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Sieg und Gelb für Roman Kreuziger auf Königsetappe der Tour de Romandie
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02.05.2009

Sieg und Gelb für Roman Kreuziger auf Königsetappe der Tour de Romandie

Info: TOUR DE ROMANDIE
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Sainte-Croix, 02.05.2009 - Mit einer herausragenden Leistung hat sich der Tscheche Roman Kreuziger (Liquigas) den Sieg auf der schweren 4. Etappe der Tour de Romandie geholt. Der letztjährige Gesamtzweite übernimmt damit auch das Gelbe Trikot vom Schweizer Grégory Rast. Vor der morgigen Schlussetappe liegt Kreuziger 18 Sekunden vor dem Russen Vladimir Karpets (Katusha) und 25 Sekunden vor dem wieder einmal sehr starken Esten Rein Taaramae (Cofidis), der stellvertretend für Kreuziger das Trikot des besten Jungprofis vom nun Gesamtachten Tony Martin (Team Columbia) übernimmt.


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Mit 2790 Höhenmetern und vier Bergwertungen auf nur 157,5 Kilometern war die 4. Etappe der Tour de Romandie die Königsetappe. Nach dem Mannschaftszeitfahren gestern startete der Tscheche Frantisek Rabon (Team Columbia) mit dem Gelben Trikot ins Rennen, wohlwissend dass er es am Ende des Tages wohl an einen der Topfavoriten würde abgeben müssen. Als Topfavoriten galten vor allem Alejandro Valverde (Caisse d’Epargne), der nur 19 Sekunden Rückstand auf Rabon hatte, sowie Roman Kreuzier (Liquigas) und Cadel Evans (Silence-Lotto) mit 34 bzw. 40 Sekunden Rückstand.

Fünf Ausreißer und einer auf dem Weg ins Bergtrikot
Nach 30 flachen Anfangskilometern führte die Strecke erstmals bergauf zum Col des Etroits (Kategorie 1). In der Steigung formierte sich eine Gruppe von fünf Fahrern, die fortan das Rennen anführte. Unmittelbare Gefahr für die Gesamtwertung ging von Jérôme Coppel (Française des Jeux) und Laurens Ten Dam (Rabobank) aus, die nur rund 50 Sekunden hinter Rabon zurück lagen. Komplettiert wurde das Quintett von Igor Anton (Euskaltel), David Moncoutié (Cofidis) und Charles Wegelius (Silence-Lotto). Als sich Matthieu Sprick (Bouygues Telecom) schon an diesem ersten Anstieg scher tat, den Anschluss an das Feld zu halten, war klar, dass dessen Bergtrikot heute in ernste Gefahr geraten würde. Als neuer Bergchampion schickte sich der Niederländer Ten Dam an, der die ersten beiden Bergwertungen am Etroits und kurz darauf hinauf nach Montagnes-de-Butte (Kategorie 2) gewann. Im Feld stellte sich das Team Columbia seiner Pflicht und sorgte dafür, dass der Rückstand zu den Ausreißern nicht allzu weit über zwei Minuten anstieg. Den ersten beiden Bergen folgte ein etwas längerer Abschnitt mit einigen Flachstücken und einer Abfahrt nach Môtiers wo bei Rennkilometer 94,3 kurz nach der Verpflegungszone der erste Sprint ausgetragen wurde, an dem sich der Franzose Coppel den Sieg holte und so seine Position als Gesamtbester der Gruppe festigte. Zu jenem Zeitpunkt hatte diese bereits einen Verlust erlitten, denn Coppels Landsmann Moncoutié fiel nach einem Defekt zurück. Dem Sprint folgte bald der Anstieg zum nächsten Berg, dem La Ronde Noir (Kategorie 1), der auf 4,7 Kilometer bis zu 7,8% Steigung aufwies und für einige Veränderungen im Rennverlauf sorgen sollte.

Spitzengruppe bekommt Zuwachs während Feld sich teilt
Schon in den ersten Kehren des dritten Berges musste auch der Brite Wegelius sich aus der Spitzengruppe verabschieden, was nur noch Coppel, Ten Dam und Moncoutié an der Spitze fahren ließ. Im Feld begann an diesem Anstieg zwar noch nicht das große Finale um den Gesamtsieg aber zumindest gab es weitere Angriffe und eine Teilung des Pelotons. Zu den rund 60 abgehängten Fahrern gehörten auch Frantisek Rabon und Matthieu Sprick, die in diesem großen Gruppetto ihre letzten rund eineinhalb Stunden in ihren jeweiligen Trikots verbrachten. Nicht nur hinten fielen viele Fahrer aus dem Feld, auch vorne machte sich einige davon. Zunächst begab sich ein Trio mit Sandy Casar (Française des Jeux), Christoph Kern (Cofidis) und Fredrik Kessiakoff (Fuji-Servetto) auf die Verfolgung des Spitzentrios, dann folgten Evgeni Petrov (Katusha) und der Österreicher Thomas Rohregger, der endlich einmal in der Romandie das Trikot des Team Milram in Aktion zeigte. Oben auf dem Gipfel angekommen holte sich Ten Dam einen weiteren Sieg und übernahm nun mit 32 Zählern die Spitze der Bergwertung von Sprick (28 Punkte). Nicht lange dauerte es und die drei Einzelgruppen schlossen sich zu einer acht Fahrer umfassenden Gruppe zusammen, die mit 2:20 Minuten Vorsprung zum ersten Feld auf die letzten 50 Kilometer ging. Die ersten 30 davon führten wieder durch allenfalls welliges Terrain und in einer Abfahrt hinab ins Tal. Sandy Casar, der gemeinsam mit seinem FDJ-Teamkollegen Coppel in der Spitzengruppe viel zur Führungsarbeit beitrug, holte sich den Sieg am zweiten Zwischensprint und brachte sich in der Gesamtwertung damit bis auf 42 Sekunden an den zwar ohnehin zurückgefallenen Rabon heran, machte damit aber dadurch Druck auf die eingangs erwähnten Topfavoriten.

Vorentscheidung am letzten Berg
Im Peloton sorgten Liquigas und Caisse d'Epargne für eine straffe Verfolgung und gingen mit nur noch 15 Sekunden Rückstand in den letzten Anstieg nach Mauborget. Die kommenden 7,7 Kilometer mit einer durchschnittlichen Steigung von über 8% stellten die größte Schwierigkeit der Etappe dar. Coppel und Casar kämpften in der Führungsgruppe gegen das aufholende Feld, woraufhin Igor Anton als Ersten die Kräfte verließen. Dem Basken folgten nach und nach weitere Fahrer, die zurück ins Feld fielen. Auf die fortschreitenden Auflösungserscheinungen an der Spitze des Rennens reagierte Frederik Kessiakoff mit einer Attacke gegen seine verbliebenen Fluchtbegleiter. Im Feld griff derweil der 22-jährige Este Rein Taaramae (Cofidis) an, den man schon in den vergangen Tagen äußerst aktiv erlebte. Zu ihm schlossen Vladimir Karpets (Katusha) und der letztjährige Gesamtzweite Roman Kreuziger (Liquigas) auf. Der Tscheche sah die riesen Gelegenheit auf das Gelbe Trikot und forcierte das Tempo des Trios, das noch vor der Bergwertung Kessiakoff einholte. Einen guten Kilometer unterhalb des Kulminationspunktes verschärfte Kreuziger abermals das Tempo und setzte sich nun alleine an die Spitze des Rennens. In Mauborget wurden Taaramae, Karpets und Kessiakoff mit 13 Sekunden Rückstand gemessen, die nächste achtköpfige Guppe um Alejando Valverde (Caisse d'Epargne), Cadel Evans (Silence-Lotto) und Denis Menchov (Rabobank) mit 25 Sekunden.

Kreuziger krönt hervorragende Leistung mit Etappensieg
Der ebenfalls erst 22-jährige Kreuziger, der am kommenden Mittwoch Geburtstag feiern wird, setzte seine Alleinfahrt in Richtung Etappensieg und Gelbem Trikot nach dem Anstieg unverändert fort. Die drei ersten Verfolger näherten sich auf abschüssiger Strecke dem Leader langsam wieder an und lagen zu Beginn der letzten 1500 Meter nur noch Sekunden zurück. Bis zum Ziel mussten nun nochmals 60 Höhenmeter überwunden werden, welche die Gruppe um Valverde und Evans mit einer guten halben Minute Rückstand in Angriff nahm. Im Schlussanstieg fanden Karpets und Taaramae wieder den Anschluss an Kreuziger, der seine Kontrahenten aber mit einer weiteren Attacke in Schach zu halten wusste. Die Zielline in Sainte-Croix überquerte Kreuziger wenige Meter vor Taaramae und sieben Sekunden vor Karpets, Kessiakoff holte sich mit 17 Sekunden Abstand noch den vierten Platz. Mikel Astarloza (Euskaltel) konnte sich bergauf noch aus der Verfolgergruppe absetzen und beendete das Rennen 45 Sekunden nach dem Sieger. Sechs weiter Sekunden zurück kamen die Geschlagenen Valverde und Evans mit einigen weiteren Fahrern ins Ziel. Hervorragend war die Leistung, die der Schweizer Mathias Frank (BMC Racing) bot. An der Seite dieser großen Namen holte er sich den achten Tagesplatz.

Kreuziger in Gelb, Martin noch Achter, Rast weiter in Grün
Mit dem Etappensieg gelang Roman Kreuziger der Rundumschlag. Der Liquigas-Kapitän übernahm Position eins in der Gesamtwertung 18 Sekunden vor Karpets und 25 Sekunden vor Taaramae. Alejandro Valverde behielt seinen vierten Platz, hat jetzt aber schon 46 Sekunden Rückstand. Kreuziger liegt nun auch in der Nachwuchswertung vor Taaramae auf dem ersten Platz. Damit musste Tony Martin (Team Columbia) sein Weißes Trikot, das der beste Nachwuchsfahrer tragen darf, abgeben. Der 23-jährige Cottbuser erreichte 1:24 Minute nach Kreuziger das Ziel und hielt sich als Achter immerhin noch in den Gesamt-Top10. Mathias Frank übernahm die Rolle des bestplatzierten Schweizers als jetzt Zwölfter. Laurens Ten Dam kassierte noch mehr als sechs Minuten auf die Topfahrer, brachte seine heute eroberte Bergwertungsführung aber sicher ins Ziel. Das Grüne Sprinttrikot wechselte als einziges nicht seinen Besitzer. In dieser Sonderwertung liegt immer noch Grégory Rast (Astana) vorne, der dem punktgleichen Florent Brard in der Gesamtwertung fast eine halbe Stunde voraus ist.

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Die letzte Etappe am Sonntag bietet zwar nochmals zwei Anstiege, welche das Feld bis auf 1449 Meter Höhe führen, doch folgen der Kletterei noch je 30 Kilometer Abfahrt und Flachstück, was Kreuzigers bevorstehenden Gesamtsieg nicht mehr gefährden sollte.


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