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Schluss mit den zweiten und dritten Plätzen: Jakob Fuglsang fährt bei Lüttich-Bastogne-Lüttich allen davon
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28.04.2019

Schluss mit den zweiten und dritten Plätzen: Jakob Fuglsang fährt bei Lüttich-Bastogne-Lüttich allen davon

Info: LIÈGE - BASTOGNE - LIÈGE 2019 (1.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Lüttich, 28.04.2019 – Jakob Fuglsang ist ohne Frage eine der prägenden Figuren des radsportlichen Frühjahrs gewesen, doch die ganz großen Siege waren dem Dänen, der unter anderem bei Strade Bianche, Amstel Gold Race und Flèche Wallonne auf dem Podium stand, bisher noch verwehrt geblieben. Bei der 105. Austragung von Lüttich-Bastogne-Lüttich krönte der 34-jährige sich jetzt aber mit seinem ersten Triumph bei einem der fünf Monumente. Chancenlos gegen den an diesem Tag übermächtigen Fuglsang waren auch die Fahrer von Bora-Hansgrohe, die in Person von Davide Formolo und Maximilian Schachmann aber die weiteren Podiumsplätze belegten.


Das Profil der 5. Etappe der Tour of the Alps

Regenwetter begleitet das Rennen
Ende April ist das Wetter meist sehr wechselhaft – vor drei Jahren hatte es ja sogar geschneit – und so fand die 105. Ausgabe von Lüttich-Bastogne-Lüttich zum größten Teil im Regen statt. Erst im letzten Rennviertel wurde das Wetter allmählich freundlicher. Die Nässe und die niedrigen Temperaturen setzten den Fahrern zu und zwangen einige Mitfavoriten schon früh zur Aufgabe: Daniel Martin (UAE Emirates) fuhr nicht einmal die Hälfte der 256 Kilometer und Weltmeister Alejandro Valverde (Movistar) stieg gut hundert Kilometer vor dem Ziel aus. Julien Bernard (Trek-Segafredo), Tobias Ludvigsson (Groupama-FDJ), Andrea Pasqualon (Wanty-Gobert), Jérémy Maison (Arkéa-Samsic), Kevin Deltombe (Sport Vlaanderen-Baloise), Lilian Calmejane (Total Direct Energie), Mathijs Paasschens und Kenny Molly (beide Wallonie Bruxelles) beendeten das Rennen auch alle nicht, prägten es aber lange Zeit durch ihre Flucht, in deren Verlauf sie sogar einmal kurzzeitig über zehn Minuten Vorsprung aufwiesen, ehe das ohne Vorjahressieger Bob Jungels, aber mit dem Topfavoriten Julian Alaphilippe angetretene Deceuninck-Quick Step die Arbeit aufnahm.

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Ende der Flucht 70 km vor Schluss
Mit Beginn der letzten hundert Kilometer wurde neben dem Wetter auch das Rennen immer ungemütlicher. Die schnelle Abfolge von Côte de Mont-le-Soie, Côte de Wanne, Côte de Stockeu und Côte de la Haute-Levée sorgte im Feld wie auch an der Spitze des Rennens für Unruhe. Bernard, dessen Vater Jean-François 1992 Dritter bei Lüttich-Bastogne-Lüttich war, überquerte alle diese vier Anstiege als alleiniger Führender, nachdem er seine Mitausreißer abgehängt hatte. Kurz hinter der Côte de la Haute-Levée, noch 70 Kilometer vor dem Ziel, wurde der Franzose dann auch eingeholt – von einer 30-köpfigen Gruppe, die sich vom Hauptfeld abgesetzt hatte. Darin befanden sich etliche namhafte Fahrer, mit prominenter Ausnahme von ausgerechnet Alaphilippe und Jakob Fuglsang (Astana), den beiden Fahrern, die die Hügelklassiker dieser Saison bislang dominiert hatten. Aber es waren Lotto Soudal und Groupama-FDJ, die recht schnell wieder für einen Zusammenschluss sorgten, weil sie in der große Gruppe überhaupt nicht vertreten gewesen waren.

Kangert nach der Redoute als Solist
Noch etwas mehr als 60 Kilometer vom Ziel entfernt entstand durch einen Angriff von Tanel Kangert (Education First) und Omar Fraile (Astana) am Col du Rosier eine neue Gruppe, der sich wenig später noch Benoît Cosnefroy (AG2R La Mondiale), Damiano Caruso (Bahrain Merida), Michael Albasini (Mitchelton-Scott), David De La Cruz (Sky), Bjorg Lambrecht (Lotto Soudal), Alessandro De Marchi (CCC) sowie Winner Anacona und Carlos Verona (beide Movistar) anschlossen. Bis zum nächsten Anstieg, dem Col du Maquisard, stieg der Vorsprung dieser zehn Fahrer auf bis zu 50 Sekunden. An der Côte de La Redoute, wo Annemiek van Vleuten im Rennen der Frauen die frühe Entscheidung herbeigeführt hatte, setzte Kangert sich dann alleine aus der Gruppe ab, während das Hauptfeld langsam wieder näher kam. Alle von der Spitze zurückgefallenen Fahrer wurden bis zum Beginn des Anstiegs auf die Côte des Forges eingeholt, wo dafür dann aber Patrick Konrad (Bora-Hansgrohe) zum Führenden Kangert aufschloss.

 
Côte de la Roche-aux-Faucons und die letzten 15 km

Alaphilippe mit einem schwachen Tag
In der Abfahrt schafften es auch noch Tim Wellens (Lotto Soudal) und Daryl Impey (Mitchelton-Scott) nach vorne, doch der Vorsprung des so entstandenen Quartetts war relativ gering. Im Anstieg zur Côte de la Roche-aux-Faucons (1,3 km à 11,0%), konnte auch Wellens mit vollem Einsatz die Einholung nicht mehr abwenden. An diesem letzten Anstieg des Rennens verschärfte Michael Woods (Education First) als erster Mitfavorit das Tempo, ehe Fuglsang noch einmal einen draufsetzte. Und dieser Antritt bedeutete das Ende der Hoffnungen von Alaphilippe, der im Rennverlauf bis dahin schon nicht in Topform gewirkt hatte und jetzt definitiv nicht mehr folgen konnte. Es gab überhaupt nur zwei Fahrer, die Fuglsangs Angriff standhielten: Woods sowie Davide Formolo (Bora-Hansgrohe), wobei der Däne seine beiden letzten Begleiter innerhalb zwei Kilometern nach dem finalen Bergpreis ebenfalls abschüttelte. Es folgte eine noch 13 Kilometer lange Triumphfahrt bis ins Ziel, die fünf Kilometer vor Schluss beinahe zur Katastrophe geworden wäre, als Fuglsang in einer nassen Kurve das Hinterrad wegrutschte.

Zwei Podiumsplätze für Bora-Hansgrohe
Fuglsang balanciert sein gefährlich wankendes Rad gekonnt aus, vermied einen Sturz und kam als unangefochtener Solist zur Ziellinie, die erstmals nach 27 Jahren nicht auf einer Schlusssteigung in Ans, sondern auf flachem Terrain im Herzen Lüttichs lag. Formolo finishte mit 27 Sekunden Rückstand als ebenso klarer Zweiter, weil die nächste Gruppe, die Woods eingesammelt hatte, nochmals eine halbe Minute weiter zurücklag. Dort waren außerdem Adam Yates (Mitchelton-Scott), David Gaudu (Groupama-FDJ), Mikel Landa (Movistar), Vincenzo Nibali und Dylan Teuns (beide Bahrain Merida) dabei – und der Deutsche Maximilian Schachmann, der den Sprint um Platz drei gewann und damit als Zweiter Bora-Fahrer aufs Podium kletterte. Die nächste Gruppe mit Flèche-Wallonne-Sieger Alaphilippe kam erst eineinhalb Minuten nach Fuglsang an.

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Video der Zielankunft






Unschlagbar bei Lüttich-Bastogne-Lüttich: Jakob Fuglsang, hier bie Il Lombardia 2018 (Foto: Christine Kroth/cycling and more)
Unschlagbar bei Lüttich-Bastogne-Lüttich: Jakob Fuglsang, hier bie Il Lombardia 2018 (Foto: Christine Kroth/cycling and more)

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