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Valverde bei La Flèche Wallonne entthront – Julian Alaphilippes erster großer Klassikersieg
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18.04.2018

Valverde bei La Flèche Wallonne entthront – Julian Alaphilippes erster großer Klassikersieg

Info: LA FLÈCHE WALLONNE 2018 (1.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Huy, 18.04.2018 – Generationenwechsel bei La Flèche Wallonne! Im Alter von 37 Jahren gehörte Alejandro Valverde bei der Ankunft dieses belgischen Klassikers auf der Mur de Huy zwar immer noch zu den Stärksten, doch nach zuletzt vier Siegen in Folge war diesmal für den Spanier nicht mehr als Platz zwei drin. Entthront wurde er vom 25-jährigen Julian Alaphilippe, der zum ersten Mal überhaupt ein WorldTour-Eintagesrennen gewinnen konnte, nachdem er bisher bei Lüttich-Bastogne-Lüttich (2015), Il Lombardia (2017) und zweimal bei La Flèche Wallonne (2015 und 2016) selbst noch nie über den undankbaren zweiten Platz hinausgekommen war. Eine eindrückliche Leistung bot auch Alaphilippes deutscher Teamkollege Maximilian Schachmann, der beinahe für ein noch weitaus größere Sensation gesorgt hätte.


Das Profil von La Flèche Wallonne

Zwei Ausreißer besonders lange an der Spitze
Als mittlerer der drei großen Ardennen-Klassiker war der Wallonische Pfeil wie gewohnt das kürzeste dieser Rennen. Nur 198,5 Kilometer waren zurückzulegen – rund 60 weniger als bei Amstel Gold Race und Lüttich-Bastogne-Lüttich. Auf die meisten Kilometer an der Spitze des Rennens, nämlich insgesamt jeweils rund 186, brachten es Anthony Roux (Groupama-FDJ) und Cesare Benedetti (Bora-Hansgrohe), die zunächst bei Rennkilometer sechs gemeinsam mit Romain Hardy (Fortuneo-Samsic), Anthony Perez (Cofidis), Romain Combaud (Delko Marseille Provence) und Patrick Müller (Vital Concept) dem Feld davongefahren waren. Wenig später stießen noch die Verfolger Kevin Van Melsen (Wanty-Groupe Gobert) und Antoine Warnier (VB Aqua Protect Veranclassic) zu ihnen. Die traditionelle Ziellinie auf der Mur de Huy erreichte diese Gruppe zum ersten Mal nach 140,5 Kilometern mit einem Vorsprung von bereits nur noch eineinhalb Minuten auf das Hauptfeld – maximal waren es im vorherigen Rennverlauf rund vier Minuten mehr gewesen. So wie im vorigen Jahr, folgten darauf noch zwei Runden von 29 Kilometern Länge mit den Anstiegen Côte d’Ereffe (2,1 km à 5,0%) und Côte de Cherave (1,3 km à 8,1%) sowie natürlich erneut der finalen Steigung zur Mur de Huy (1,3 km à 9,6%).

Fluchtgruppe um Mailand-Sanremo-Sieger Nibali
Mit der ersten Fahrt auf die Mur de Huy begann für die Fahrer im Feld der Ernst des Rennens, und die an der Steigung aufgekommene Unruhe zog sich bis tief in die erste Runde hinein. Unter einer Vielzahl von Angriffen ist jener Vincenzo Nibalis (Bahrain Merida) 46 Kilometer vor dem Ende an der Côte d’Ereffe hervorzuheben, der nämlich die Entstehung einer zunächst rund zwei Dutzend Fahrer umfassenden Gruppe zur Folge hatte, die sich dann auch rasch die Ausreißer einverleibte. Bei noch 40 zu fahrenden Kilometern zogen Maximilian Schachmann (Quick-Step Floors) und Tanel Kangert (Astana) gemeinsam mit den beiden früheren Ausreißern Roux und Benedetti davon. Diese Fahrer sowie die ebenfalls noch herangekommenen Nibali und Jack Haig (Mitchelton-Scott) bildeten ab da eine neue sechsköpfige Spitzengruppe, die bis zur zweiten Überquerung der Mur de Huy einen Vorsprung von 40 Sekunden auf das Peloton herausfuhr. Im Schlussanstieg der ersten Runde versuchte Michal Kwiatkowski (Sky) im Alleingang zu den Führenden aufzuschließen, doch es gelang ihm nicht, woraufhin der Ex-Weltmeister auf der letzten Runde dabei half, als Tempomacher im Feld den zwischenzeitlich sogar noch weiter bis auf 55 Sekunden angewachsenen Abstand in den Griff zu bekommen.


Bericht zum Rennen der Frauen:
Vierter Flèche Wallonne-Sieg in Serie für Geburtstagskind Van der Breggen


Schachmann verpasst nur knapp eine Sensation
Neben Kwiatkowski ist besonders auch der Einsatz von Mikel Landa (Movistar) und Tiesj Benoot (Lotto Soudal) zu erwähnen, die großen Anteil daran hatten, dass man Nibalis Gruppe auf den letzten 15 Kilometern des Rennens wieder kontinuierlich näherkam. Im Anstieg zur Côte de Cherave, 6,7 Kilometer vor dem Ziel, mussten Roux und Benedetti vorne abreißen lassen, während die anderen Vier auch nur noch 15 Sekunden Vorsprung aufwiesen. Nach der Abfahrt von dieser vorletzten Steigung teilte sich das Grüppchen dann erneut: Haig und Schachmann verblieben an der Spitze, Nibali und Kangert gaben sich geschlagen. Als es das dritte und letzte Mal die Mur de Huy hinaufging, musste schließlich auch Haig recht schnell die Segel streichen – einzig Schachmann widersetzte sich noch dem Hauptfeld, dessen erste Positionen jetzt von den Kapitänen besetzt wurden. Der zweite deutsche Flèche-Wallonne-Sieg – 1988 war Rolf Gölz erfolgreich – wurde bei der 82. Austragung dieses Rennens dann aber doch nicht zur Realität, die ganz große Sensation blieb aus. Nur 200 Meter vor der Ziellinie wurde Katalonien-Rundfahrt-Etappensieger Schachmann eingeholt, konnte schlussendlich mit dem achten Platz aber trotzdem noch ein mehr als achtbares Ergebnis mitnehmen.

Valverde bei Vanenderts Vorstoß nicht zur Stelle
Das bestimmende Team war am Schlussanstieg Lotto Soudal, das in Person von Jelle Vanendert und Tim Wellens das Tempo vorgab. Besonders stark zeigte sich Vanendert, dessen große Beschleunigung 250 Meter vor dem Ende die Vorentscheidung herbeiführte, denn in diesem Moment konnte einzig Julian Alaphilippe (Quick-Step Floors) noch Kontakt zu ihm halten. Der an dritter Position fahrende Wellens ließ ein Loch aufgehen, das die dahinter folgenden Roman Kreuziger (Mitchelton-Scott) und Alejandro Valverde (Movistar) nicht wieder schließen konnten. Nachdem sie seinen Teamkollegen Schachmann passiert hatten, blieb Alaphilippe noch etwas länger an Vanenderts Hinterrad, ehe er auf den letzten hundert Metern mit einem unwiderstehlichen Endspurt unangefochten den Sieg einfuhr. Dahinter hatte endlich auch der fünffache Fléche-Wallonne-Sieger Valverde (2006 sowie 2014-2017) seine Schlussoffensive gestartet, doch er konnte nur noch Vanendert überholen und auf Platz drei verweisen – auf Alaphilippe fehlten ihm am Ende vier Sekunden. Kreuziger und Wellens beendete das Rennen auf den Plätzen vier und sieben, zwischen ihnen lagen Michael Matthews (Sunweb) und Bauke Mollema (Trek-Segafredo). Hinter Schachmann komplettierten Romain Bardet (AG2R La Mondiale) und der Österreicher Patrick Konrad (Bora-Hansgrohe) die Top10.

-> Zum Resultat

Am Sonntag tritt Valverde auch bei Liège-Bastogne-Liège als Titelverteidiger an, wo Alaphilippe erneut zu seinem gefährlichsten Gegner zählen wird.

Video der Zielankunft







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