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Cross-Weltmeister Van der Poel feiert bei Dwars door Vlaanderen seinen ersten WorldTour-Sieg
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03.04.2019

Cross-Weltmeister Van der Poel feiert bei Dwars door Vlaanderen seinen ersten WorldTour-Sieg

Info: DWARS DOOR VLAANDEREN 2019 (1.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Waregem, 03.04.2019 – Seine Angriffslust, die man schon vor drei Tagen bei Gent-Wevelgem bewundern durfte und die ihm eine Woche davor den Sieg beim GP de Denain gebracht hatte, hat sich für Mathieu van der Poel einmal mehr ausgezahlt. Mehr als 60 Kilometer vor dem Ende von Dwars door Vlaanderen war der niederländische Meister in die Offensive gegangen und feierte am Ende des Rennens im Sprint einer fünfköpfigen Gruppe seinen ersten WorldTour-Sieg. Zur Spitze gehörte mit dem österreichischen Staatsmeister Lukas Pöstlberger auch einer der ersten Ausreißer des Tages.


Das Profil von Dwars door Vlaanderen

Frauen zwingen die Männer zum Stopp
Dwars door Vlaanderen, das seit 2017 der WorldTour angehört, ist mit 182,8 Kilometer zwar der kürzeste der belgische Klassiker, mit elf Hellingen aber bei Weitem nicht der leichteste. Nach einer sehr schnellen ersten Rennstunde, in der fast 48 Kilometer zurückgelegt wurden, setzten sich schließlich acht Ausreißer ab, die es auf etwas mehr als drei Minuten Vorsprung brachten. 76 Kilometer vor Rennende wurden Gruppe und Feld von der Rennleitung plötzlich gestoppt, weil sie sonst dem parallel laufenden Rennen der Frauen in die Quere gekommen wären, das leicht hinter dem vorgesehenen Zeitplan zurücklag. Eine ähnliche Situation wie beim Omloop Het Nieuwsblad, als die Ausreißerin Nicole Hanselmann beinahe das Peloton der Männer eingeholt hatte. Nach kurzer Wartezeit rollte der Fahrerpulk geschlossen weiter, bevor er nochmals angehalten wurde, um den Ausreißern ihren vorherigen Vorsprung von gut zwei Minuten zurück zu geben. Unmittelbar vor dem Kluisberg war damit endlich wieder Ordnung eingekehrt – ab hier folgten die Hellingen nun Schlag auf Schlag, insgesamt zehn auf den letzten 72 Kilometern.


News zum Rennen der Frauen:
Van Dijk gewinnt erneut Dwars door Vlaanderen, diesmal für Trek


Van der Poel wartet nicht auf den Taaienberg
Während der Fokus der meisten Favoriten wohl auf dem Taaienberg lag, der 51 Kilometer vor dem Ziel als einer der wichtigsten Punkte der DDV-Strecke gilt, ging Mathieu van der Poel (Corendon-Circus) schon kurz nach dem Kluisberg in die Offensive und setzte sich mit vier weiteren Fahrern aus dem Hauptfeld ab: neben Anthony Turgis (Direct Energie), Ivan Garcia (Bahrain Merida) und Kasper Asgreen (Deceuninck-Quick Step) gehörte auch sein eigener Teamkollege Dries De Bondt dazu, der aber nach kurzer Zeit von einem Defekt aufgehalten wurde. Am Taaienberg fiel dann auch Asgreen wieder zurück, während es in der Spitzengruppe ebenfalls Neuigkeiten gab. Während Mihkel Räim (Israel Cycling Academy) zurückfiel und durchgereicht wurde, setzte sich Nelson Oliveira (Movistar) alleine ab. Zwischen dem Spanier und dem Trio Van der Poel/Turgis/Garcia verblieb somit eine sechsköpfige erste Verfolgergruppe: in ihr befanden sich Jonas Koch (CCC), Ramon Sinkeldam (Groupama-FDJ), Zhandos Bizhigitov (Astana), Michael Hepburn (Mitchelton-Scott), Kris Boeckmans (Vital Concept-B&B Hotels) und Lukas Pöstlberger (Bora-Hansgrohe). Nach einer Weile vereinigten sich diese beiden Gruppen und lagen bald jeweils eine halbe Minute hinter Oliveira und vor dem Feld.

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Pöstlberger behauptet sich an der Spitze des Rennens
33 Kilometer vor dem Ziel wurde die Rennsituation am Knokteberg fast komplett neu gemischt und die Weichen für den Rennausgang gestellt. Pöstlberger fuhr auf eigene Faust aus der Verfolgergruppe zum Führenden Oliveira vor, während aus dem Feld mit Tiesj Benoot (Lotto Soudal) und Bob Jungels (Deceuninck-Quick Step) zwei sehr namhafte Fahrer attackierten. Während diese beiden rasant an fast allen anderen Ausreißern vorbei rauschten, konnten Van der Poel und Turgis mit ihnen mitgehen. Dieses Quartett holte 26 Kilometer vor dem Ziel dann Pöstlberger ein, der kurzzeitig alleiniger Leader des Rennens gewesen war – Oliveira hatte nämlich kurz zuvor einen Defekt gehabt und war deshalb ins Feld zurückgefallen. Zu fünft brachten die Spitzenreiter die 2000 Meter Kopfsteinpflaster auf der Varentstraat mit einem Vorsprung von 30 Sekunden hinter sich und bauten ihr Polster dann sogar bis auf fast eine Minute aus. An der letzten Helling, dem Nokeberg neun Kilometer vor Schluss, versuchte Jungels vergeblich, die Gruppe zu sprengen, so dass es im Zielort Waregem zu einer Sprintentscheidung aus dem Quintett kam.

Im Sprint ist niemand Van der Poel gewachsen
Benoot versuchte direkt nach der Flamme Rouge anzugreifen, doch der aufmerksame Jungels ließ den Belgier nicht davonziehen. Als sie auf die 300 Meter lange Zielgerade einbogen, attackierte Turgis aus dem Hinterhalt, war gegen die Urgewalt des Sprints von Van der Poel aber machtlos. Der Niederländer überholte den Franzosen und verwies ihn klar auf den zweiten Platz. Dritter wurde der luxemburgische Meister Jungels, so dass Pöstlberger und Benoot das Podium verpassten. Den Sprint des Feldes, das letztlich mit nur 18 Sekunden Rückstand folgte, gewann Luke Rowe (Sky) vor Danny van Poppel (Jumbo-Visma) und Yves Lampaert (Deceuninck-Quick Step), der die letzten beiden Ausgaben von Dwars door Vlaanderen gewonnen hatte.

-> Zum Resultat

Dwars door Vlaanderen war das vierte belgische WorldTour-Rennen innerhalb von acht Tagen, doch der absolute Höhepunkt der Frühjahrsklassiker im Land des Kopfsteinpflasters und der Hellingen folgt erst am Sonntag mit der Flandern-Rundfahrt.

Video der Zielankunft






Gehört längst nicht mehr nur auf dem Crossrad zur Weltspitze: Mathieu van der Poel, hier bei seinem Weltcup-Sieg in Bern (Foto: Christine Kroth/cycling and more)
Gehört längst nicht mehr nur auf dem Crossrad zur Weltspitze: Mathieu van der Poel, hier bei seinem Weltcup-Sieg in Bern (Foto: Christine Kroth/cycling and more)

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