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Turbulentes Finale auf 4. Etappe der Tour Down Under - Greipel gibt sich keine Blöße
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25.01.2013

Turbulentes Finale auf 4. Etappe der Tour Down Under - Greipel gibt sich keine Blöße

Info: SANTOS TOUR DOWN UNDER 2013
Autor: Felix Griep (Werfel)



Tanunda, 25.01.2013 – Ein Weltmeister auf der Flucht, ein Massencrash auf dem letzten Kilometer und der 13. Etappensieg des nunmehr alleinigen Rekordhalters prägten das Geschehen auf der 4. Etappe der Tour Down Under. Nachdem André Greipel (Lotto Belisol) das People's Choice Classic und die Auftaktetappe gewann, war er erneut in einem Massensprint nicht zu bezwingen. Einige wie Matthew Goss (Orica-GreenEdge), die das gerne versucht hätten, wurden von besagtem Sturz um ihre Chance gebracht. Die Favoriten auf den Gesamtsieg blieben verschont und Geraint Thomas (Sky Pro Cycling) vor der morgigen Königsetappe in der Leaderposition.

Der Weltmeister jetzt im Trainingsmodus
Auf der Corkscrew-Etappe hatten sich für Philippe Gilbert (BMC Racing Team) die Aussichten auf ein gutes Ergebnis in der Gesamtwertung zerschlagen und bei der Ankunft in Stirling verpasste er als Dritter einen möglichen Etappensieg. Mittlerweile hat der Weltmeister von Valkenburg seine Herangehensweise geändert und die 4. Etappe der Tour Down Under zum „intensiven Training“ genutzt. Konkret bedeutete dies, dass sich der Belgier kurz nach dem scharfen Start auf die Flucht begab. Sein Partner bei diesem relativ aussichtslosen Unternehmen war der australische U23-Zeitfahrmeister Damien Howson (UNI SA). Der Bronzemedaillengewinner vom Straßenrennen bei der WM 2012 gewann nach 30 Kilometern die einzige Bergwertung, während Gilbert die maximalen Punkte an den beiden Zwischensprints mitnahm. Die jeweils verbleibenden Plätze an den Sonderwertungen holte sich immer das Blanco-Team. Am Anstieg wurde Jack Bobridge Dritter, der daher im Bergklassement nicht mehr punktgleich hinter Geraint Thomas (Sky Pro Cycling), sondern vier Punkte vor diesem auf Platz eins liegt. Graeme Brown sicherte hinter Bobridge ab, damit niemand sonst die noch zwei weiteren zur Verfügung stehenden Punkte einheimste, und schnappte sich an den Sprints die letzten Bonussekunden, so dass Thomas den Fünf-Sekunden-Vorsprung auf Blanco-Fahrer Tom Jelte Slagter in der Gesamtwertung nicht ausbauen konnte.

Großer Sturz auf dem letzten Kilometer
Nach 50 von insgesamt zu fahrenden 126,5 Kilometern hatten Gilbert und Howson bei rund dreieinhalb Minuten ihren größten Vorsprung auf das Hauptfeld, in dem Sky bei der Nachführarbeit Unterstützung durch Lotto Belisol und Argos-Shimano bekam. Der Druck der Teams von André Greipel und Marcel Kittel führte schließlich acht Kilometer vor dem Ziel dazu, dass der Ausreißversuch des Duos endete. Starker Seitenwind auf der Abfahrt Richtung Zielort Tanunda und Gegenwind auf den letzten zwei Kilometern durch die Kleinstadt sorgten für ein angespanntes Finale, in dem sich dann auch ein Massensturz ereignete, der besonders Orica-GreenEdge einen weiteren Tag zum Vergessen bescherte. Blancos Brown machte 800 Meter vor dem Ziel einen Abflug über seinen Lenker, woraufhin der Orica-Zug zum liegen kam. Daryl Impey, Matthew Goss und Jens Mouris hatten keine Chance mehr auszuweichen. Noch rund zwanzig weitere Fahrer waren von dem Vorkommnis betroffen; wie Daniele Pietropolli (Lampre-Merida), dem dadurch die Möglichkeit genommen wurde, die Führung in der Punktewertung zurückzuerobern. Immerhin bekam der Italiener wie alle Sturzopfer keinen Zeitrückstand angerechnet und bleibt im Kreise jener Fahrer, die 15 Sekunden hinter Thomas liegen. Slagter (+0:05), Javier Moreno (Movistar/+0:06) und Ben Hermans (RadioShack Leopard/+0:08) belegen unverändert die Plätze zwei bis vier.

Lotto und Greipel abermals mit nahezu perfektem Sprint
Glücklicherweise konnte sich alle Gefallenen wieder aufrichten und das Ziel erreichen, wenngleich einige vor der nächsten Etappe natürlich noch auf eventuelle Brüche untersucht werden müssen. Lotto Belisol blieb von dem Sturz unbeeinflusst, hatte sich da bereits an der Spitze des Feldes positioniert, um Greipel zu lancieren. Auch wenn mit Marcel Sieberg einer der Anfahrer 600 Meter vor Schluss mit einem Kettendefekt etwas zu früh verschwand, brachte Greg Henderson seinen Kapitän in die perfekte Position, der mit seinem 13. Sieg bei der Tour Down Under jetzt alleiniger Rekordhalter ist, nachdem er durch den Erfolg auf der 1. Etappe mit Robbie McEwen gleichgezogen war. Der Italiener Roberto Ferrari (Lampre-Merida), der Greipels Hinterrad ergattert hatte, war nicht in der Lage, die Endschnelligkeit des Deutschen zu übertreffen, so dass er mit Platz zwei gut bedient war. Dritter wurde der Australier Jonathan Cantwell (Saxo-Tinkoff). Kittel, der bisher nur dreistellige Resultate einfuhr, konnte mit Platz sechs sein erstes ordentliches Ergebnis der Saison verbuchen. Greipel ist nun wieder Erster in der Punktewertung, deren Spitze sehr eng beisammen ist. Mit 30 Punkten liegt er nur knapp vor Thomas (29), Gilbert (28), Slagter (27) und Pietropolli (27). Bei noch je einer Berg- und Sprintetappe ist im Kampf um das hellblaue Trikot also alles offen.

-> Zum Resultat

Die Entscheidung um den Gesamtsieg könnte bereits morgen auf der 5. Etappe fallen, die den Old Willunga Hill nicht nur 26 Kilometer vor Schluss, sondern auch noch ein weiteres Mal als Zielankunft erklimmt. 2012 gab es auf exakt derselben Strecke die erste Bergankunft überhaupt in der Geschichte der Tour Down Under und ein packendes Duell zwischen Tagessieger Alejandro Valverde und dem späteren Gesamtsieger Simon Gerrans.





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