Cofis Woche - 06.08. bis 12.08.17

Autor: Christine Kroth (Cofitine)

Knapp eine Woche vor dem Start der Vuelta Espana gibt es reichlich Rennen die die Profis nutzen können um sich auf die letzte Grand Tours des Jahres vorzubereiten.
Aber jedes Rennen hat natürlich für sich einen besonderen Stellenwert. Eines davon möchten wir heute auch etwas näher vorstellen.
Dazu wieder allerlei interessantes aus der Welt des Radsports.

Alle Beiträge des Wochenrückblicks: Cofis Woche

Rennen

Am vergangenen Sonntag wurde in Herning in Dänemark das Straßenrennen der Herren Elite im Rahmen der Europameisterschaften ausgetragen. Sieger des Rennens und damit neuer Träger des Trikots des Europameisters ist der Norweger Alexander Kristoff.

Ebenfalls am vergangenen Sonntag ging die Tour of Utah zuende mit einem Etappensieg von Matteo Canola (Nippo-Vini Fantini) und dem Gesamtsieg von Rob Britton (Rally Cycling).

Seit Montag läuft die Binck-Bank-Tour. Das Rennen der World-Tour-Serie ist vielleicht noch besser bekannt unter dem „alten“ Namen ENECO-Tour. Vor der letzten Etappe führt mit knappen Vorsprung Giro-Sieger Tom Dumoulin (Team Sunweb).

Von Dienstag bis Samstag lief in Frankreich die Tour de l Ain, ein Rennen das wir in unserer Rubrik „im Porträt“ noch etwas näher vorstellen werden. Die letzte Etappe ging an Alexandre Geniez (Ag2R) die Gesamtwertung an Thibaut Pinot (fdj).

Seit Donnerstag laufen die Rennen Arctic Race of Norway (2.HC), Colorado Classic (2.HC) und Czech Cycling Tour. Alle drei Rennen enden am Sonntag. In Norwegen führt vor der letzten Etappe Dylan Teuns (BMC-Racing), in den USA ist einen Tag vor dem Ende mit Manuel Senni ebenfalls ein Fahrer des Teams BMC-Racing der Leader und in Tschechien trägt Josef Cerny (Elkov – Author Cycling Team) das Trikot des Gesamtführenden.

Bereits seit dem 04.08. läuft die Volta a Portugal (2.1). Noch bis zum 15.08. treten die Profis dort in die Pedale. Nach einem Ruhetag am gestrigen Freitag wurde am Samstag die 7. Etappe ausgetragen. Aktuell führt in der Gesamtwertung Raul Alarcon (W52/FC Porto).

Große Rennen werfen bereits jetzt wieder ihre Schatten voraus. So verdichten sich die Anzeichen, dass der Start und die ersten Etappen des Giro d Italia 2018 in Jerusalem und Umgebung ausgetragen werden.

Teams

Die nächste Saison wirft bereits ihre Schatten voraus. Nicht nur in Sachen Transfers, auch in Sachen Klassifizierung der Teams. So gab das US-Nachwuchsteam Aexon Hagens Bermans in dieser Woche bekannt, dass man sich um einen Pro-Continental-Lizenz bewirbt.

Fahrer

Es gibt Fahrer die jeder kennt die aber sehr selten auf dem Podium stehen. Um so mehr dürften sich viele in dieser Woche für den Österreicher Bernhard Eisel (Dimension Data) gefreut haben. Er hat zwar keine Etappe gewonnen durfte sich aber trotzdem als Träger des Bergtrikots des Arctic Race of Norway feiern lassen. Und er trägt es noch immer. Besonders ist es deshalb, weil es das erste Mal in seiner bereits 18jährigen Karriere war, dass er ein Bergtrikot tragen durfte. Ohnehin ein seltenes Vergnügen für einen endschnellen Mann.

Was sonst noch geschah:

Der BDR trauert im Peter Weibel. Der langjährige Bundestrainer erlag am Mittwoch einem Krebsleiden. Er wurde 66 Jahre alt.

Im Portrait

Tour de l'Ain

Geburtsdatum: 1989
Nationalität:

Frankreich

Kleinere Rennen haben in Frankreich meist einen recht hohen Stellenwert, auch wenn sie in den Kategorien der UCI nicht so hoch angesiedelt sind.
Die Tour de l‘Ain ist ein solches Rennen. Es ist in der Kategorie 2.1 klassifiziert und wird im gleichnamigen Departement im Südosten Frankreichs immer im August ausgetragen. Das Departement Ain hat die Ordnungszahl 1 in der Auflistung der Departements und grenzt an die Schweiz. Der Hauptort ist Bourg-en-Bresse. Es ist benannt nach dem Fluss Ain der es durchfließt.
Das Rennen, das den Namen des Departements trägt, gibt es seit 1989. Es ging aus dem Prix de l‘Amitié hervor, einem Rennen das 1984 zum ersten Mal ausgetragen wurde. 17 Mal triumphierten Franzosen, auch die diesjährige Austragung wurde von einem einheimischen Fahrer gewonnen. Thibaut Pinot gewann in diesem Jahr vor seinem Teamkollegen David Gaudu und Alexandre Geniez (Ag2R). Ein komplett französisches Podium also, was in den Anfangsjahren Gang und Gäbe war, zuletzt zwar 2014 sonst aber doch recht selten vorkam.
Auch ein Deutscher hat das Rennen schon gewonnen, Linus Gerdemann war 2008 siegreich.
Keinem einzigen Fahrer ist es bislang gelungen, das Rennen zweimal zu gewinnen.

Posting der Woche:

Was macht man wenn man ein Favorit beim Einzelzeitfahren ist aber schon früh an den Start gehen und dann etwas mehr als drei Stunden auf dem „heißen Stuhl“ im Ziel ausharren muss? Stefan Küng hatte in dieser Woche die Antwort – man macht das, wozu man als Radprofi bei einem Rennen praktisch nie Zeit hat - man liest ein Buch! Vorbildlich, Stefan!