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Adventskalender 2017 Adventskalender am 1. Dezember: Die Grand Tours der Saison 2017 |
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01.12.2017 | ||||
Adventskalender am 1. Dezember: Die Grand Tours der Saison 2017Info: GIRO D’ITALIA 2017 | TOUR DE FRANCE 2017 | VUELTA A ESPAÑA 2017Autor: Felix Griep (Werfel)
Giro d'Italia Tour de France Vuelta a España 1 Dumoulin SUN 1 Froome SKY 1 Froome SKY 2 Quintana MOV 2 Uran CDT 2 Nibali TBM 3 Nibali TBM 3 Bardet ALM 3 Zakarin KAT 4 Pinot FDJ 4 Landa SKY 4 Kelderman SUN 5 Zakarin KAT 5 Aru AST 5 Contador TFS 6 Pozzovivo ALM 6 Martin QST 6 Poels SKY 7 Mollema TFS 7 Simon Yates ORS 7 Woods CDT 8 Jungels QST 8 Meintjes UAD 8 Lopez AST 9 Adam Yates ORS 9 Contador TFS 9 Kruijswijk TLJ 10 Formolo CDT 10 Barguil SUN 10 Van Garderen BMC Nairo Quintana war der große Favorit beim 100. Giro d'Italia und konnte bei der ersten wichtigen Bergankunft am Blockhaus mit einem Sieg auch das Rosa Trikot übernehmen, das er nach einem Ruhetag im folgenden Zeitfahren aber gleich wieder an Tom Dumoulin verlor. Auf den nächsten Bergetappen verteidigte der Niederländer seine Führung von mehr als zwei Minuten souverän und gewann in Oropa sogar eine Bergankunft. Der unvergessliche Vorfall mit dem Durchfall auf der Königsetappe nach Bormio führte dazu, dass Dumoulins Vorsprung auf der 18. Etappe auf 31 Sekunden sank und er tags darauf in Piancavallo Rosa wieder an Quintana verlor. Doch am Schlusstag der Rundfahrt wendete sich das Blatt noch einmal und Dumoulin triumphierte nach dem Zeitfahren in Mailand. Bei der 104. Tour de France übernahm der Favorit Chris Froome schon auf der 5. Etappe das Gelbe Trikot, auch wenn er in La Planche des Belles Filles Fabio Aru den Tagessieg überlassen musste. Acht Tage später in Peyragudes war es eben jener Aru, der sich in der Gesamtwertung sechs Sekunden vor Froome schob, der auf den besonders steilen letzten 300 Metern dieser Pyrenäen-Bergankunft einen erschreckend schwachen Eindruck hinterlassen hatte. Beim Bergsprint in Rodez auf der 14. Etappe holte Froome sich das Maillot Jaune aber bereits wieder zurück und verteidigte es einen Tag später im Zentralmassiv trotz eines Defekts, der ihn zu einer langen Verfolgungsjagd zwang, und später souverän in den Alpen, bis er den Gesamtsieg am vorletzten Tag im Zeitfahren von Marseille endgültig unter Dach und Fach brachte. Den schnellsten Gesamtsieger im Leadertrikot gab es bei der 72. Vuelta a España, wo Chris Froome schon am 3. Tag in Andorra die Führung übernahm. Anders als bei der Tour gab der Brite das Leadertrikot bei der Spanien-Rundfahrt nicht mehr ab, auch wenn sein Vorsprung auf die ersten Verfolger bis einschließlich der 10. Etappe weniger als eine Minute betrug. Danach verschaffte ihm die Bergankunft in Calar Alto ein etwas größere Polster, so dass er auf der nächsten Etappe einen kleinen Zeitverlust durch zwei Stürze in einer Abfahrt verkraften konnte. Für die Vorentscheidung sorgte das Zeitfahren auf der 16. Etappe, durch das sich Froomes Vorsprung gegenüber Hauptkonkurrent Vincenzo Nibali von rund einer auf zwei Minuten verdoppelte. Am folgenden Tag nahm Nibali am steilen Alto de Los Machucos dem schwächelnden Froome zwar 42 Sekunden ab, doch bei der entscheidenden Etappe auf den Angliru zeigte sich der Mann in Rot wieder in überragender Verfassung und machte das Tour-Vuelta-Double perfekt. Mit seinem Gesamtsieg beim Giro d'Italia erlangte Tom Dumoulin sofort Legendenstatus in seiner Heimat, denn er war der erste Niederländer, der die Italien-Rundfahrt gewinnen konnte und überhaupt erst der dritte Fahrer seines Landes, der eine Grand Tour gewann. Seine beiden Vorgänger Jan Janssen (1967 und 1968) und Joop Zoetemelk (1979 und 1980) gewannen jeweils in aufeinanderfolgenden Jahren zunächst die Vuelta und dann die Tour – ein Triumph in Frankreich ist nun auch das große Ziel von Dumoulin. Von großer Bedeutung nicht nur auf nationaler Ebene waren Chris Froomes Erfolge bei Tour und Vuelta. Er war der erste Fahrer seit Bernard Hinault 1978, der diese beiden Rundfahrten im selben Jahr für sich entscheiden konnte und der erste Fahrer mit zwei Grand-Tour-Gesamtsiegen in einer Saison, seitdem Alberto Contador 2008 den Giro und due Vuelta gewonnen hatte. Mit nun insgesamt fünf GT-Erfolgen (4x Tour und 1x Vuelta) ist Froome auf Rang sieben der besten Rundfahrer aller Zeiten vorgestoßen. Über ihm thronen nur noch Eddy Merckx (11 Siege), Bernard Hinault (10), Jacques Anquetil (8) sowie Contador, Miguel Indurain und Fausto Coppi (jeweils 7). In dieser Woche bestätigte Froome anlässlich der Streckenpräsentation, dass er 2018 erstmals seit acht Jahren wieder beim Giro d'Italia starten will. Sollte der 32-Jährige auch dieses Rennen gewinnen, wäre er nach Merckx, Hinault, Anquetil, Contador, Felice Gimondi und Vincenzo Nibali der siebte Fahrer, der alle drei Grand Tours in seinem Palmarès hätte und erst der dritte Fahrer, der drei Grand Tours in Serie gewinnt. Zuletzt zwar dies Hinault gelungen (Giro und Tour 1982, Vuelta 1983); Merckx gewann einst sogar vier Grand Tours in Folge (Giro und Tour 1972, Vuelta und Giro 1973) – zur damaligen Zeit hatte die Vuelta noch im Frühjahr als erste der drei großen Rundfahrten stattgefunden. Chris Froome war mit zwei Gesamtsiegen freilich der überragende Mann der Grand-Tour-Saison 2017, aber noch drei weitere Fahrer verbuchten immerhin zwei Top10-Platzierungen. Vincenzo Nibali stand sogar ebenfalls zweimal auf dem Podium, was ihm zuvor schon zweimal (2010 und 2013) gelungen war, allerdings musste er sich aber mit Platz 3 beim Giro und Platz 2 bei der Vuelta begnügen. Auch Ilnur Zakarin war in Italien und Spanien stark dabei, beendete die erste und die letzte Grand Tour des Jahres auf den Plätzen 5 und 3. Alberto Contador – dem wir uns im Rahmen des Adventskalenders noch einmal ausführlicher widmen werden! – kam zum Ende seiner Karriere bei der Tour auf den 9. und bei der Vuelta auf den 5. Platz. Das beste Giro-Tour-Double des Jahres 2017 verbuchte Nairo Quintana, der nach dem 2. Platz bei der Italien-Rundfahrt in Frankreich Rang 12 erreichte. Giro-Sieger Tom Dumoulin verzichtete dagegen auf einen zweiten Grand-Tour-Start. Was durch die folgende Übersicht aller 15 Giro-Tour-, 38 Giro-Vuelta- und 25 Tour-Vuelta-Kombinationen nicht direkt verraten wird, aber allemal eine Erwähnung wert ist: Adam Hansen war in dieser Saison der einzige Fahrer, der zu allen drei Grand Tours angetreten ist. Der Australier wurde 93. beim Giro, 113. bei der Tour und 95. bei der Vuelta und hat somit seinen Rekord auf 19 dreiwöchige Rundfahrten in Serie ausgebaut. Die besten GT-Doubles des Jahres 2017 ∑ Fahrer Team Giro Tour Vuelta 2 Froome SKY 1. 1. 5 Nibali TBM 3. + 0:40 2. + 2:15 8 Zakarin KAT 5. + 1:56 3. + 2:51 14 Quintana MOV 2. + 0:31 12. + 15:28 14 Contador TFS 9. + 8:49 5. + 3:18 18 Aru AST 5. + 3:05 13. + 21:41 20 Bardet ALM 3. + 2:20 17. + 31:21 20 Meintjes UAD 8. + 8:20 12. + 17:41 21 Landa SKY 17. + 37:09 4. + 2:21 24 Mollema TFS 7. + 3:41 17. + 37:43∑ = Summe der Endplatzierungen bei den beiden betreffenden Grand Tours Betrachtet man den jeweils besten Fahrer jeder Mannschaft bei den drei Grand Tours, dann hat das deutsche Team Sunweb 2017 die beste Gesamtbilanz vorzuweisen. Der Giro-Sieg von Tom Dumoulin, Rang 10 von Warren Barguil bei der Tour und der 4. Platz von Wilco Kelderman bei der Vuelta ergeben eine Summe von 15 Rangpunkten, die kein anderes Team schlagen kann. Das Team Sky kommt trotz der Tour- und Vuelta-Siege von Chris Froome total auf 19 Rangpunkte, weil beim Giro durch Sturzpech am Ende nicht mehr als ein 17. Platz durch Mikel Landa drin war. Eine Top10-Platzierung bei allen diesen drei Rundfahrten konnten neben Sunweb sonst nur Cannondale-Drapac und Trek-Segafredo verbuchen. Mit Lotto Soudal, Bora-Hansgrohe und Dimension Data gab es zudem auch drei WorldTour-Mannschaften, die keine einzige Top10-Platzierung auf ihrem Konto haben. Die WorldTeams und ihre jeweils besten Endplatzierungen ∑ Team Giro d'Italia Tour de France Vuelta a España 15 SUN 1. Dumoulin 10. Barguil 4. Kelderman 19 CDT 10. Formolo 2. Uran 7. Woods 19 SKY 17. Landa 1. Froome 1. Froome 21 TFS 7. Mollema 9. Contador 5. Contador 26 ALM 6. Pozzovivo 3. Bardet 17. Bardet 27 ORS 9. Adam Yates 7. Simon Yates 11. Chaves 27 AST 14. Cataldo 5. Aru 8. Lopez 31 UAD 11. Polanc 8. Meintjes 12. Meintjes 32 MOV 2. Quintana 12. Quintana 18. Moreno 39 KAT 5. Zakarin 31. Kišerlovski 3. Zakarin 41 BMC 20. Van Garderen 11. Caruso 10. Van Garderen 50 TBM 3. Nibali 45. Brajkovic 2. Nibali 52 LTS 13. Monfort 20. Benoot 19. Armée 56 QST 8. Jungels 6. Martin 42. Jungels 70 BOH 16. Konrad 15. Buchmann 39. Majka 70 TLJ 23. Clement 38. Roglic 9. Kruijswijk 90 DDD 36. J.J.V.Rensburg 19. Pauwels 35. Anton 92 FDJ 4. Pinot 36. Molard 52. Roux∑ = Summe der besten Endplatzierungen aus Giro, Tour und Vuelta Mit Gesamtrang 8 beim Giro (Bob Jungels), 6 bei der Tour (Daniel Martin) sowie 42 bei der Vuelta (wieder Jungels) liest sich die Bilanz der bestplatzierten Fahrer des Quick-Step-Rennstalls nicht überragend, aber durchaus gut. Worin die belgische Mannschaft alle anderen Teams in den Schatten stellte, ist ihre Ausbeute an Etappensiegen. Sowohl beim Giro (4x Fernando Gaviria) als auch bei der Tour (5x Marcel Kittel) und bei der Vuelta (4x Matteo Trentin) stellte Quick-Step Floors den jeweils erfolgreichsten Etappenjäger. Mit weiteren Tageserfolgen von Jungels beim Giro und Yves Lampaert und Julian Alaphilippe bei der Vuelta gehen 16 der 63 Grand-Tour-Etappen des Jahres 2017 auf das Konto dieser einen Mannschaft. Neben Quick-Step Floors konnten auch Bora-Hansgrohe und Sky bei jeder Grand Tour mindestens eine Etappe gewinnen, kommen in der Summe aber jeweils „nur“ auf vier Siege. Das sind immerhin vier Siege mehr als bei Katusha-Alpecin. Das Team mit Schweizer Lizenz war die einzige der 18 WorldTour-Mannschaften, die keine einzige GT-Etappe gewinnen konnte. Dagegen gelang mit Aqua Blue Sport (Stefan Denifl bei der Vuelta) und Direct Energie (Lilian Calmejane bei der Tour) zwei Wildcard-Teams jeweils ein Etappensieg. Im Länder-Ranking stehen Frankreich und Kolumbien mit jeweils 8 Etappensiegen knapp vor Italien (7) an der der Spitze. Während die Franzosen die meisten Erfolge bei ihrem Heim-Rennen feierten und die Kolumbianer den Giro dominierten, waren die Italiener in Spanien am erfolgreichsten. Für Deutschland war André Greipel 1x beim Giro und Marcel Kittel 5x bei der Tour erfolgreich; für Österreich gab es Etappensiege durch Lukas Pöstlberger beim Giro und Stefan Denifl bei der Vuelta, für die Schweiz einen beim Giro durch Silvan Dillier. Etappensieg-Bilanz der Mannschaften und Länder ∑ Team Giro Tour V'ta ∑ Nation Giro Tour V'ta 16 QST 5 5 6 8 Frankreich 2 5 1 6 SUN 2 4 - 8 Kolumbien 5 1 2 5 LTS 1 - 4 7 Italien 1 1 5 4 AST - 1 3 6 Deutschland 1 5 - 4 BOH 1 2 1 5 Niederlande 3 2 - 4 SKY 1 1 2 4 Polen - 1 3 3 BMC 2 - 1 4 Spanien 3 - 1 3 TLJ 1 2 - 3 Australien 1 2 - 2 CDT 1 1 - 3 Belgien - - 3 2 DDD 1 1 - 3 Großbritannien - 1 2 2 FDJ 1 1 - 3 Slowenien 1 1 1 2 MOV 2 - - 2 Österreich 1 - 1 2 TBM 1 - 1 1 Kasachstan - - 1 2 TFS - 1 1 1 Luxemburg 1 - - 2 UAD 1 - 1 1 Norwegen - 1 - 1 ABS* - - 1 1 Schweiz 1 - - 1 ALM - 1 - 1 Slowakei - 1 - 1 DEN* - 1 - 1 USA 1 - - 1 ORS 1 - - 0 KAT - - -* = Wildcard-Mannschaft In den Mannschaftswertungen waren in diesem Jahr Movistar beim Giro d'Italia, Sky bei der Tour de France und Astana bei der Vuelta a España siegreich. In einem fiktiven Ranking, welches die Endergebnisse aller drei Grand-Tour-Mannschaftswertungen addiert, wäre Movistar mit einem vergleichsweise geringen Vorsprung von 5:45 Minuten auf Sky das beste Team der Grand-Tour-Saison. Am schlechtesten hat in dieser Hinsicht Dimension Data abgeschnitten, das beim Giro vier und bei Tour und Vuelta jeweils nur eine einzige Mannschaft hinter sich ließ und in der Summe mehr als 15 Stunden Rückstand zu Movistar aufweist. Mit Fortuneo-Oscaro bei der Tour und Caja Rural-Seguros RGA bei der Vuelta schafften es zwei Wildcard-Teams in die oberen Hälfte der Mannschaftswertungen, belegten jeweils den 8. Platz. Die Ergebnisse und Summe der Mannschaftswertungen Team Giro Tour Vuelta ∑ Rückstand MOV 1. + 0:00 6. +1:55:52 2. + 6:16 + 2:02:08 SKY 7. +1:59:41 1. + 0:00 3. + 8:12 + 2:07:53 ALM 2. + 59:46 2. + 7:14 14. +3:51:57 + 4:58:57 AST 8. +2:09:05 10. +2:28:39 1. + 0:00 + 4:37:44 UAD 6. +1:59:31 11. +2:42:43 4. + 49:02 + 5:31:16 ORS 11. +2:49:34 5. +1:52:21 6. +1:35:21 + 6:17:16 TFS 9. +2:23:12 3. +1:44:46 11. +2:30:54 + 6:38:52 BMC 14. +3:02:58 4. +1:49:49 9. +2:10:38 + 7:03:25 CDT 5. +1:27:19 7. +2:15:25 17. +4:53:30 + 8:36:14 TBM 4. +1:24:52 20. +5:49:48 7. +2:02:09 + 9:16:49 SUN 10. +2:41:45 12. +3:23:38 13. +3:33:56 + 9:39:19 QST 12. +2:51:09 15. +4:02:19 10. +2:28:01 + 9:21:29 TLJ 15. +3:13:00 17. +4:49:48 5. +1:07:28 + 9:10:16 LTS 19. +4:56:46 9. +2:28:18 12. +3:28:14 +10:53:18 FDJ 3. +1:19:56 22. +6:41:25 18. +5:16:21 +13:17:42 KAT 13. +2:53:55 19. +5:29:11 19. +5:34:17 +13:57:23 BOH 16. +3:59:12 18. +5:22:07 20. +5:55:49 +15:17:08 DDD 18. +4:20:44 21. +5:51:41 21. +6:54:12 +17:06:37∑ Rückstand = Summe der Rückstände aller drei Grand Tours Mit Top10-Endplatzierungen bei allen drei Rennen (siehe oben) hat Cannondale-Drapac eine starke Grand-Tour-Bilanz erreicht, aber in einem anderen Aspekt überragt das US-Team alle anderen Mannschaften: sowohl bei Giro und Tour als auch bei der Vuelta erreichten alle neun Cannondale-Fahrer das Ziel. Jede andere Mannschaft hatte in dieser Saison mindestens 3 Ausfälle bei GTs zu beklagen. Besonders hart traf es Dimension Data und FDJ, von denen jeweils 10 Fahrer vorzeitig eine Grand Tour verlassen mussten, wobei für Dimension Data die Vuelta und für FDJ die Tour am schlimmsten war (je nur 3 Finisher). Durchfahrer-Quoten der WorldTour-Mannschaften Gesamtquote Team Giro Tour V'ta 100% (27/27) CDT 9 /9 9 /9 9 /9 89% (24/27) SKY 7 /9 8 /9 9 /9 89% (24/27) UAD 8 /9 8 /9 8 /9 85% (23/27) ORS 7 /9 8 /9 8 /9 85% (23/27) QST 9 /9 6 /9 8 /9 85% (23/27) TFS 7 /9 8 /9 8 /9 81% (22/27) ALM 8 /9 9 /9 5 /9 85% (22/26) AST 7 /8 7 /9 8 /9 81% (22/27) KAT 7 /9 9 /9 6 /9 81% (22/27) MOV 8 /9 8 /9 6 /9 81% (22/27) TBM 7 /9 7 /9 8 /9 78% (21/27) BMC 7 /9 8 /9 6 /9 78% (21/27) SUN 7 /9 9 /9 5 /9 74% (20/27) BOH 7 /9 6 /9 7 /9 70% (19/27) LTS 5 /9 7 /9 7 /9 70% (19/27) TLJ 6 /9 5 /9 8 /9 63% (17/27) DDD 7 /9 7 /9 3 /9 63% (17/27) FDJ 8 /9 3 /9 6 /9Beispiel: „7 /9“ bedeutet, dass 7 von 9 Startern das Rennen beendet haben In der letzten Statistik dieses Beitrages haben wir die Zeitabstände in den finalen Gesamtwertungen der Grand Tours einander gegenübergestellt. Dabei fällt auf, dass die Entscheidung beim Giro die knappste war, da die Zweit- bis Neuntplatzierten dort alle weniger Rückstand aufweisen als ihre Pendants bei Tour und Vuelta. Am Ende des Giro-Rankings gab es dafür umso größere Abstände: so hatte bspw. der 100. Fahrer rund 50 und der Letztplatzierte über 70 Minuten mehr Rückstand als bei der Tour. Zeitrückstände der Top10 und weiterer Platzierungen Platzierung Giro Tour Vuelta Platz 2 + 0:31 + 0:54 + 2:15 Platz 3 + 0:40 + 2:20 + 2:51 Platz 4 + 1:17 + 2:21 + 3:15 Platz 5 + 1:56 + 3:05 + 3:18 Platz 6 + 3:11 + 4:42 + 6:59 Platz 7 + 3:41 + 6:14 + 8:27 Platz 8 + 7:04 + 8:20 + 9:13 Platz 9 + 8:10 + 8:49 + 11:18 Platz 10 + 15:17 + 9:25 + 15:50 ... Platz 15 + 28:11 + 33:21 + 22:59 Platz 20 + 57:13 + 42:04 +1:02:58 Platz 30 +1:36:26 +1:21:16 +1:31:24 Platz 50 +2:25:08 +2:04:53 +2:25:21 Platz 100 +3:58:19 +3:09:38 +3:47:27 Vorletzter +5:26:28 +4:32:21 +5:03:10 Letzter +5:48:40 +4:35:52 +5:16:23 63 Etappen, darunter ein Mannschaftszeitfahren bei der Vuelta, wurden im Rahmen der drei dreiwöchigen Rundfahrten ausgetragen und brachten 20 Fahrer hervor, die erstmals in ihrer Karriere eine (oder gar mehrere) Grand-Tour-Etappe(n) gewinnen konnten – bei Giro und Vuelta jeweils doppelt so viele (8) wie bei der Tour (4). 5 dieser 20 Fahrer waren bereits über 30 Jahre alt, 6 waren jünger als 25. Zum Abschluss dieses Beitrages wollen wir sie alle noch einmal kurz vorstellen. Lukas Pöstlberger (Premierensieg: 1. Etappe Giro / Alter: 25 Jahre und 115 Tage) Auf der ersten GT-Etappe des Jahres gab es auch gleich den ersten Premierensieg – sogar in doppelter Hinsicht. Der Österreicher Lukas Pöstlberger (Bora-Hansgrohe) feierte nicht nur am ersten Tag seiner ersten Grand Tour gleich einen Erfolg, es war auch der erste überhaupt für Österreich beim Giro d'Italia. Mit einem Angriff im kurvigen Etappenfinale hatte Pöstlberger die Sprinter ausgetrickst und sich für einen Tag das Rosa Trikot geholt. Fernando Gaviria (Premierensieg: 3. Etappe Giro / Alter: 22 Jahre und 261 Tage) Das kolumbianische Sprinttalent Fernando Gaviria war 2017 der erfolgreichste Grand-Tour-Debütant und jüngste Premierensieger. Gaviria gewann nicht nur die 3. Etappe des Giro, welche von seiner Mannschaft Quick-Step Floors in einer Windkanten-Situation dominiert wurde, sondern im Verlauf der Rundfahrt noch drei weitere Massensprints und sicherte sich den Gewinn der Punktewertung. Silvan Dillier (Premierensieg: 6. Etappe Giro / Alter: 26 Jahre und 281 Tage) Am Tag, als sich auf hügeligem Terrain in Terme Luigiane eine Ausreißergruppe vor dem Favoritenfeld durchsetzen konnte, war auch Pöstlberger wieder dabei, wurde aber diesmal nur Dritter. Der Sieg ging stattdessen an den Schweizer Silvan Dillier (BMC Racing), der bei der ansteigenden Zielankunft den Belgier Jasper Stuyven bezwingen konnte. Für Dillier war es die dritte Teilnahme am Giro und die vierte Grand Tour insgesamt. Gorka Izagirre (Premierensieg: 8. Etappe Giro / Alter: 29 Jahre und 218 Tage) Nach einem extrem harten Fight zwischen zahlreichen Ausreißern und dem Feld setzte sich am Ende einer bergigen Etappe an der kurzen Schlusssteigung in Peschici Gorka Izagirre (Movistar) gegen seine Mitstreiter Giovanni Visconti und Luis Leon Sanchez durch. Bei seiner achten Grand Tour platzte damit der Knoten für den Spanier, dessen jüngerer Bruder Ion Izagirre bereits zwei GT-Etappensiege (Giro 2012 und Tour 2016) auf seinem Konto hat. Omar Fraile (Premierensieg: 11. Etappe Giro / Alter: 26 Jahre und 304 Tage) Trotz zweimaligem Gewinn des Bergtrikots bei der Vuelta stand Omar Fraile (Dimension Data) nach seinen ersten vier Grand Tours noch ohne Etappensieg da. Das änderte sich auf der Giro-Etappe von Firenze nach Bagno di Romagna, als der Spanier nach vier Bergen den Sprint einer achtköpfigen Spitzengruppe vor Rui Costa und Pierre Rolland für sich entschied. Ein einziger Punkt hatte ihm zur Übernahme des Bergtrikots gefehlt, das er später aber dann auch noch vier Tage lang tragen durfte. Bob Jungels (Premierensieg: 15. Etappe Giro / Alter: 24 Jahre und 241 Tage) Beim diesjährigen Giro trug Bob Jungels (Quick-Step Floors) nicht nur erneut für einige Tage das Rosa Trikot und gewann am Ende das Weiße – anders als 2016 krönte der Luxemburger seine Leistung mit einem Etappensieg. Als nach einem an die Lombardei-Rundfahrt angelehnten Finale in Bergamo ein Dutzend Fahrer gemeinsam ins Ziel kamen, setzte sich Jungels, der seine insgesamt fünfte Grand Tour bestritt, im Sprint vor Nairo Quintana und Thibaut Pinot durch. Tejay van Garderen (Premierensieg: 18. Etappe Giro / Alter: 28 Jahre und 286 Tage) Mit 6 Tour- und 3 Giro-Teilnahmen war Tejay van Garderen (BMC Racing) schon ein äußerst erfahrener Grand-Tour-Spezialist, der in Frankreich sogar zweimal Gesamtfünfter geworden war. Doch bis auf ein paar Mannschaftszeitfahren, die in dieser Betrachtung keine Rolle spielen, war ihm ein Etappensieg stets verwehrt geblieben. Das änderte sich bei seinem ersten Giro und damit seiner zehnten Grand Tour insgesamt. Der US-Amerikaner gewann die 18. Etappe im Sprintduell mit Mikel Landa, nachdem sich das Duo kurz vor dem Schlussanstieg nach Canazei von den restlichen Favoriten abgesetzt hatte. Jos van Emden (Premierensieg: 21. Etappe Giro / Alter: 32 Jahre und 99 Tage) Bei seiner neunten Grand Tour konnte Jos van Emden (LottoNL-Jumbo) sein Zeitfahrtalent erstmals auf höchster Ebene in einen Sieg ummünzen und entschied den Kampf gegen die Uhr auf der letzten Etappe für sich, nachdem er im ersten Zeitfahren auf der 10. Etappe nur den achten Platz erreicht hatte. In Mailand konnte der Niederländer seinen Landsmann und Giro-Gesamtsieger Tom Dumoulin um 15 Sekunden schlagen. Geraint Thomas (Premierensieg: 1. Etappe Tour / Alter: 31 Jahre und 37 Tage) Wie der Giro, begann auch die Tour direkt mit einem Premierensieg, und von allen 20 hier vorgestellten Fahrern war Geraint Thomas (Sky) derjenige, der am längsten auf einen Etappensieg gewartet hatte. Elf Grand Tours hatte der Brite zuvor bestritten, darunter den Giro dieses Jahres, bei dem er mit großen Ambitionen angetreten, aber nach einem Sturz früh ausgeschieden war. Beim Auftaktzeitfahren der Tour im Düsseldorfer Dauerregen bezwang Thomas den Schweizer Stefan Küng um fünf Sekunden und trug anschließend vier Tage lang das Gelbe Trikot. Arnaud Démare (Premierensieg: 4. Etappe Tour / Alter: 25 Jahre und 312 Tage) Groß war der Jubel am 4. Tag der Tour de France, als Arnaud Démare (FDJ) dort für den ersten Etappensieg eines Franzosen sorgte, der für ihn selbst bei seiner fünften Grand Tour der erste überhaupt war. Leider bekam sein Triumph im Massensprint von Vittel wegen des Sturzes von Mark Cavendish und der Disqualifikation Peter Sagans weniger Aufmerksamkeit als er verdient gehabt hätte. Ärgerlich auch, dass Démare danach unter der großen Hitze litt und auf der 9. Etappe aus dem Zeitlimit fiel. Maciej Bodnar (Premierensieg: 20. Etappe Tour / Alter: 32 Jahre und 137 Tage) Wie man erwarten durfte, machte Chris Froome im Zeitfahren von Marseille den Tour-Gesamtsieg endgültig perfekt, doch den Etappensieg verpasste er um sechs Sekunden. Schnellster war an diesem Tag der Pole Maciej Bodnar (Bora-Hansgrohe), der seinen Landsmann Michal Kwiatkowski um eine Sekunde auf Platz zwei verwies. Fast hätte es Bodnars ersten Sieg bei seiner zehnten Grand Tour schon auf der 11. Etappe gegeben, doch dort wurde er als Ausreißer 250 Meter vor dem Ziel vom Peloton eingefangen. Dylan Groenewegen (Premierensieg: 21. Etappe Tour / Alter: 24 Jahre und 32 Tage) Mit fünf Top6-Platzierungen, darunter je einem zweiten und dritten Platz, hätte Dylan Groenewegen (LottoNL-Jumbo) bei seiner erst zweiten Grand Tour durchaus zufrieden sein dürfen – doch am letzten Tag der Tour übertraf sich der Niederländer noch einmal selbst. Vor André Greipel, der die höhere Endgeschwindigkeit, aber seinen Sprint aus einer schlechteren Position begonnen hatte, gewann Groenewegen die prestigeträchtige Ankunft auf den Champs-Élysées in Paris. Yves Lampaert (Premierensieg: 2. Etappe Vuelta / Alter: 26 Jahre und 132 Tage) In einem wilden, von Quick-Step Floors dominierten Etappenfinale – die Parallelen zu Gavirias Premierensieg beim Giro sind nicht von der Hand zu weisen – sorgte Yves Lampaert bei seiner persönlich zweiten Grand Tour dafür, dass seine Mannschaft mit dem Etappensieg und dem Roten Trikot belohnt wurde. Lampaerts Teamkollege Matteo Trentin sorgte an diesem Tag sogar für einen Doppelsieg. Alexey Lutsenko (Premierensieg: 5. Etappe Vuelta / Alter: 24 Jahre und 350 Tage) Bei seiner fünften Grand Tour war der frühere U23-Weltmeister Alexey Lutsenko (Astana) erstmals als Ausreißer erfolgreich. Auf einer mittelschweren Etappe, die mit einer Bergankunft in Alcossebre endete, siegte der Kasache als Solist, nachdem er sich eine Weile zuvor gemeinsam mit Marco Haller, der ihm am Schlussanstieg keine Konkurrenz mehr war, aus einer größere Fluchtgruppe abgesetzt hatte. Tomasz Marczynski (Premierensieg: 6. Etappe Vuelta / Alter: 33 Jahre und 171 Tage) Der älteste Premierensieger des Grand-Tour-Jahres 2017 heißt Tomasz Marczynski; trotz seiner 33 Jahre war es erst der fünfte GT-Start für den Polen von Lotto Soudal. Auf einer Etappe mit fünf Bergwertungnen verkleinerte sich eine riesige Ausreißergruppe, bis letztlich noch drei Mann übrig blieben. Deren Sprint gewann Marczynski vor seinem Landsmann Pawel Poljanski und dem Spanier Enric Mas. Genau eine Woche später schlug Marczynski noch einmal zu und gewann als Solist die 12. Etappe. Matej Mohoric (Premierensieg: 7. Etappe Vuelta / Alter: 22 Jahre und 310 Tage) Einen Tag nach Marczynskis erstem Sieg musste sich Poljanski auf einer weiteren von Ausreißern geprägten Etappe abermals mit einem zweiten Platz abfinden. Diesmal holte sich der Slowene Matej Mohoric (UAE Team Emirates), der seine vierte Grand Tour bestritt, den Sieg. Er fuhr in der finalen Abfahrt einen Vorsprung von 16 Sekunden auf seine ersten drei Verfolger heraus. Julian Alaphilippe (Premierensieg: 8. Etappe Vuelta / Alter: 25 Jahre und 76 Tage) Bei seiner ersten Grand Tour, der Tour de France 2016, hatte es für den zweifellos hoch talentierten Julian Alaphilippe (Quick-Step Floors) noch nicht mit einem Etappensieg geklappt, doch gut ein Jahr später konnte er bei der Vuelta die Ankunft in Xorret de Catí für sich entscheiden. Von Rafal Majkas Attacken in einem Anstieg kurz vor Schluss ließ Alaphilippe sich nicht kleinkriegen und war im Endspurt gegen den Polen sowie Jan Polanc nicht zu schlagen. Miguel Angel Lopez (Premierensieg: 11. Etappe Vuelta / Alter: 23 Jahre und 207 Tage) Nachdem sein Grand-Tour-Debüt ein Jahr zuvor in Folge eines Sturzes nach nur sechs Tagen beendet gewesen war, gelang Miguel Angel Lopez bei seinem zweiten Vuelta-Start der erwartete Durchbruch. Bei der Bergankunft am Observatorio Astronómico de Calar Alto siegte der Kolumbianer 14 Sekunden vor seinen ersten Verfolgern um Chris Froome und stieß erstmals in die Top10 der Gesamtwertung vor. Nach einem weiteren beeindruckenden Sieg auf der 15. Etappe am Alto Hoya de la Mora beendete Lopez die Rundfahrt als Achter der Gesamtwertung. Stefan Denifl (Premierensieg: 17. Etappe Vuelta / Alter: 29 Jahre und 351 Tage) Der zweite österreichische Grand-Tour-Etappensieg des Jahres kam genauso überraschend wie der erste von Pöstlberger beim Giro. Stefan Denifl (Aqua Blue Sport) war bei seiner vierten Grand Tour auf der schweren Bergetappe zum Alto de Los Machucos der letzte verbliebene Ausreißer und behauptete an dem bis zu 26% steilen Schlussanstieg einen Vorsprung von 28 Sekunden gegenüber dem stark auftrumpfenden Alberto Contador. Sander Armée (Premierensieg: 18. Etappe Vuelta / Alter: 31 Jahre und 271 Tage) Auf der bergigen Etappe nach Santo Toribio de Liébana überließ das Hauptfeld einer großen Gruppe von Ausreißern den Kampf um den Tagessieg. Sehr aktiv und stets darum bemüht, die Gruppe zu verkleinern, präsentierte sich im Rennverlauf der Belgier Sander Armée (Lotto Soudal), der schließlich am kurzen Schlussanstieg auch seinen letzten Widersacher Lutsenko abschütteln und bei seiner fünften Grand Tour erstmals einen Sieg feiern konnte. |
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01.12.2017 | ||||
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