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Portes 5. Sieg am Willunga Hill reicht wohl nicht zur Titelverteidigung – Impey in der Gesamtwertung vorn
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20.01.2018

Portes 5. Sieg am Willunga Hill reicht wohl nicht zur Titelverteidigung – Impey in der Gesamtwertung vorn

Info: TOUR DOWN UNDER 2018 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Willunga, 20.01.2018 – Sein schwerer Sturz bei der Tour de France hatte Richie Porte die Saison 2017 ruiniert, doch zu Beginn des neuen Jahres zeigt sich 32-jährige Australier wieder in absoluter Topform. Am Willunga Hill konnte ihm einmal mehr niemand das Wasser reichen und Porte gewann zum 5. Mal in Folge die Königsetappe der Tour Down Under. Mit einer Wiederholung seines Rundfahrtsieges aus dem Vorjahr scheint es dagegen nicht zu klappen, denn in der Gesamtwertung liegt er zeitgleich hinter Daryl Impey nur auf dem zweiten Platz.


Das Profil der 5. Etappe der Tour Down Under

De Gendt am Willunga-Tag wieder in der Gruppe
Nach vier Sprintentscheidungen mit vier verschiedenen Siegern war die Tour Down Under vor ihrem wichtigsten Tag noch völlig offen: fast drei Dutzend Fahrer kamen theoretisch noch für den Gesamtsieg in Frage, zwischen Platz eins und 33 lagen in der Gesamtwertung lediglich 14 Sekunden. Die Wetterbedingungen auf der 151,5 Kilometer langen 5. Etappe zum Willunga Hill waren im Vergleich zu den vorangegangenen Tagen geradezu angenehm, die Temperatur kletterte nur leicht über 30 statt weit über 40 Grad. Nach dem Start in McLaren Vale entstand sofort eine Ausreißergruppe, die mit sieben Mitgliedern die größte im bisherigen Verlauf dieser Rundfahrt war. Nicht fehlen durfte darin Thomas De Gendt (Lotto Soudal), der bei seiner siebten TDU-Teilnahme zum fünften Mal auf einer Willunga-Etappe die Flucht antrat! Den Belgier begleiteten neben Mads Würtz Schmidt (Katusha Alpecin), Nuno Bico (Movistar), Fumiyuki Beppu (Trek-Segafredo) und Zakkari Dempster (UniSA Australia) auch Nicholas Dlamini (Dimension Data) und Scott Bowden (UniSA Australia), die bereits auf den ersten drei Etappen als Ausreißer auf sich aufmerksam gemacht hatten.

Südafrikaner Dlamini sicherer Gewinner des Bergtrikot
Nach den ersten zwanzig Kilometern hatten die Ausreißer ihren Vorsprung auf fünfeinhalb Minuten ausgebaut, woraufhin das BMC Racing Team des Topfavoriten Richie Porte in Person von Patrick Bevin die Kontrolle des Tempos im Feld übernahm und den Abstand schnell auf einem Niveau von nur dreieinhalb Minuten stabilisierte. Nach den Sprintwertungen, die von Beppu und De Gendt gewonnen wurden, aber nicht wirklich von Bedeutung waren, legte das Feld noch einmal einen Zahn zu und reduzierte seinen Rückstand zu den Führenden bis zum Beginn der ersten Willunga-Hill-Steigung auf eineinhalb Minuten. In dem rund drei Kilometer langen und 7,5% steilen Anstieg erwies sich De Gendt als der klar stärkste Ausreißer. Nach und nach fielen seine Mitstreiter zurück – letztlich auch Dlamini, der als Zweitplatzierter an der 22,4 Kilometer vor dem Ziel abgenommenen Bergwertung aber den Gewinn des Bergtrikots frühzeitig perfekt machen konnte. De Gendt nahm noch eine Minute Vorsprung auf das Feld mit in die Abfahrt und wurde schließlich zehn Kilometer vor Schluss als Letzter der sieben Ausreißer eingeholt.

Porte holt mit großer Überlegenheit den Etappensieg
Für die Favoriten auf Tages- und Gesamtsieg war der erste Aufstieg zum Willunga Hill wohl weniger stressig als das kurze Flachstück zwischen der Abfahrt und dem Beginn des Schlussanstiegs. Seitenwind blies einige kleine Löcher in das Feld, sorgte aber für keine vorentscheidende Selektion. Mit Beginn der zweiten Willunga-Steigung übernahm Rohan Dennis (BMC Racing) die Tempoarbeit, um frühe Attacken gegen seinen Kapitän Porte zu unterbinden. Zwei Kilometer vor dem Ziel fiel dann der Träger des Leadertrikots zurück: Peter Sagan (Bora-Hansgrohe) hatte sich wie angekündigt voll und ganz in den Dienst seines Teamkollege Jay McCarthy gestellt, den er bei den Positionskämpfen in der Ebene tatkräftig unterstützte. McCarthy war dann auch der Einzige, der bei Portes antritt 1500 Meter vor Schluss mitgehen konnte. Bei einer zweiten Tempoverschärfung von Porte bei der Flamme Rouge war dann aber auch McCarthy machtlos und musste den „König des Willunga Hill“ ziehen lassen. Unangefochten stürmte Porte zu seinem fünften Sieg in Folge auf der Königsetappe der Tour Down Under – doch würde es für den Gesamtsieg reichen?


Rückblick: LiVE-Radsport Favoriten für die Tour Down Under 2018

Drei zweite Etappenplätze zahlen sich für Impey aus
Trotz seiner vielen Siege am Willunga Hill hat Richie Porte bislang erst einmal die Gesamtwertung der Tour Down Under gewonnen: Nach dem vierten Platz 2014 und zweiten Plätzen 2015 sowie 2016 hatte er im vorigen Jahr erstmals das Ocker-Trikot gewinnen können, wobei ihm damals zu Gute kam, dass es in Paracombe eine zweite Bergankunft gegeben hatte. Portes größter Widersacher war diesmal nicht etwa der Vorjahresdritte McCarthy oder ein anderer im Vorfeld zu den Favoriten gezählter Fahrer, sondern Daryl Impey (Mitchelton-Scott), der sich am Ende aus einer Verfolgergruppe, die den zurückfallenden McCarthy überholte, absetzen konnte und Etappenzweiter wurde – so wie schon auf den Etappen 2 und 4. Bei diesen knapp verpassten Etappensiegen hatte er zwölf Bonussekunden eingesammelt die ihm jetzt zugutekamen. Impey verlor nur acht Sekunden auf Porte, plus vier weitere durch die Zeitgutschriften im Ziel – das ergab Zeitgleichheit! Einen solchen Fall hatte es bei der Tour Down Under erst einmal gegeben. Und wie 2003, als Mikel Astarloza vor Lennie Kristensen gewann, entscheidet auch diesmal die Summe der Etappenplatzierungen ...

Reihenfolge auf dem Podium heißt wohl Impey, Porte, Slagter
Impeys Ergebnisse addieren sich nach fünf von sechs Etappen auf eine Summe von 38, wohingegen Portes Platzierungen den deutlichen höheren Wert von 150 ergeben, weshalb der Südafrikaner vor dem Australier steht. Für eine Titelverteidigung müsste Porte am Schlusstag der Rundfahrt Impey also zwingend Zeit abnehmen, was auf der flachen Strecke und angesichts Impeys hervorragender Sprintfähigkeiten kaum machbar scheint. Die nächsten Finisher der 5. Etappe hinter Porte und Impey waren im Übrigen Tom-Jelte Slagter (Dimension Data), Dries Devenyns (Quick-Step Floors), Egan Bernal (Sky), Gorka Izagirre (Bahrain Merida) und Diego Ulissi (UAE Emirates), die allesamt zehn Sekunden auf den Tagessieger verloren. In der Gesamtwertung liegen vier dieser fünf Fahrer 20 Sekunden zurück – Slagter nur 16. Der Niederländer gewann den Sprint dieser Gruppe um Etappenplatz drei und könnte sich durch die dafür fällige Zeitgutschrift den dritten Podiumsplatz gesichert haben.

-> Zum Resultat

Die 20. Austragung der Tour Down Under endet am Sonntag bei der 6. Etappe mit 20 Runden auf einer 4,5 Kilometer, recht flachen Strecke durch Adelaide, wo die Sprinter noch einmal zum Zug kommen werden.

Video der Zielankunft






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