team fahren, müssen sich an neue Trikots gewöhnen, weil sich der Sponsor geändert hat oder einfach, weil man am Design etwas verändert hat. In dieser Woche haben jedenfalls zahlreiche Teams ihre neuen Trikots präsentiert.
Der Sponsor Lampre hat nach 23 Jahren den Radsport verlassen. Das Team besteht aber weiterhin, jetzt unter dem Namen UAE Abu Dhabi.
Und Teampräsentationen haben in diesen Zeiten zu Beginn des Jahres Hochkonjunktur.

Fahrer

Auch wenn es im neuen Jahr bereits deutlich an Schwung verloren hat, so dreht sich das Transfer-Karussell dennoch weiter. Mit Björn Thurau (Kuwait Catucho) und Ruben Zepunkte (Sunweb Development Team) haben zwei deutsche Fahrer neue Arbeitgeber gefunden.
Und einige haben das Ende ihrer Karriere verkündet. Francesco Chicchi, Alexander Kolobnev und Mario Costa sind drei von ihnen, die wir 2017 nicht mehr im Rennen sehen werden. Einen weiteren Fahrer, der in dieser Woche seine Karriere beendet hat, stellen wir Euch unter „im Porträt“ noch näher vor.
Im Zuge der Teampräsentationen verkünden einige Fahrer nun auch so nach und nach ihr Rennprogramm für 2017. So etwa Tom Dumoulin, der auf die Tour de France verzichten wird und sich stattdessen auf den Giro d‘Italia konzentrieren will.
Und dann gibt es noch Fahrer, die suchen die Unterstützung ihrer Fans auf ganz besondere Art und Weise. So jemand ist der Schweizer Simon Pellaud, 2017 für das amerikanische Continental-Team Illuminate unterwegs. Er sucht mittels Crowdfounding Unterstützung und sammelt Geld, um sich sein Leben in einem finanzschwachen Team finanzieren zu können. Knapp 2/3 der Summe hat er bereits zusammen. Wer den Walliser unterstützen möchte:
https://wemakeit.com/projects/do-it-different



Was sonst noch geschah

Nicht nur Fahrer wechseln die Teams, auch Sportliche Leiter suchen gelegentlich eine neue Herausforderung. So wechselte in dieser Woche der Spanier Bingen Fernandez vom Team Cannondale-Drapac zum Team Dimension Data.

Jens Voigt hat mal wieder die Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Er hat virtuell den Mount Everest mit dem Rad erklommen. Knapp 30 Stunden lang, nur unterbrochen von kurzen Verpflegungspausen, befuhr er in dieser Woche den Berliner Teufelsberg, bis er am Ende knapp 400 km und 8845 Höhenmeter zurückgelegt hatte. Der Mount Everest ist mit 8848 Metern der höchste Berg der Welt. Bei dieser Charity-Aktion unter dem Namen „Everest-Challenge“ kamen am Ende 25000€ für einen guten Zweck zusammen.

Eine ebenfalls herausragende Leistung lieferte in dieser Woche der Franzose Robert Marchand ab. Mit 22,547 km stellte er einen neuen Stundenweltrekord der Kategorie 105+ auf. Der aus Amiens stammende Marchand ist 105 Jahre alt und hatte vor fünf Jahren bereits einen Rekord in der neu geschaffenen Kategorie 100+ aufgestellt. Nun stieg der ehemalige Feuerwehrmann, der erst als Rentner mit dem Radsport begonnen hatte, in St. Quentin erneut aufs Rad, um in seiner Altersklasse einen neuen Rekord aufzustellen. Und damit alles seine Richtigkeit hat, musste der rüstige Rentner, wie jeder andere Rekordjäger auch, anschließend zur Dopingkontrolle.



Im Porträt

Sébastien Minard

Geburtsdatum: 12.06.82
Nationalität: Frankreich

Es gibt Fahrer, die stehen im Schatten der ganz großen. Richtig große Erfolge haben sie nicht vorzuweisen, aber sie sind Sympathieträger ihres Sports. So einer ist Sébastien Minard, der in dieser Woche das Ende seiner Karriere bekannt gegeben hat. Er hatte bei seinem bisherigen Team, Ag2R, keinen neuen Vertrag mehr erhalten, die Suche nach einem neuen Team war ergebnislos verlaufen. Er hatte sich selbst eine Frist bis Jahresende 2016 gesetzt.
Minard begann seine Karriere 2005 im Team RAGT, im gleichen Jahr gewann er eine Etappe der Tour de l‘Avenir. Von 2006 bis 2010 fuhr er für das Team Cofidis. In diese Zeit fällt auch sein einziger Profisieg, 2010 gewann er das Rennen Paris-Camembert. Von 2011 bis 2016 stand er bei Ag2R unter Vertrag.

Ich habe seine Karriere von Beginn an verfolgt, habe ihn bei Rennen oft persönlich getroffen. Oft war er auch am 12. Juni, seinem Geburtstag, im Einsatz und ich habe nie die Gelegenheit verpasst, ihm persönlich zu gratulieren. Nie vergessen werde ich sein erstauntes Gesicht, als man ihm 2012 bei der Tour de Suisse auf meine Veranlassung hin ein Geburtstagsständchen zum 30. Geburtstag sang.
Eine große Tragödie ereignete sich dann am 24.11.13. Mit seinen Freunden Arnaud Coyot und Guillaume Levarlet war Sébastien Minard auf dem Heimweg von einer Party, als das Auto, das von Levarlet gesteuert wurde, verunglückte. Während der Fahrer und Minard unverletzt blieben, verstarb Coyot am nächsten Tag im Krankenhaus. Eine Tragödie, die der aus der Picardie stammende Franzose bis heute nicht überwunden hat.
Was er nach seiner Karriere nun machen wird, dazu hat sich der zweifache Familienvater bislang nicht geäußert.





Sebastien Minard an seinem 34. Geburtstag bei der Tour de Suisse 2016
Sebastien Minard an seinem 34. Geburtstag bei der Tour de Suisse 2016

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