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Lange Flucht am letzten Tag von Paris-Nizza bringt De La Cruz den Etappen- und Soler den Gesamtsieg
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11.03.2018

Lange Flucht am letzten Tag von Paris-Nizza bringt De La Cruz den Etappen- und Soler den Gesamtsieg

Info: PARIS - NICE 2018 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Nizza, 11.03.2018 – Für ihren Mut, früh anzugreifen, wurden David De La Cruz und Marc Soler am letzten Tag von Paris-Nizza mit großartigen Erfolgen belohnt. Nach mehr als 40 Kilometern an der Spitze des Rennens wiederholte De La Cruz seinen Tagessieg vom Vorjahr auf der kurzen, aber sehr intensiven Schlussetappe rund um Nizza und Soler riss sich sogar noch das Gelbe Trikot unter den Nagel. Simon Yates konnte seine Führung nach einer Schwäche am letzten Anstieg und trotz einer Aufholjagd in der finalen Abfahrt knapp nicht verteidigen und musste sich letztlich um vier Sekunden geschlagen geben.


Das Profil der 8. Etappe von Paris-Nizza

Bei Dauerregen über sechs Berge
„Course au soleil“ – das Rennen zur Sonne. Der Spitzname von Paris-Nizza wirkte wie ein schlechter Scherz am total verregneten letzten Tag der 76. Austragung der französischen WorldTour-Rundfahrt. Nachdem auf den vorherigen Etappen schon zahlreiche Fahrer ausgestiegen waren, starteten zum 8. Teilstück noch 110, von denen nur 82 das Ziel erreichten. Die Voraussetzungen für ein aufregendes Finale waren durch die schwierige Strecke – auf 110 Kilometern rund um Nizza gab es sechs Bergwertungen der Kategorien 1 und 2 – und die enge Ausgangssituation in der Gesamtwertung – die Top8 befanden sich innerhalb einer Minute – absolut gegeben. Schon im Anstieg zur ersten Bergwertung nach 20,5 Kilometern verkleinerte sich das Hauptfeld durch eine sehr offensive Fahrweise auf etwa zwei Dutzend Mann. Bei Kilometer 24 gab es dann den ersten Zwischensprint, den Gorka Izagirre (Bahrain Merida) vor Tim Wellens (Lotto Soudal) und Simon Yates (Mitchelton-Scott) gewann. Aus den Top4 der Gesamtwertung blieb dort nur Ion Izagirre (Bahrain Merida) ohne eine Zeitgutschrift. Nachdem sich im zweiten Anstieg ein relativ ungefährliches Trio aus der großen Favoritengruppe absetzte, begann die ruhigste Phase der Etappe. Julian Alaphilippe (Quick-Step Floors), der als Gesamtneunter bereits 1:48 Minute Rückstand aufwies, zog nach 33 Kilometern gemeinsam mit Jakob Fuglsang (Astana) und Omar Fraile (Astana) los.

Vorentscheidung im vierten Anstieg
Yates, der Träger des Gelben Trikots, konnte trotz der großen Selektion zu Etappenbeginn noch auf drei Helfer vertrauen. Christopher Juul-Jensen, Roman Kreuziger und Matteo Trentin sorgten dafür, dass die Ausreißer nur rund eine Minute Vorsprung herausfahren konnte, was ihnen noch etwas leichter gemacht wurde, als Fuglsang nach kurzer Zeit in Folge eines Sturzes schon wieder zurückfiel. Über den dritten Berg hinweg blieb die Rennsituation unverändert, erst am vierten Berg, dem schwersten des Tages, gab es neue Entwicklungen. Auf dem Weg hinauf zur Côte de Peille (6,6 km à 6,8%) kam es schnell zu einem Angriff durch Ion Izagirre, Marc Soler (Movistar) und David De La Cruz (Sky). Während sie Alaphilippe überholten, der nicht einfach nur zurückfiel, sondern weit, weit durchgereicht wurde, rutschte Izagirre langsam wieder zurück in die Hauptgruppe um Yates. Dagegen konnten Soler und De La Cruz pünktlich an der Bergwertung zu Fraile aufschließen. 1:25 Minute lag das spanische Trio vor den restlichen Favoriten – und Soler, der als Gesamtsechster vor der Etappe nur 37 Sekunden Rückstand hatte, war virtueller Leader. In der neuen Spitzengruppe musste Soler fortan den Löwenanteil der Führungsarbeit übernehmen, durfte dafür aber auch am zweiten Zwischensprint ohne Gegenwehr drei Sekunden Bonus einstreichen.


Das Profil der letzten 28 Kilometer

Yates am letzten Berg fast geschlagen
Am Ende der recht langen Abfahrt von der Côte de Peille betrug der Abstand zwischen Gejagten und Jägern noch rund eine Minute, woran sich im Anstieg zum Col d'Èze (1,6 km à 8,1%) erst einmal nichts änderte. Anschließend ging es wieder für längere Zeit bergab und Fraile setzte sich vorübergehend noch einmal alleine ab, bis Soler und De La Cruz ihn zu Beginn des letzten Anstiegs auf den Col des Quatre chemins (5,5 km à 5,5%) wieder einfingen. Die Hauptgruppe, die bis dahin immer noch mehr als zwanzig Fahrer umfasst hatte, löste sich an diesem Berg nun sehr schnell auf. Als Yates nach kurzer Zeit von seinen Teamkollegen isoliert war, brachten in kleinem Abstand aufeinander folgende Angriffe von Ion Izagirre und Wellens den Leader in arge Schwierigkeiten. An der letzten Bergwertung stellte sich die Situation 9 Kilometer vor dem Ende wie folgt dar: De La Cruz hatte sich leicht von Soler und Fraile abgesetzt. Die Izagirre-Brüder, Wellens sowie der Gesamtfünfte Dylan Teuns (BMC Racing) und Richard Carapaz (Movistar) folgten mit 50 Sekunden Rückstand und lagen rund 15 Sekunden vor der nächsten Gruppe um Yates. Vorjahressieger Sergio Henao (Sky) war komplett von der Bildfläche verschwunden und fiel am Ende des Tages noch aus den Top10 der Gesamtwertung.

Sekundenentscheidung zu Gunsten Solers
In der finalen Abfahrt gen Nizza schob sich langsam alles wieder etwas enger zusammen. Soler fand schnell wieder Anschluss an De La Cruz und auch Fraile kam schließlich wieder zurück. Derweil räumten sich sieben Kilometer vor dem Ende in der ersten Verfolgergruppe die beiden Izagirres blöderweise gegenseitig ab: Gorka stürzte in einer Kurve und hielt dadurch auch Ion auf. Aber nicht nur sie fielen wieder in die Yates-Gruppe zurück, auch Wellens, Teuns und Carapaz wurden kurz vor Schluss eingeholt. Nicht aber die drei früh ausgerissenen Spanier: De La Cruz wiederholte seinen Etappensieg von 2017 vor Fraile und Soler, der auf den letzten Metern noch drei Sekunden verlor. Die achtköpfige Verfolgergruppe finishte aber erst 38 Sekunden nach dem Sieger, womit Yates den Gesamtsieg um vier Sekunden an Soler verlor. Gesamtrang drei ging letztlich an Gorka Izagirre. Patrick Konrad (Bora-Hansgrohe) kam ebenfalls mit der Yates-Gruppe an, sein Teamkollege Felix Großschartner nur knapp dahinter – so sicherten sich die Österreicher die Plätze sieben und zehn in der Gesamtwertung. Das Bergtrikot war Thomas De Gendt (Lotto Soudal), der an den ersten beiden Bergen nochmals gepunktet hatte, nicht mehr zu nehmen; die Punktewertung entschied Wellens für sich.

-> Zum Resultat und allen Endständen

Video der Zielankunft






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