Cofis Woche - 30.07. bis 05.08.17

Autor: Christine Kroth (Cofitine)

Auch in der Zeit zwischen den Grand Tours wird einem nicht langweilig. Der Radsport hat aktuell viel zu bieten. Und alles können wir hier in unserem Wochenrückblick gar nicht berücksichtigen.
Rennen, Transfers und allerlei Kurioses – in einem Bericht übersichtlich zusammengefasst!

Alle Beiträge des Wochenrückblicks: Cofis Woche

Rennen

Im Hochsommer ist der Radsport in einer äußerst heißen Phase.
Die einzige Rundfahrt im Rahmen der WorldTour in dieser Woche war die Polen-Rundfahrt die am Freitag zu Ende ging. Die letzte Etappe gewann der Niederländer Wout Poels (Team Sky), der Sieg in der Gesamtwertung ging an Dylan Teuns (BMC-Racing).

Es gab aber noch weitere Rundfahrten im Laufe der Woche.
Die Tour of Utah, die am heutigen Sonntag zu Ende geht, startete am vergangenen Montag. Aktuell führt hier in der Gesamtwertung Rob Britton (Rally-Cycling)
Von Dienstag bis Samstag lief die Burgos-Rundfahrt, die mit dem Etappensieg von Miguel Angel Lopez (Astana) und dem Gesamtsieg von Mikel Landa (Team Sky) endete.
Seit Freitag und noch bis nächsten Sonntag läuft die Portugal-Rundfahrt, die aktuell von Raul Alarcon (W52/FC Porto) angeführt wird.

Am vergangenen Sonntag gab es zudem drei Eintagesrennen.
In London wurde die RideLondon Surrey Classic ausgetragen. Das Rennen gehört seit diesem Jahr zur WorldTour-Serie. Alexander Kristoff (Katusha) durfte sich diesmal in die Siegerliste eintragen.

In Deutschland gab es am Nürburgring ein Rad-Event der Kategorie 1.1. Das Rennen Rad am Ring gewann der Niederländer Huub Duijn (Verandas Willems Crelan).

In Frankreich wurde die Coupe-de-France-Serie mit dem Rennen La Poly Normande fortgesetzt. Alexis Gougeard (Ag2R) durfte sich da als Sieger feiern lassen.

Und am gestrigen Samstag wurde die belgische Rennserie Napoleon-Games-Cup mit dem Rennen Dwars door het Hageland fortgesetzt. Es gewann Mathieu Van Der Poel (Beobank – Corendon).

Außerdem finden in Herning in Dänemark aktuell die Straßen-Europameisterschaften statt. Am Mittwoch suchten die Herren Elite einen neuen Europameister im Einzelzeitfahren. Gefunden wurde er im Team aus Belgien und er heißt Victor Campenaerts.
Das Straßenrennen der Damen am gestrigen Samstag gewann Marianne Vos.

Fahrer

Adam Hansen (Lotto-Soudal) ist der absolute Rekordhalter in Sachen Starts bei Grand Tours. 18 Mal in Folge war er bei der Giro, Tour und Vuelta dabei. Nun ist diese eindrucksvolle Serie beendet. Wie in dieser Woche bekannt wurde, wird der Australier die kommende Vuelta a España nicht bestreiten.

Seit Dienstag ist der Transfer-Markt offiziell offen und zahlreiche Wechsel wurden bereits bekannt gegeben. Hier eine kleine Übersicht der wichtigsten bzw. interessantesten Wechsel – eine ausführliche Übersicht gibt es dann in den nächsten Tagen in unserem Transfer-Karussell.

Tony Gallopin (von Lotto-Soudal zu Ag2R)
Omar Fraile (von Dimension-Data zu Astana)
Peter Kennaugh (von Sky zu Bora-Hansgrohe)
Georg Preidler (von Sunweb zu fdj)
Ramon Sinkeldam (von Sunweb zu fdj)
Mikel Nieve (von Sky zu Orica-Scott)
Alexander Kristoff (von Katusha zu UAE Emirates)
Rein Taaramäe (von Katusha zu Direct Energie)
Warren Barguil (von Sunweb zu Fortuneo-Oscaro)

Was sonst noch geschah:

Kuriosität beim Jedermann-Rennen Giro delle Dolomiti. Dort ist der ehemalige Radprofi Patrick Sinkewitz an den Start gegangen. Was dem Veranstalter zunächst nicht auffiel war, dass Sinkewitz seit 2014 wegen eines Dopingvergehens gesperrt ist. Die Sperre läuft noch bis 2022 und in dieser Zeit darf der Deutsche an keinem Radrennen teilnehmen. Irgendwann muss dann wohl doch jemand darauf aufmerksam geworden sein, wer da das Rennen bestreitet, und man hat den Fahrer nach zwei Etappen aus dem Rennen genommen.

Nein, kein Pferd auf'm Flur! Aber ein Pony, das bei der Polen-Rundfahrt ein wenig das Feld aufgemischt hat! Auf der 5. Etappe sprach plötzlich ein Pony durchs Bild. Es war ausgebüxt und galoppierte munter neben dem Feld her.

Im Porträt

Jimmy, Anthony und Tanguy Turgis

Geburtsdatum: 10.08.91 (Jimmy) - 16.05.94 (Anthony) - 16.05.98 (Tanguy)
Nationalität:

Frankreich

Brüderpaare gibt es viele im Radsport. Und viele fahren auch gemeinsam in einem Team. Das haben bislang auch die Brüder Jimmy und Anthony Turgis getan. Beide fahren für das Team Cofidis.
Dass drei Brüder in einem Team fahren, ist dann doch eher selten. Seit dieser Woche bei Cofidis aber Realität. Denn nun kam noch der jüngere Turgis-Bruder dazu, Tanguy, der ab sofort als Stagiaire für die französische Equipe fährt. Bislang war der 19jährige für das BMC-Development-Team aktiv.
Der 23jährige Anthony, der mittlere der Brüder, ist bislang am längsten dabei, seit 2015 ist er Profi, begann seine Karriere beim Team Cofidis 2014 ebenfalls als Stagiaire. Er ist auch der erfolgreichste bislang, war 2016 3. in der Gesamtwertung der Tour of Yorkshire und hat u.a. 2016 die Classic Loire-Atlantique und 2015 die Gesamtwertung der Boucles de la Mayenne gewonnen.
Jimmy ist der älteste der drei Turgis-Brüder, er feiert in wenigen Tagen, am 10.08., seinen 26. Geburtstag. Auch er begann als Stagiaire bei Cofidis, 2012 war das. Profi wurde er dann aber erst 2014 beim Team Roubaix Lille Metropole, für das er drei Jahre fuhr, ehe er zu dieser Saison zu Cofidis wechselte. Ein Sieg fehlt noch in seinen Palmarès.
Der jüngste der drei ist Tanguy, gerade mal 19 Jahre alt. Er hat seit dieser Woche nicht nur den Geburtstag mit seinem älteren Bruder Anthony gemeinsam, sondern fährt mit ihm auch im gleichen Team. Zahlreiche Siege und Podiumsplätze konnte der junge Mann im Junioren-Bereich bereits einfahren und darf sich deshalb nun im Team Cofidis als Stagiaire beweisen.
Drei Brüder in einem Team – das hat Seltenheitswert. Schon allein deshalb sind die drei etwas Besonderes!

Posting der Woche:

Normalerweise ist es Jessica Martin, die ihrem Mann Daniel die Daumen drückt. Doch die Britin ist selbst erfolgreiche Profisportlerin und so war gestern bei der Leichtathletik-WM in London der Radprofi Daniel Martin in der Position des Zuschauers. Was für den Iren gar nicht so leicht war:

London Olympic stadium to watch my wife @JessMartin_7 run the 10000m. No idea how she handles 3 weeks watching me. Wish her luck 👊 pic.twitter.com/NyzIuMXy1v
— Dan Martin (@DanMartin86) 5. August 2017